Unter einem Ökotrophologie Studium ist das Studium der Ernährungswissenschaften zu verstehen. Es befasst sich mit praktisch allen Aspekten menschlicher Ernährung und verbindet verschiedene Disziplinen miteinander, die im Zusammenhang mit der menschlichen Ernährung stehen.
Übersicht:
- Definition
- Studieninhalte
- Voraussetzungen
- Studienformen
- Studienabschlüsse
- Standpunkt
- Berufsfelder
- Beispiele beruflicher Tätigkeiten
- Lebensmittelproduktion
- Krankenkassen
- Hausgeräte-Industrie
- Berufsaussichten
- Resümee
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Definition
Das Ökotrophologie Studium bereitet umfassend auf eine spätere berufliche Tätigkeit im Bereich der Ernährungswissenschaften vor.
In der Ernährungswissenschaft geht es um technische und physiologische Ernährungsgrundlagen. Fächer wie Biologie, Chemie, Medizin und Wirtschaftswissenschaften spielen im Ökotrophologie Studium bedeutende Rollen.
Molekulare Genetik, Ernährungsmedizin und Lebensmittelchemie machen wichtige Inhalte des Studiums und späteren Berufsalltags aus.
Studieninhalte
Am Anfang des Ökotrophologie Studiums geht es um die Basisfächer Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. Es folgen weitere Fächer wie funktionelle Biologie, Biochemie, anorganische Chemie und Genetik.
Nach dieser einführenden Wissensvermittlung spezialisieren sich die Ökotrophologie Studenten der meisten Hochschulen auf einzelne Teilbereiche, zum Beispiel: Ernährungsphysiologie, Lebensmittelchemie, Ernährungsmedizin und außerdem Lebensmittelrecht.
Für eher wirtschaftlich Interessierte gibt es die Möglichkeit zur Spezialisierung auf die Produktionstechnik.
An fast allen Hochschulen mit angebotenem Ökotrophologie-Studium finden außerdem Laborübungen statt.
Insbesondere für Ökotrophologie Studenten mit belegten Fächern wie Mikrobiologie oder Experimentalphysik sind im Studium erworbene praktische Kenntnisse unerlässlich.
Weiterhin vermittelt das Ökotrophologie Studium Kernkompetenzen der Bereiche Ernährungsökonomie und Haushaltswissenschaften.
Zu verstehen sind hierunter Lebensmittelkenntnisse, physiologisches Basiswissen menschlicher Ernährung, Krankheitsprävention, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Aspekte der allgemeinen Alltagsversorgung und die ökonomische Analyse von Lebensmittelverarbeitung sowie Lebensmittelvermarktung.
Auch der Stellenwert der Ernährung im öffentlichen Gesundheitswesen findet im Ökotrophologie Studium Berücksichtigung.
Voraussetzungen
Das Ökotrophologie Studium ist nicht zwingend an das Vorliegen der Allgemeinen Hochschulreife gebunden. Die Fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife oder eine erfolgreich bestandene Meisterprüfung in einem relevanten Beruf genügen meistens.
Die Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker oder eine vom Fachministerium als gleichwertig anerkannte andere abgeschlossene Vorbildung kann ebenfalls für die Zulassung zum Ökotrophologie Studium ausreichen.
Je nach Bundesland und Hochschule herrschen unterschiedliche Zugangskriterien. Teilweise gibt es örtliche Zulassungsbeschränkungen.
Ausführliche Erläuterungen über die Zulassungskriterien zum Ökotrophologie Studium sowie die jeweiligen Schwerpunkte und Fachrichtungen sind auf den Internetpräsenzen der Hochschulen direkt einsehbar oder auf der informativen Webseite Hochschulkompass.de.
Persönlich sollten Bewerber für ein Ökotrophologie Studium ein ausgeprägtes Interesse für Naturwissenschaften allgemein mitbringen sowie über ein analytisches Denkvermögen und technisches Verständnis verfügen.
Studienformen
Außer im Vollzeit-Präsenzstudium an der Hochschule können Sie Ökotrophologie noch in anderen Formen studieren.
So werden auch hier Dual-Studiengänge angeboten. Eine gute Übersicht zeigt die Webseite dual-study.de, wo unter „Ernährungswissenschaften“ die Studiengänge für ein duales Ökotrophologie Studium angezeigt sind.
Über ebenfalls mögliche Teilzeit-Studiengänge für das Ökotrophologie Studium informiert beispielsweise die Webseite nebenbei-studieren.de.
Ebenfalls angeboten werden verschiedene Fernstudiengänge für das Ökotrophologie Studium. Die Webseite Fernstudium-Ernährungswissenschaften.de führt mehrere Institute hierfür auf.
