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Deutschland hat mit seiner Sozialversicherung ein Versicherungssystem, das als soziales Netz funktioniert und bei Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit, Krankheit, im Alter und bei Betriebsunfällen greift. Sozialversicherungsfachangestellte beraten Versicherte ebenso wie Arbeitgeber, sind in der Sachbearbeitung tätig und für die Leistungsfestsetzung zuständig. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über Ausbildung und Gehalt.

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Übersicht:

  • Das Berufsbild des Sozialversicherungsfachangestellten
  • Mögliche Einsatzorte für Sozialversicherungsfachangestellte
  • Die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten
  • Voraussetzungen zur Ausbildung
  • Die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten
  • Spezialisierungen für frisch ausgebildete Sozialversicherungsfachangestellte
  • Das Gehalt als Sozialversicherungsfachangestellter
  • Das Ausbildungsgehalt
  • Das Einstiegsgehalt und späteres Einkommen
  • Fortbildungen im Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten

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Das Berufsbild des Sozialversicherungsfachangestellten

Die gesetzliche Sozialversicherung ist nach den Grundprinzipien der Solidargemeinschaft aufgebaut und bietet deutschen Bürgern soziale Sicherheit. Fast 90 Prozent der Deutschen sind pflichtversichert oder freiwillig versichert. Die Beiträge für die Versicherungen werden vorwiegend von Arbeitnehmern geleistet und orientieren sich an der Höhe des Gehalts. Jeder zahlt also unterschiedliche Beträge ein, ist aber in gleichem Maße versichert.

Sozialversicherungsfachangestellte, kurz SoFa, sind ein wichtiges Rädchen in diesem Versicherungssystem.

Ihnen fallen bestimmte Verwaltungsaufgaben zu, beispielsweise:

  • die Feststellung von Versicherungsverhältnissen
  • der Beitragseinzug
  • die Gewährung von Sozialversicherungsleistungen

Mögliche Einsatzorte für Sozialversicherungsfachangestellte

Sozialversicherungsfachangestellte sind als Angestellte des öffentlichen Dienstes und beispielsweise für die Träger der Sozialversicherungen und ihre Einrichtungen des öffentlichen Dienstes tätig. Doch sie können auch außerhalb von Krankenkassen & Co. arbeiten. Überall, wo Fragen und Aufgaben zum Sozialversicherungsrecht eine Rolle spielen, zum Beispiel in Rathäusern, Gemeinden oder Unternehmen, können sie ihr Know-how einbringen.

Sozialversicherungsfachangestellte sind Ansprechpartner für Versicherte und beraten diese, wenn es um die finanzielle Absicherung im Krankheitsfall oder bei Pflegebedürftigkeit geht.

Mögliche Arbeitsgebiete:

  • Lohnbuchhaltung
  • Sachbearbeitung
  • Gehaltsabrechnung

Da Sozialversicherungsfachangestellter Kenntnisse und Erfahrungen in marketingsspezifischen Bereichen vorweisen können, finden sie auch im Bereich Vertrieb oder Marketing Beschäftigung. Obwohl es sich um einen klassischen Büroberuf handelt, gibt es auch Positionen im Außendienst. Fürchten Sie die Routine dieses Jobs, können Sie sich mit dieser Qualifikation also auch um abwechslungsreichere Stellen bewerben.

Die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten

Voraussetzungen zur Ausbildung

Wer sich zum Sozialversicherungsangestellten ausbilden lassen möchte, sollte einen guten Schulabschluss vorweisen können, mindestens die Mittlere Reife. Die Mehrheit der Auszubildenden kann Abitur vorweisen, nur 9 Prozent der Auszubildenden hatten im Jahr 2011 einen Hauptschulabschluss.

Um für die Ausbildung gut gerüstet zu sein, sollten Sie über eine gute Allgemeinbildung verfügen, die sich in guten Noten in den Fächern Wirtschaft, Sozialkunde und Deutsch ausdrückt. Wenn Sie an einer Realschule die Fächer Betriebswirtschaftslehre oder Rechnungswesen belegt haben, sollten auch hier die Leistungen gut ausfallen.

Geeignet für den Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten sind vor allem kommunikationsstarke Menschen, die Freude am Umgang mit Gesetzestexten und an der Beratung anderer Menschen haben. Eine sorgfältige und analytische Arbeitsweise, Organisationstalent und eine lebenslange Lernbereitschaft sind in diesem Beruf außerdem gefragt.

