Ein abgeschlossenes Studium potenziert die Chance, dass man im Berufsleben nicht nur Fuß fassen kann, sondern darüber hinaus auch weit über dem Bundesschnitt liegt, wenn es um das Gehalt geht. Aber wie immer im Leben gilt: Ohne Fleiß kein Preis und auch das Studium will finanziert sein! Und ein Studium kostet – auch wenn die Studiengebühren Geschichte sind – eine nicht unerhebliche Summe! Im Mittelwert sind es um die 45.000 Euro, die man als Student in seine Ausbildung stecken muss – der Betrag, den man auch für einen schicken Mittelklassewagen entrichten muss!

Was muss man also als Studienanfänger bedenken, wenn es um das Finanzielle geht? Wo kann das Geld herkommen, welches man als Student benötigt, seinen Lebensunterhalt sowie sein Studium zu finanzieren? Welche Möglichkeiten hat man als Student an Geld zu kommen? Werfen wir doch mal einen genauen Blick auf die Kosten und die Möglichkeiten der Geldbeschaffung!

Überblick:

  • Der einfache Weg: Die Eltern finanzieren das Studium
  • Zubrot Kindergeld
  • Jobben für den Lebensunterhalt – die Sahne auf dem Studentenkuchen
  • BAföG
  • Einen Kredit (Studien, Bildung oder Studienbeitrag) in Anspruch nehmen
  • Ein Stipendium erhalten

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Der einfache Weg: Die Eltern finanzieren das Studium

Der Gesetzgeber sagt sehr deutlich und unmissverständlich aus, dass Eltern IMMER dazu verpflichtet sind, dem Kind oder den Kindern die Erstausbildung zu finanzieren.

Das Gesetz inkludiert dabei, dass Studenten einen gesetzlichen Anspruch darauf haben – natürlich einkommensabhängig von den Eltern – als Student bis zu 670,– Euro an Unterhalt von den Eltern zu bekommen.

Ob sich das alle Eltern erlauben können? Natürlich sind an die Unterhaltszahlungen Bedingungen geknüpft. Man darf nicht mehr daheim leben und die Einhaltung der Regelstudienzeit.

Und ja, so ungewöhnlich ist dieser Weg der Finanzierung nicht, denn knapp 90 Prozent aller „Studis“ werden mit einem Durchschnitt von 500,– Euro im Monat (!) von den Eltern gesponsert. Hierbei können wir also vom Regelfall – denn nichts anderes besagen die 90 Prozent – ausgehen.

Zubrot Kindergeld

Eltern erhalten für ihr Kindergeld – und das bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres, wenn das Kind in der Ausbildung steckt. Dazu gehört auch das Studium. Dieser Betrag beläuft sich – gestaffelt nach der tatsächlich vorhandenen Kinderzahl – auf eine Summe zwischen 184,– und 216,– Euro jeden Monat.

Nicht selten wird dieser Betrag von den Eltern studierender Kinder auf das Kindskonto weitertransferiert. Und diese rund 200,– Euro monatlich im Mittelwert sind ein festes und gesichertes Einkommen, welches unter Umständen schon die Miete für das WG-Zimmer auffangen kann!

Jobben für den Lebensunterhalt – die Sahne auf dem Studentenkuchen

Generationen von Studenten standen, stehen und werden immer vor der Frage stehen: Woher kommt das Geld für Klamotten, Auto, Ausgehen, Studium und Freizeitgestaltung? Prinzipiell muss gelten: First things first. Und das ist das Studium. Je schneller man selbst das Studium abschließen kann, desto schneller kann man eigenes Geld verdienen. Darum muss man beim Jobben bedenken, dass dieser Job das Studium und dessen Laufzeit nicht negativ tangiert.

Das Netz bietet jobinteressierten Studenten endlose Optionen an. Die Arbeitsagentur hält Jobbörsen speziell für Studis vor, es gibt freie Data-Bases mit Job-Offerten und die meisten Unis führen sogar eigene Jobbörsen und Abstimmungen mit den Studentenwerken. Wer will und flexibel ist, kann sich da schon den einen oder anderen Euro verdienen.

Als Faustformel sollte aber stets gelten: 20 Stunden die Woche als Maximum ansetzen und das so getimt, dass man nicht schlafend in den Vorlesungen sitzt. Bis 400,– Euro im Monat geht mit durch und tangiert einen eventuell vorhandenen Anspruch auf BAföG nicht! Bei mehr wird BAföG gekürzt!

