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Wer im Ausland telefoniert, zahlt häufig drauf. Jetzt will auch die EU dagegen vorgehen. Aber die Telefon-Lobby ist stark und man streitet sich heftig, ob die Gebühren ganz wegfallen sollen oder nur für 90 Tage.

Neue Roaming-Richtlinien ab dem Jahr 2017

Nach langem Hin und Her hat die EU vorgegeben, dass die Roaming-Kosten innerhalb der EU ab 2017 wegfallen sollen. Doch der Widerstand der Telekommunikationsunternehmen ist groß. Als neuer Vorschlag steht im Raum, dass Kunden nur für 90 Tage ohne Zusatzgebühren telefonieren dürfen und danach wieder zahlen müssen.

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Was sind Roaming-Gebühren?

Der Sinn eines Mobiltelefons ist, dass man damit überall telefonieren kann. Allerdings lassen sich das die Anbieter bis jetzt teilweise teuer bezahlen. Wer sich im Ausland aufhält, muss teilweise um einiges mehr zahlen als Zuhause. Die Begründung dafür ist, dass teilweise fremde Hardware und Services genutzt werden müssen. Viele Vertragsanbieter sind aber EU-weit vertreten. Außerdem verursacht die Weiterleitung der Daten inzwischen nur noch sehr wenige Kosten.

Roaming-Kosten abschaffen

Deshalb gibt es schon lange Bestrebungen die Roaming-Gebühren abzuschaffen. Die Initiativen sind bis auf EU-Ebene vorgedrungen und die Zeichen deuten an, dass das veraltete Modell Roaming sich nicht mehr lange halten kann. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass ab 2017 keine Roaming-Gebühren mehr verlangt werden dürfen.

Das Hintertürchen beim Roaming

Aber erst vor kurzem wurde bekannt gegeben, wie das Ende der Roaming-Gebühren konkret umgesetzt werden soll. In einem Entwurf der EU-Kommission heißt es dazu, dass Handynutzer 90 Tage im Ausland ohne Zusatzkosten telefonieren und mobile Datendienste nutzen sollen.

90 Tage ohne Roaming-Gebühren im Ausland?

Bei der 90-Tage-Frist hat man Urlauber und Geschäftsreisende im Blick, für die diese Zeitspanne meist ausreicht. Als Grenzpendler hat man diese Anzahl an Tagen natürlich schnell überschritten, weshalb es für sie eine Ausnahme geben soll.

Der Teufel steckt aber bei allen im Detail. Wer länger als 30 Tage im Ausland telefoniert, muss sich unter Umständen im Heimatnetz einwählen, um Zusatzkosten zu vermeiden. Das kann unter Umständen dazu führen, dass es zu Qualitätseinbußen kommt.

Warum die Einschränkungen bei den Roaming-Kosten?

Der europäische Markt soll zwar offen sein für alle, doch in manchen Bereichen ist er eben nicht ganz so offen. Das gilt auch für das mobile Telefonieren. Wenn die Roaming-Gebühren komplett abgeschafft werden, dann können Sie sich den günstigsten Anbieter in ganz Europa heraussuchen und dort einen Vertrag abschließen. Danach könnten Sie auch in Ihrem Heimatland ganz normal ohne Zusatzkosten telefonieren.

Die EU-Kommission fürchtet, dass das mittelfristig zu steigenden Preisen führen könnte. Langfristig wird sich der Markt aber immer mehr öffnen. Schon jetzt ist es möglich, unabhängig von einem Telefonanbieter über das Internet zu telefonieren – auch mit dem Smartphone. Wer sich ein wenig mit der Technik auskennt, kann davon profitieren, nicht nur wenn er viel im Ausland unterwegs ist.

Bildquelle: © Elena Abrazhevich – Fotolia.com

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