Bei dieser Studienvariante ist zu bedenken, dass sie zwar Freiheit in der zeitlichen Organisation des Studiums gibt, aber gleichzeitig ein gutes Selbstmanagement und Disziplin erfordert. Außerdem tritt beim Fernstudium die Vermittlung praktischer Kenntnisse wie Laborübungen in den Hintergrund.
Studienabschlüsse
Das an Universitäten sowie Fachhochschulen durchgeführte Ökotrophologie Studium schließt heutzutage fast immer mit einem Bachelor- beziehungsweise Master-Abschluss. Diplom-Abschlüsse sind inzwischen selten geworden. Mit einer Promotion im Ökotrophologie Studium lässt sich der akademische Grad eines Dr. oec. troph. erwerben.
Standpunkt
Der Ökotrophologe bildet in seinem Berufsalltag häufig die Schnittstelle zwischen Endverbrauchern und Lebensmittelunternehmen. Entsprechend unterschiedlich beziehungsweise gegensätzlich sind die Ansprüche der Parteien, mit denen sich ein Ökotrophologe befasst.
Berufsfelder
Nach dem Ökotrophologie Studium stehen den Absolventen zahlreiche berufliche Einsatzgebiete offen. Folgende Auflistung zeigt, wie großräumig sich das Feld für berufliche Tätigkeiten von Ökotrophologen abstecken lässt:
- Lebensmittel-Produktentwicklung
- Lebensmittelverarbeitung
- Lebensmittelkontrolle
- Hygiene- und Qualitätsmanagement
- Management in Hauswirtschaft oder Großküchen
- Verbraucherberatung
- Ernährungsberatung in Kliniken und Heimen
- Ernährungsberatung bei Krankenkassen und Verbänden
- selbstständiger Ernährungsberater
- Forschung und Lehre
- Marketing
- Marktforschung
- Wissenschaftsjournalismus
Ausgebildete Ökotrophologen haben also eine besonders große Auswahl an möglichen Einsatzbereichen. Ob Lebensmittel- oder Wirtschaftsschwerpunkt, ob viel oder wenig Kundenkontakt – ein Ökotrophologe kann bei der beruflichen Auswahl seine persönlichen Vorlieben stark mit einbinden.
Beispiele beruflicher Tätigkeiten
Einige der zahlreichen beruflichen Optionen nach einem Ökotrophologie Studium seien an dieser Stelle kurz vorgestellt:
Lebensmittelproduktion
Bei Nahrungsmittelherstellern und in lebensmittelverarbeitenden Betrieben sind Ökotrophologen gefragt. Sie arbeiten dort oft in leitender Position und sorgen für das Entwickeln und Einhalten der Hygiene-und Qualitätsmanagementsysteme.
Auch Schulungen und Informationsveranstaltungen zählen zum Aufgabengebiet eines Ökotrophologen in der Lebensmittelproduktion.
Zu den Lebensmittel herstellenden und verarbeitenden Betrieben zählen auch Produzenten von Fertigkost und Tiefkühlwaren sowie Kantinen und Catering-Unternehmen.
Ein weiterer Einsatzort für Ökotrophologen sind Kliniken, wo sie die Patientenkost zusammenstellen und den Nährwert berechnen. Dabei müssen sie zusätzlich die wirtschaftlichen Faktoren einkalkulieren.
Krankenkassen
Krankenkassen informieren bereits in eigenen Broschüren darüber, wie sich Essgewohnheiten im positiven oder negativen Sinne auf den Organismus auswirken. Fleischhaltige oder vegetarische Kost, Vitamine, Mineralstoffe, Fette und Eiweiße – die Ernährung beeinflusst den Körper und damit die Gesundheit.
Krankenkassen setzen Ökotrophologen in Vorbeugungsprogrammen für Gesunde ein, zur Ernährungsschulung bei bereits Erkrankten mit Beratungsbedarf sowie in speziellen Programmen für chronisch Kranke.
Hausgeräte-Industrie
Ökotrophologen finden auch in der Hausgeräte-Industrie spannende Aufgaben. Dies mag zunächst überraschen, doch arbeiten viele Produzenten von Hausgeräten mit Ökotrophologen zusammen.
Dort werden sie vor allem für Schulungen und Produkttrainings gebraucht. Wer sich hierfür interessiert, sollte im Ökotrophologie Studium den Schwerpunkt „Haushaltstechnik“ wählen.
Berufsaussichten
Die Berufsaussichten nach einem Ökologie Studium sind gut. Der größte Bedarf an Ökotrophologen besteht in der Lebensmittelindustrie. Die Bedeutung von Produktentwicklungen und Qualitätssicherung wächst. Ökotrophologen sind außerdem in der Kundenberatung, im Marketing sowie in der Öffentlichkeitsarbeit gefragt.
Resümee
Wenn Ihnen naturwissenschaftliche, mathematische und technische Themen liegen, ist das Ökotrophologie Studium eine gute Empfehlung, zumal es gute und abwechslungsreiche Berufsperspektiven bietet.
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