BAföG

Das sogenannte Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) kanalisiert die finanzielle Unterstützung, die der Staat Studenten zukommen lässt und rund 32 Prozent der Studenten beziehen diese Gelder.

Die Finanzspritze setzt sich zu 50 Prozent aus einem zinslosen Kredit und 50 Prozent an staatlichen Bezuschussungen zusammen. Den Kredit muss man natürlich später zinsfrei zurückzahlen und die Rückzahlungssummen richten sich am eigenen Auskommen aus. Als Untergrenze beim Gehalt werden knapp 1.100,– Euro veranschlagt – wer darüber liegt, muss mit der Rückzahlung starten.

Wie hoch das zu beziehende BAföG liegt, hängt mit dem Einkommen der Eltern zusammen. Kinder von Eltern, deren finanzielle Verhältnisse gut oder sehr gut sind, müssen auf den Elternunterhalt zurückgreifen. Sieht es bei den Eltern finanziell eher schlecht aus – zum Beispiel durch Leistungsbezug nach SGB II (Hartz IV) – greift das BAföG bis zum maximalen Elternunterhaltsanspruch, was 670,– Euro monatlich ausmacht.

Und wieder gilt: Auch Bafög tariert sich an der Regelstudienzeit aus. Ab dem vierten Semester sind die Studienleistungen einzureichen, wodurch geprüft wird, ob man die Chance auf Studienbeendigung hat und das Studium muss vor dem 30. Lebensjahr begonnen worden sein, will man in den Genuss von BAföG kommen. Studentenwerke und auch das BAföG-Amt helfen gerne bei dem Ausfüllen der Unterlagen! Mehr erfahren

Einen Kredit (Studien, Bildung oder Studienbeitrag) in Anspruch nehmen

Das Studieren kostet Geld und will finanziert werden. So besteht die Option, dass Studenten sich einen Kredit nehmen können, für den keine Sicherheiten notwendig sind – den Studentenkredit.

Doch diese Form des Kredits wird nicht wie beispielsweise bei einem Autokauf sofort ausgezahlt, sondern in monatlichen Raten. Ist man mit dem Studium durch, wird die Summe – nebst Zinsen – in monatlichen Raten an die Bank zurückgeführt.

Ob es lohnenswert erscheint, mit einer verzinsbaren und bereits verzinsten „Altlast“ ins Berufsleben einzusteigen, muss man stets für sich entscheiden und richtet sich am Einzelfall aus. Bestehen aber Chancen, dass man den Kredit „umschiffen“ kann, macht das sicherlich Sinn und hält dem Berufsanfänger den Rücken für andere Anschaffungen frei.

Ein Stipendium erhalten

Zuerst einmal wollen wir mit einem Vorurteil aufräumen: Nein, man muss kein Super-Brain sein, um an ein Stipendium zu gelangen! Ja, es gibt Hürden, aber die sind nicht unüberbrückbar. Wäre es anders, würden kaum rund 5 Prozent aller Studenten aufs Stipendium zurückgreifen können.

Doch wie gelangt man an die begehrten Stipendien? Gute Leistungen müssen sein. „Mit ner 4 bleibste hier“ bis zum Abi fällt da aus – heißt: Die Stipendien-Weichen werden früh gestellt. Auch eine ehrenamtliche Tätigkeit macht sich gut in der Bewerbungs-Vita und das Anschreiben sollten schon professionell aufgestellt sein.

Hat man dann noch eine Empfehlung der Lehrerschaft oder des Profs in der Tasche – ja, man kann sich natürlich auch ohne Empfehlung um ein Stipendium kümmern – sieht das schon gut aus.

Wer sich dann noch an die kirchlichen oder politischen Einrichtungen wendet, die durch Stipendien unterstützend tätig sind, verbessern sich die Aussichten aufs Stipendium. Und nicht vergessen: Auch Stipendien mit Kleinbeträgen für Bücher oder die Fahrtkosten rechnen sich am Ende eines langen Studentenmonats!

Ja, Geld zu beschaffen ist für Studenten nicht immer unproblematisch und manchmal mit Mühen oder Laufereien verbunden. Aber jeder Euro in der Tasche zählt und drum sei jedem Studenten empfohlen, seine Möglichkeiten auszuschöpfen!

Bildquelle: © Coloures-pic – Fotolia.com

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