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Wenn man von dem Beruf Spezialtiefbauer hört, kann man sich wahrscheinlich nur grob vorstellen, welche Aufgaben dieser abdeckt. Dabei sind Spezialtiefbauer auf jeder Baustelle enorm wichtig, denn sie schaffen die Voraussetzungen für große Bauvorhaben: Sie bauen Fundamente, Verankerungen und sichern tiefe Baugruben. Ein Beruf, in dem man vor allem unter freiem Himmel arbeitet und je nach Projekt bundesweit eingesetzt wird.

Flexibilität ist in dem Beruf als Spezialtiefbauer auf jeden Fall wichtig. Was Interessierte noch mitbringen sollten, wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht und welches Gehalt einen erwartet – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

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Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Spezialtiefbauer
  • Ausbildung zum Spezialtiefbauer
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Spezialtiefbauer

Wie bereits erwähnt, sind Spezialtiefbauer von keiner Baustelle wegzudenken. Denn sie schaffen die Voraussetzungen für große Bauvorhaben, indem sie Fundamente und Verankerungen bauen und tiefe Baugruben sichern.

Um es allgemein zu fassen: Als Spezialtiefbauer führt man Aufgaben des Spezialtiefbaus aus. Dazu gehört etwa das Herstellen von Tiefgründungen und Injektionsankern. Des Weiteren sorgt man für die Wasserhaltung von Baugruben. Zudem errichtet man als Spezialtiefbauer Unterfangungen und wird im Tunnelbau eingesetzt.

Spezialtiefbauer ist die Bezeichnung für einen Beruf, der dem Bauhauptgewerbe zuzuordnen ist und in einer mehrjährigen Ausbildung erlernt wird.

Anstellung finden Spezialtiefbauer in Bauunternehmen des Hoch- und Tiefbaus sowie bei Spezialtiefbauunternehmen im Tunnel- und Brückenbau. Aber auch bei kommunalen Bauämtern.

Ausbildung zum Spezialtiefbauer

Wer als Spezialtiefbauer tätig werden möchte, muss also eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Spezialtiefbauer ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie. Eine Verkürzung auf 2 oder 2,5 Jahre ist grundsätzlich möglich.
Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt.

Inhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden unter anderem:

  • wie Baugruben, Gräben und Schalungen hergestellt werden
  • wie Bauteile aus Beton und Stahlbeton hergestellt werden
  • was beim Lesen und Anfertigen von Zeichnungen, Skizzen und Verlegeplänen berücksichtigt werden muss
    das Herstellen von Baugruben und Gräben sowie den Verbau und die Wasserhaltung
  • was beim Herstellen und dem Ausbau von Bohrungen zu berücksichtigen ist
  • was beim Einrichten, Sichern und Räumen von Baustellen zu beachten ist
    der Einbau und das Anschließen von Ver- und Entsorgungssystemen
  • wie Auftragsübernahme, Leistungserfassung und das Aufstellen von Arbeitsplänen und Ablaufplänen gehandhabt werden
  • wie Injektionsarbeiten durchgeführt werden
  • was beim Prüfen, Lagern und Auswählen von Bau- und Bauhilfsstoffen zu beachten ist

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Durchführen von Baugrundverbesserungen, Beheben von Umweltschäden) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Nach dem Berufsbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen jedoch überwiegend Ausbildungsanfänger mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Wer sich für die Ausbildung zum Spezialtiefbauer interessiert, sollte zudem Folgendes beachten:

Als angehender Spezialtiefbauer sollte gern im Team arbeiten und Freude an körperlicher Arbeit mitbringen. Neben Körperbeherrschung und handwerklichem Geschick sind Eigenschaften wie Flexibilität, Sorgfalt und eine gute Beobachtungsgabe gefragt. Die Arbeit findet in der Regel auf der Baustelle statt und erfordert häufige Abwesenheit von zu Hause.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Spezialtiefbauer während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 609 bis € 708
  • 2. Ausbildungsjahr: € 769 bis € 1.088
  • 3. Ausbildungsjahr: € 1.005 bis € 1.374

Damit liegt die Ausbildungsvergütung vergleichsweise hoch.

Nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung beträgt das Einstiegshalt als Spezialtiefbauer zwischen 2.400 und 2600 Euro brutto im Monat. Mit steigender Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit steigt das Gehalt natürlich weiter an und kann bis zu knapp 3.000 Euro brutto monatlich betragen.
Wer sich weiterbildet und beispielsweise als Polier oder Techniker arbeitet, der kann auch zwischen 3.500 und 4.500 Euro brutto monatlich verdienen.

Berufliche Perspektiven

Als ausgebildeter Spezialtiefbauer kann man durch Anpassungsweiterbildungen seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Tiefbau bis hin zu Vermessungstechnik.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Polier im Bereich Tiefbau abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Bauingenieurwesen erwerben.

Die Quote der bestandenen Abschlussprüfungen liegt bei 100%. Allerdings ist die Anzahl der Ausbildungsplätze für Spezialtiefbauer äußerst gering. Daher sollte man sich bei Interesse in jedem Fall rechtzeitig um einen Ausbildungsplatz kümmern.

Bildquelle: © photoglobal – Fotolia.com

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