Als Sozialversicherungsfachangestellter kümmert man sich um die Belange, Anträge und Ansprüche von Versicherten, je nach Fachrichtung, der Unfall-, Kranken-, Renten oder Sozialversicherung. Man muss sich gleichermaßen im Kontakt mit den Versicherten und in der Fachrichtung beweisen. Näheres zu dem Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten, den Verdienstmöglichkeiten, der Ausbildung und Karrierechancen erfahren Sie in diesem Artikel.
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Übersicht
- Berufsbild
- – Aufgaben & Tätigkeiten
- Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten
- – Inhalte & Ablauf
- – Schulische Voraussetzungen
- Gehalt
- Karrierechancen & Perspektiven
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So sieht der Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten aus!
Der Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten zählt zu jenen der Bürofachkräften. Sie bearbeiten in erster Linie die verschiedenen Belange der Versicherten. Hierzu zählen unterschiedliche Aufgaben, die nachfolgend näher beschrieben werden.
Sie können sich je nach Fachrichtung der Berufsausbildung und Arbeitsstelle unterscheiden. Grundsätzlich haben Sie als Sozialversicherungsfachangestellter die Wahl zwischen den Fachrichtungen Kranken-, Unfall-, Renten- und Sozialversicherung. Wer bei einem der Träger der Sozialversicherungen arbeiten möchte, muss mindestens die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten absolviert haben.
Aufgaben & Tätigkeiten
Wer glaubt, dass der Job eine reine Schreibtischtätigkeit ist, irrt gewaltig. Denn zu den wichtigsten Aufgaben des Sozialversicherungsfachangestellten gehört die Beratung der Versicherten. Man unterstützt beispielsweise bei der Zusammenstellung von Formularen für die Anträge und Maßnahmen.
Weiterhin übernimmt man die Beratung zur finanziellen Absicherung in Krankheitsfällen oder bei Aufenthalten im Ausland, ebenso wie zur Gesundheitsvorsorge z.B. hinsichtlich der Bonusleistungen bei Krankenversicherungen. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, dass der Sozialversicherungsfachangestellte die Leistungen und Produkte seiner Versicherung kennt, um den Versicherten bestmöglich beraten zu können. Dies gilt unabhängig von der jeweiligen Fachrichtung.
Weiterhin zählt die Bearbeitung der Versicherungskonten zu den Aufgaben des Sozialversicherungsfachangestellten. Erkrankt jemand, muss operiert werden oder benötigt Pflegeunterstützung, sind die entsprechenden Leistungsanträge zu bearbeiten.
Hierzu gilt es Rücksprache mit den zuständigen Ärzten, Therapeuten oder Kliniken zu führen, die notwendigen Informationen, Unterlagen und Befunde einzuholen und Versorgungspläne zu erstellen.
Gleichzeitig muss man den Überblick über Rechnungen, Kostenzuschüsse oder Erstattungen behalten, denn man ist als Sozialversicherungsfachangestellter ebenso für die Beitragsbuchhaltung zuständig. Hierzu muss man nicht nur mit dem Versicherten, sondern ggf. auch mit Ärzten und Therapeuten (auch im Ausland) kommunizieren.
Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten
Die verschiedenen Tätigkeiten und Aufgaben geben einen abwechslungsreichen Berufsalltag wieder, der für Sie interessant erscheint? Dann können Sie sich innerhalb von drei Jahren zum Sozialversicherungsfachangestellten ausbilden lassen. Der Job zählt zu den anerkannten Ausbildungsberufen und wird in einer dualen Berufsausbildung abgeschlossen.
Hierzu lernen Sie die theoretischen Grundlagen in der Berufsschule und müssen sich in der Praxis im Ausbildungsbetrieb beweisen. Möglich sind die Fachrichtungen allgemeine Krankenversicherung, gesetzliche Unfallversicherung, gesetzliche Rentenversicherung, knappschaftliche Sozialversicherung und landwirtschaftliche Sozialversicherung.
Inhalte & Ablauf
Die Inhalte der Berufsausbildung variieren entsprechend der Fachrichtung, doch grundsätzlich muss man sich mit den Grundlagen des Sozialversicherungssystems, mit der Kundenberatung und mit verschiedenen Rechtsgebieten (u.a. Verwaltungsverfahrensrecht, Bürgerliches Recht) während der Ausbildung befassen.
