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Die Haftandrohung einer zweifachen Mutter aus Thüringen sorgte – wie ähnliche Fälle zuvor – für Aufsehen in den Medien. Warum sich Mandy Bock seit 2013 wehrt, Rundfunkbeiträge zu zahlen, hat sie nun erklärt.

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Thüringerin verweigert Zahlung der Rundfunkbeiträge

Wegen 296,84 Euro soll Mandy Bock aus Thüringen nun ins Gefängnis gehen. Diese Summe schuldet die 36-Jährige aus Eisfeld dem Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio, weil sie sich seit 2013 weigert die Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu zahlen. Der einfache Grund: Mandy Bock habe weder Radio noch Fernseher und nutze auch per Smartphone die Angebote der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender nicht.

Das beteuerte sie nun in einem Interview mit „BILD“. Und gegenüber dem Portal „inSüdthüringen.de“ erklärte sie zuvor: „Es geht mir ums Prinzip, dass ich nichts bezahle, was ich nicht bestellt habe.“

Amtsgericht stellt Haftbefehl aus

Da der Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat seit 2013 für jeden Haushalt verpflichtend ist, folgte auf die nicht gezahlten Beiträge ein Schreiben vom Gerichtsvollzieher mit der Androhung der Inhaftierung. Und tatsächlich: Das Amtsgericht Hildburghausen ordnete einen Haftbefehl gegen die zweifache Mutter an, um sie zur Vermögensauskunft zu zwingen.

Mutter wehrt sich gegen Androhung

Der Gerichtsvollzieher schrieb der jungen Mutter, sie habe bis zum 27. Januar Zeit, sich in seinem Büro einzufinden, um eine Aussage über ihr Vermögen abzugeben. Weiterhin heißt es, man wolle „unnötiges Aufsehen vermeiden.“ Würde sich Mandy Bock jedoch nicht an die Frist halten, drohe ihr Haft – ggf. „mit polizeilicher Unterstützung.“

Die zweifache Mutter ist entsetzt: „Die Dame vom Landratsamt, die den Haftbefehl beim Gerichtsvollzieher in Auftrag gegeben hat, wusste, dass ich zwei Kinder habe“, erklärt Bock gegenüber „Focus Online“. Der schien die mögliche Haft der Mutter jedoch egal: „Sie sagte, ich solle mir selbst Gedanken machen, was dann mit den Kindern geschieht.“

Unterstützung aus sozialen Netzwerken

„Ich habe mir gesagt, jetzt kämpfe ich.“ Die 36-Jährige wollte sich der Androhung nicht beugen und machte den Haftbefehl öffentlich. Zunächst schrieben verschiedene Medien über den neuen GEZ-Skandal, später erhielt die junge Mutter auch viel Unterstützung aus den sozialen Netzwerken.

Mittlerweile wurde die Facebook-Gruppe „Mandy Bock – Gemeinsam gegen die GEZ“ gegründet, die die junge Mutter in ihrem Kampf gegen den Beitragsservice unterstützen will. Denn dieser ist, obwohl der MDR den Haftbefehl offiziell zurückgezogen hat, nicht beendet.

Im Gespräch mit „inSüdthüringen.de“ erklärte der MDR von dem Vorgang keine Kenntnis gehabt zu haben, eine Verhaftung werde nicht mehr umgesetzt. Dennoch bestünde die Forderung von fast 300 Euro weiterhin.

Mandy Bock ist kein Einzelfall

Immer wieder gibt es Fälle von säumigen Beitragszahlern, denen der Beitragsservice mit Haft droht. Eine der bekanntesten GEZ-Verweigerinnen ist Sieglinde Baumert, die sogar 61 Tage im Gefängnis saß. Nachdem dieser Fall zum wahren Eklat für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde, beschloss der Beitragsservice künftig keine Haftbefehle mehr auszustellen.

Und dennoch: Es kommt immer wieder zu neuen Skandalen wie jenen von Mandy Bock. Und allen geht es „ums Prinzip“, dass sie nichts bezahlen wollen, was sie nicht nutzen.

Bildquelle: © Sebastian Duda – Fotolia.com

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