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Ein Kamin macht unser Zuhause gemütlich, der Backofen ist in keiner Küche wegzudenken und auch Heizanlagen sind in Gebäuden Standard. All diese und andere Ofen- und Luftheizungsgeräte werden von Ofen- und Luftheizungsbauern geplant, erstellt und montiert.

Wer als Ofen- und Luftheizungsbauer arbeiten möchte, muss eine Ausbildung absolvieren. Wir erläutern, wie diese aussieht, was die Aufgaben Ofen- und Luftheizungsbauern im Einzelnen sind und was man in diesem Beruf verdienen kann.

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Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Ofen- und Luftheizungsbauer
  • Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Ofen- und Luftheizungsbauer

Ofen- und Luftheizungsbauer planen, erstellen, montieren und installieren Kachelöfen, Backöfen, Kamine, Warmluftzentralheizungen, Elektrospeicherheizungen und andere Heizanlagen.

Doch dabei bleibt es nicht. Denn sie sind auch als Berater für den Kunden ansprechbar. Ist das Produkt betriebsbereit erfolgt die Einweisung in die Bedienung für den Kunden, auch bei Störungen und Problemen müssen die Ofenbauer zur Stelle sein.

Bei der gesamten Tätigkeit sind immer verschiedene Vorschriften, zum Beispiel des Feuerschutzes, zu berücksichtigen um die Sicherheit beim Betrieb zu gewährleisten.

Der Beruf als Ofen- und Heizungsbauer existiert in dieser Form erst seit 2006. Er ist hervorgegangen aus den Vorgängerberufen Backofenbauer und Kachelofen- und Luftheizungsbauer, was bedingt war durch ein Änderung der Anforderungen in diesem Beruf.

Das Motto: Weg vom Handwerk – hin zur Dienstleistung. Zugenommen haben die Anforderungen und den Bereichen Qualitätsmanagement und Elektrotechnik. Der Ofenbauer und Luftheizungsbauer orientiert sich heute mehr an den individuellen Wünschen des Kunden.

Anstellung finden Ofen- und Luftheizungsbauer in handwerklichen Betrieben des Kachelofen-, Ofen- und Kaminbaus sowie in der Bauinstallation, z.B. bei Installations- und Heizungsbaubetrieben.

Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer

Wer als Ofen- und Luftheizungsbauer tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Ofen- und Luftheizungsbauer ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk. Die Ausbildung findet dual sowohl in der Berufsschule als auch in einem Betrieb statt.

Inhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden unter anderem:

  • wie man Kacheln, Fliesen und Baukeramik bearbeitet, z.B. schleift, behaut, ausdornt und ausklinkt
  • was zu beachten ist, wenn Schamott – und Mauersteine sowie Klinker auf Maß bearbeitet werden
  • wie Heizkammern ausgekleidet werden und wie Einzelöfen, Raumheizer, Kaminöfen und industriell gefertigte Herde eingebaut werden
  • welche Werkstücke im Ofenbau Verwendung finden und wie man sie bearbeitet, z.B. Bleche, Rohre und Profile aus Eisen- und Nichteisenmetallen sowie Kunststoffen trennt, umformt und fügt
  • was man beim Einbau und bei der Instandhaltung von Luftleitungen, Ventilatoren, Luftfiltern und Luftklappen beachten muss und wie man Altanlagen demontiert
  • wie man Kunden berät und informiert, Anschlussaufträge z.B. zur Wartung akquiriert und Kunden in den Betrieb der Anlagen einweist
  • wie man Verputze herstellt, Kacheln und keramische Formteile anpasst, setzt, verklammert sowie ausfüttert und Natursteinplatten verlegt
  • was beim Einbauen und Instandhalten von Heizungskomponenten, z.B. Verkleidungen, Abgasanlagen, Kamineinsätzen und Wasser-Wärmetauschern, zu beachten ist
  • wie Gas- und Ölbrenner samt den dazugehörigen Versorgungseinrichtungen (Behälter und Leitungen) eingebaut werden
  • wie Mess-, Steuerungs-, Regelungs- und Sicherheitseinrichtungen montiert, angeschlossen und in Betrieb genommen werden

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Erstellen der Brennstoffversorgung für Feuerungsanlagen, Herstellen und Einbauen von Luftleitungssystemen) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Nach dem Berufsbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend Bewerber mit einem Hauptschulabschluss ein.

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Des Weiteren sollten angehende Ofen- und Luftheizungsbauer immer sehr sorgfältig arbeiten, denn Defekte können fatale Folgen für den Kunden haben. Zudem müssen sie nicht nur kundenorientiert arbeiten, sondern auch eine gute Kommunikationsfähigkeit beweisen und bei der Beratung des Kunden sowie der Einweisung in die Bedienung den Kunden optimal beraten.

Im Heizungsbau und Ofenbau ist auch körperlicher Einsatz gefragt. Eine gewisse Körperkraft ist also notwendig. Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.
Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Ofen- und Luftheizungsbauer während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut der Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 620
  • 2. Ausbildungsjahr: € 698
  • 3. Ausbildungsjahr: € 775

Nach der Ausbildung

Das Gehalt für Ofen- und Luftheizungsbauer richtet sich wie bei den meisten Berufen nach bestimmten Faktoren, wie zum Beispiel der Berufserfahrung, Qualifikation oder der jeweiligen Branche und Region in welcher der Arbeitsplatz liegt. Zudem spielen Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld eine zusätzliche Rolle.

Die Tätigkeit als Ofen- und Luftheizungsbauer kann zum Beispiel mit einem tariflichen Brutto-Stundenlohn von 15,95 Euro vergütet werden. Durch die Mindestlohnregelung beträgt das Gehalt ab Januar 2015 so oder so mindestens 1.360 Euro brutto im Monat.

Mit Weiterbildungen lässt sich das Gehalt noch ein wenig steigern. Denkbar ist zum Beispiel eine Weiterbildung zum Fachkaufmann in der Handwerkswirtschaft.

Als solcher koordiniert man in Handwerksbetrieben verwaltende und technische Tätigkeiten und verdient ungefähr 2.700 Euro monatlich. Als Ofen- und Luftheizungsbauermeister übernimmt man Fach- und Führungsaufgaben in Betrieben des Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerks. Das Gehalt steigt hier auf bis zu 3.200 Euro pro Monat.

Berufliche Perspektiven

Eine gute Startposition können sich angehende Ofen- und Luftheizungsbauer verschaffen, indem sie bereits während ihrer Ausbildung Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. im Bereich Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht durch die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“.

Die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“ eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich – über die Erstausbildung hinaus – zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland.

Als ausgebildeter Ofen- und Luftheizungsbauer kann man auch durch Anpassungsweiterbildungen seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Feuerungsbau bis hin zu elektrischer Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Ofen- und Luftheizungsbauermeister abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Versorgungstechnik erwerben.

Wer sein eigener Chef werden möchte, kann das ebenfalls tun und den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, z.B. als Unternehmer mit einem eigenen Betrieb des Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerks.

Bildquelle: © Photographee.eu – Fotolia.com

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