Der Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz zählt weiterhin die Wirtschaftslehre, das Rechnungswesen und die Sozialversicherungslehre zu den Fachgebieten. Hier werden verschiedene Themen wie Wirtschaftskreislauf, Geld- und Zahlungsverkehr, Marketingmaßnahmen für Sozialversicherungsbetriebe, soziale Sicherheit, Pflegebedürftigkeit oder Versicherungsmissbrauch behandelt.
Während im ersten Ausbildungsjahr die Grundlagen in den verschiedenen Themengebieten geschaffen werden, müssen diese im zweiten Lehrjahr durch eine Zwischenprüfung bewiesen werden. Das letzte Ausbildungsjahr dient in der Regel dazu, die erlernten Inhalte zu vertiefen und sie in der Praxis so routiniert anwenden zu können, dass künftig ein reibungsloser Arbeitsablauf gewährleistet werden kann.
Schulische & persönliche Voraussetzungen
Die Träger der Sozialversicherungen oder andere Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes setzen in der Regel mindestens die mittlere Reife / Realschulabschluss für die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten voraus. In der Praxis bevorzugen viele Ausbildungsbetriebe aber Bewerber mit allgemeiner oder Fachhochschulreife, wenngleich es keine rechtlich formalen Voraussetzungen gibt.
Auf persönlicher Ebene sind Eigenschaften wie Kommunikationsstärke, Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, gute Ausdrucksformen und ein sicherer Umgang mit Zahlen von Vorteil. Grundsätzlich sollte man weder den Umgang mit Menschen noch mit Computern scheuen.
Das Gehalt von Sozialversicherungsfachangestellten
Als angehender Sozialversicherungsfachangestellter genießt man den Vorteil, bereits in der Ausbildung eine Vergütung zu erhalten, die darüber hinaus auch noch tariflich geregelt ist.
So kann man sicher sein, ein relativ gutes Ausbildungsgehalt zu bekommen. Allerdings können die Gehälter für Auszubildende je nach Bundesland oder Branche variieren. Nach dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhalten Auszubildende dieses Berufs im Durchschnitt 750 Euro im ersten, 810 Euro im zweiten und 870 Euro im dritten Ausbildungsjahr.
Da es sich hier um Durchschnittswerte handelt, können die tatsächlichen Ausbildungsgehälter abweichen. Laut aktuellem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) werden folgende Gehälter ab dem 01. März 2015 gezahlt: 853,26 Euro, 903,20 Euro und 949,02 Euro vom ersten bis zum dritten Lehrjahr. Zum 01. März 2016 werden neue Gehälter definiert.
Im Beruf erhält der Sozialversicherungsfachangestellte in der Regel ebenfalls ein tariflich geregeltes Gehalt, denn zu seinen regulären Arbeitgebern zählen die Sozialversicherungsträger und andere öffentliche Stellen. Je nach Branche liegen die Einstiegsgehälter zwischen 2.000 und 2.500 Euro. Im weiteren Verlauf der Karriere sorgen dann Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen für einen Aufstieg in der Gehaltsklasse.
Karrierechancen & Perspektiven
Da die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten zur Grundqualifikation gehört, um bei Sozialversicherungsträgern tätig werden zu können, gibt es entsprechend viele Möglichkeiten, der Karriere eine neue Richtung zu geben. Möglich sind beispielsweise die Spezialisierungen als Kundenberater im Innen- oder Außendienst, als Sachbearbeiter für Firmenkunden oder als Krankengeldfallmanager.
Hinsichtlich Weiterbildungen bzw. Aufstiegsweiterbildungen stehen dem Sozialversicherungsfachangestellten die folgenden Optionen zur Verfügung:
- Fachwirt
- Betriebswirt
- Verwaltungsfachwirt
- Versicherungsfachwirt
- Fachwirt Sozial- und Gesundheitswesen
- Fachkaufmann für Büromanagement
Denkbar ist weiterhin ein anschließendes Studium. Hier können sich nicht nur Sozialversicherungsfachangestellte mit allgemeiner Hochschulreife um ein Studium bemühen. Einige Universitäten und Hochschulen lassen auch Personen ohne Abitur zum Studium zu, sofern sie eine abgeschlossene Berufsausbildung, Berufserfahrung und ggf. Weiterbildungen vorweisen können.
Durch ein Studium im Gesundheitsmanagement, in der Gesundheitsökonomie oder in der Verwaltungswirtschaft kann man sich nicht nur persönlich weiterbilden, sondern fachlich auf der Karriereleiter aufsteigen und in leitende Positionen wechseln.
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