Plazenta-Pillen-Trend: Experten warnen vor schlimmen Folgen für das Baby!
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Ein neuer Trend unter Müttern: Sie lassen sich ihre Plazenta nach der Geburt des Kindes aushändigen, um diese dann einzuschicken und sich daraus Pillen herstellen zu lassen. Daneben gibt es noch diverse Rezepte für diejenigen, die die Plazenta lieber in einem Gericht verspeisen wollen. Experten warnen nun vor den heftigen gesundheitlichen Konsequenzen, die der Verzehr der Plazenta für das Baby haben kann…

Gut für die Gesundheit? Experten raten zur Vorsicht!

Angeblich sollen die aus der eigenen Plazenta hergestellten Pillen gut für die Gesundheit sein. Eingenommen werden die Pillen mit den getrockneten Überresten der Geburt nach einer Dosierungsempfehlung der Firma, die die Plazenta zur Pille verarbeitet. Dadurch erhofft man sich gesundheitliche Vorteil, die über die Muttermilch dann auch auf das Kind übergehen sollen.

Viele Experten sehen das allerdings kritisch: Sie halten die Pillen nicht nur für wirkungslos, sondern warnen auch klar und deutlich vor den Gefahren, die sich durch eine Einnahme für Mutter und Kind ergeben können.

Woher kommt der Trend?

In der Natur kann öfter beobachtet werden, dass die Muttertiere nach einer Geburt die eigene Plazenta aufessen. Selbst dann, wenn es sich eigentlich um Pflanzenfresser handelt. Welche Vorteile das genau haben soll, darüber sind sich Wissenschaftler noch uneinig.

Fakt ist jedoch, dass die Weiterverarbeitung der Plazenta zu einem regelrechten Trend mutiert ist. Allen voran sind es wichtige Influencer und Promis, die den Trend vorgeben und von denen es dann weltweit kopiert wird.

So machten es beispielsweise Kim Kardashian vor, das Model Monica Ivancan oder die Moderatorin Charlotte Würdig. Sie haben ihre Plazenta gegessen und dies auch öffentlich mehr oder weniger zur Debatte gestellt. Auch Prominente und Scientology-Anhänger wie Tom Cruise verbreiteten den Trend auf der ganzen Welt.

Verschiedene Plazenta-Rezeptideen im Internet

In Internet tummeln sich unzählige Experten, die den wissbegierigen Müttern verschiedene Tipps zur Zubereitung der Plazenta mitteilen. Unter anderem mit etwas Fleisch oder mit Knoblauch. Mit Gewürzen in einem Wrap und viele weitere individuelle Rezeptideen. Wer es besonders ausgefallen mag, kann auch einen Smoothie mit Plazenta und Orangensaft probieren.

Besonders beliebt: Plazenta zu Pillen verarbeiten lassen

Kim Kardashian ließ ihre Plazenta offiziell zu Pillen verarbeiten. Nach der Geburt ihres Sohnes Saint West präsentierte sie die Pillen dann stolz der ganzen Welt über einen Post auf Facebook: „Kim. Deine fantastische Plazenta.“ ist auf dem Glas zu lesen.

Während viele beim Gedanken allein schon die Hände über die Kopf zusammenschlagen, gibt es jedoch auch Tausende Frauen, die die Prominente für diesen mutigen Schritt lobten. Viele Mütter scheinen demnach überzeugt davon zu sein, dass der Verzehr der Plazenta einige gesundheitliche Vorteile mit sich bringt.

Wissenschaftler warnen

Allerdings gibt es neben den vielen Befürwortern auch jene Personen, die ausdrücklich vor dem Verzehr warnen. In einem besonders dramatischen Fall erlitt ein ansonsten kerngesundes Baby durch die Einnahme der Pillen der Mutter eine Blutvergiftung. Die Mutter hatte sich die Plazenta zu Pillen verarbeiten lassen und diese regelmäßig eingenommen. Die Pillen waren jedoch mit den gefährlichen B-Streptokokken infiziert. Über die Brust der Mutter gelangten die Erreger dann in den Körper des Kindes.

Zudem beharren einige Forscher darauf, dass sich Mütter den Sinn und die Funktionsweise der Plazenta etwas genauer vor Augen führen sollten: Während das Baby im Inneren heranwächst, sorgt die Plazenta dafür, dass Giftstoffe und Bakterien nicht zum Baby gelangen. Nicht selten können in der Plazenta deswegen viele gesundheitsschädigende Substanzen nachgewiesen werden.

Übrigens: In einigen Teilen der Welt werden sogar bereits Plazenta-Partys veranstaltet, bei denen sich die Familie trifft, um nach einer Geburt gemeinsam die Plazenta zu verzehren…

Beitragsbildquelle: © Kristin Gründler – Fotolia.com

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