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Die finanziellen Lasten einer Kindererziehung sind immens. Ohne die Unterstützung durch den Staat würden viele Familien vor dem finanziellen Ruin stehen. Dabei ist es nur verständlich, dass Kinderreichtum gefördert wird: Kinder sind notwendig, um den Sozialstaat Deutschland am Leben zu erhalten. Ohne Kinder, keine Zukunft. Doch was viele Familien schon seit längerem beklagen, bestätigen nun auch einige Wissenschaftler: Sie sehen eine ungerechte Belastung von Familien mit Kindern.

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Immerhin, seit einiger Zeit scheint sich etwas zu tun: Es ist nicht lange her, als Kinder einen Rechtsanspruch auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz bekommen haben. Denn angesichts der milliardenschweren Investitionen von Bund, Ländern und Kommunen in den Ausbau von Krippenplätzen war die Diskussion zuletzt erst neu entfacht, wer denn den größten Anteil der finanziellen Belastungen zu tragen hat: Familien oder Kinderlose…

Angesichts der 156 familienpolitischen Leistungen des Bundes fühlen sich viele Kinderlose benachteiligt. Doch tatsächlich ist es genau anders herum. Berechnungen von Sozialforschern belegen, dass Familien die mit Abstand größte Steuer- und Sozialabgabenlast tragen.

Nach Angaben des Bochumer Professors für Sozialökonomie Martin Wedding zahlt ein durchschnittliches Kind im Laufe seines Lebens deutlich mehr als 50.000 Euro in die Sozialkassen und ins Steuersystem ein. Dies ist wesentlich mehr, als es in Summe an Zuschüssen für Betreuung und Bildung erhält.

Das bedeutet im Klartext, dass für die Eltern das Aufziehen von Kindern mit schweren finanziellen Einbußen verbunden ist.

Besonders schwer haben es Alleinerziehende

Das gilt vor allem für die Mütter, die durch Erziehungsauszeiten wesentlich weniger Rentenansprüche sammeln, als kinderlose Frauen, die ihr Leben lang in Vollzeit arbeiten können.

Ursula von der Leyen sprach in diesem Zusammenhang gegenüber der „Welt am Sonntag“ von einer Gerechtigkeitslücke im Rentensystem, die die Regierungskoalition in der nächsten Legislaturperiode schließen wolle. In diesem Zusammenhang kündigte der Finanzminister Wolfgang Schäuble an, die Erziehungszeiten in der Rente besser als bisher anerkennen zu wollen.

Von der Leyen setzte anschließend auf ein gesetzlich gesichertes Rückkehrrecht von Teilzeitkräften in Vollzeit. Mütter sollen auf diese Weise die Möglichkeit erhalten, ihre Rentenlücke zu schließen.

„Im Steuersystem muss gelten: je mehr Kinder, desto weniger Steuern auf das selbst verdiente Einkommen“, erklärte von der Leyen. Hierfür könnte eine entsprechende Erweiterung des Ehegattensplittings auf ein Familiensplitting sorgen.

Auch weitere Investitionen in Kitas und Ganztagsschulen sollen Eltern möglicherweise künftig mehr entlasten. Kinder könnten steuerlich besser berücksichtigt werden, indem ihnen ein Grundfreibetrag auf dem Niveau Erwachsener eingeräumt wird.

Bildquelle: © Mirko – Fotolia.com

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