Interessen in folgenden Bereichen sollten Bewerber mitbringen:

  • Verwaltungsaufgaben
  • Handel
  • Recht und Gesetze

Die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten

Die Ausbildung zum Angestellte des öffentlichen Dienstes dauert drei Jahre und wird im dualen System absolviert. Unter bestimmten Bedingungen kann sie verkürzt werden. Mögliche Ausbildungsbetriebe sind beispielsweise Renten- oder Krankenkassen, aber auch Krankenhäuser oder große Unternehmen. Bundesweit gibt es jährlich etwa 2.451 Ausbildungsplätze.

Die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten verfügt über niedrige Abbruch- und Durchfallquoten: Nur 7,2 Prozent haben im Jahr 2011 die Ausbildung vorzeitig abgebrochen. Stolze 97,4 Prozent haben die Ausbildung im ersten Anlauf bestanden.

Auszubildende entscheiden sich für eine der folgenden Fachrichtungen:

  • Allgemeine Krankenversicherung
  • Gesetzliche Unfallversicherung
  • Knappschaftliche Sozialversicherung
  • Landwirtschaftliche Sozialversicherung

Dabei lernen sie in ihrer Ausbildung nicht nur die theoretischen Inhalte des deutschen Sozialversicherungsrechts und des Sozialgesetzbuches kennen, sondern auch den Umgang und die Anwendung in der beruflichen Praxis. Das Verwaltungsverfahrensrecht, das Bürgerliche Recht, die Sozialgerichtsbarkeit und die Verwaltungsvollstreckung zählen ebenso zu den Themengebieten der Ausbildung wie Grundlagen der Betriebs- und Volkswirtschaft.

Spezialisierungen für frisch ausgebildete Sozialversicherungsfachangestellte

Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung können sich Sozialversicherungsfachangestellte auf folgende Bereiche spezialisieren:

  • Kundenberater im Innen- oder Außendienst
  • Kundenberater in der Akquise
  • Krankengeldfallbearbeiter
  • Sachbearbeiter Firmenkunden
  • Sachbearbeiter Privatkunden

Das Gehalt als Sozialversicherungsfachangestellter

Das Ausbildungsgehalt

Das Ausbildungsgehalt ist abhängig von der Firmengröße und der Region: Wegen des Ost-/Westgefälles verdienen Auszubildende im Westen durchschnittlich mehr als im Osten. Grundsätzlich ist der Verdienst in der Ausbildung zum Sozialfachangestellten eher gut: Im ersten Lehrjahr liegt das monatliche Gehalt bei 707 bis 1.040 Euro brutto, im zweiten zwischen 768 und 1.140 Euro und im dritten Lehrjahr bei 825 bis 1.260 Euro brutto.

Ist der Ausbildungsbetrieb tariflich gebunden, so wird ein Auszubildender nach dem gültigen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt. Weiterbildungen zahlen sich aus, denn mehr Verantwortung bedeutet in der Regel mehr Gehalt!

Das Einstiegsgehalt und späteres Einkommen

Wer nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung in den Berufs des Sozialversicherungsfachangestellten einsteigt, verdient etwa zwischen 1.400 und 2.000 Euro brutto im Monat. In der weiteren Laufbahn kann das Gehalt bis auf 3.500 Euro brutto wachsen. Eine sichere Möglichkeit, das eigene Einkommen als Sozialversicherungsfachangestellter auch darüber hinaus noch zu steigern, ist das Absolvieren von Fortbildungen oder eines Fachhochschulstudiums.

Fortbildungen im Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten

Welche Fortbildungen sich als Sozialversicherungsfachangestellter anbieten, hängt auch vom Schulabschluss ab.

Absolventen mit mittlerer Reife können sich wie folgt weiterbilden lassen:

  • Fachwirt Sozial- und Gesundheitswesen
  • Fachkaufmann für Büromanagement
  • Verwaltungsfachwirt (auch im öffentlichen Dienst)
  • Krankenkassenfachwirt
  • Krankenkassenbetriebswirt

Wer über Fachabitur, Abitur oder eine vergleichbare Qualifikation verfügt, kann ein Fachhochschulstudium absolvieren:

  • Diplom-Betriebswirt im Gesundheitsmanagement
  • Diplom-Betriebswirt in der Verwaltung
  • Diplom-Verwaltungswirt
  • Diplom-Gesundheitsökonom

Um an einer Fachhochschule zum Studium zugelassen zu werden, kann je nach Zulassungsvoraussetzungen auch die mittlere Reife in Verbindung mit mehreren Jahren Berufserfahrung genügen. Als Gesundheitsmanager oder Gesundheitsökonom liegt das durchschnittlich erzielte Jahreseinkommen bei etwa 40.000 Euro. Da es sich in diesem Bereich jedoch um einen Wachstumsmarkt handelt, ist eine Steigerung der Gehälter in den nächsten Jahren zu erwarten.

Bildquelle: © contrastwerkstatt – Fotolia.com

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