Wer die richtige Stimme hat, kann damit viel Geld verdienen. Doch Sie müssen kein Opernsänger oder Nachrichtensprecher sein. Als Synchronsprecher leihen Sie den verschiedensten Produkten oder Charakteren Ihre Stimme und verleihen ihnen damit einen hohen Wiedererkennungswert. Hier erfahren Sie, wie man Synchronsprecher wird und was dieser Beruf alles mit sich bringt.
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Überblick:
- Synchronsprecher
- Aufgabenbereiche
- Die heimlichen Stars
- Nachsynchronisierung
- Ausbildung
- Arbeitsbeispiel
- Verdienst
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Berufsaussichten
Synchronsprecher und ähnliche Berufe
Häufig werben Zeichentrick- oder Animationsfilme mit den Stimmen bekannter Schauspieler, Sänger oder anderer prominenter Personen. Da stellt sich die Frage, ob man unbedingt eine Ausbildung zum Synchronsprecher machen muss, oder ob das grundsätzlich jeder machen kann.
Der Beruf der Synchronsprecher ist in keiner Weise gesetzlich geschützt. Es kommt also allein auf Angebot und Nachfrage an, wer für einen bestimmten Auftrag gebucht wird. Neben der Bekanntheit des Sprechers sind es vor allem wirtschaftliche Gründe, die den Ausschlag für bestimmte Synchronsprecher geben. Zeit ist Geld und wer es auf Anhieb schafft, mit seiner Stimme die gewünschte Qualität zu liefern, hat die besseren Karten.
Fehlerfreies Sprechen und eine angemessene Intonation sind auch unerlässlich für Hörbuchsprecher, Radiomoderatoren, Telefonberater und viele weitere Berufe.
Aufgabenbereiche
Ein Synchronsprecher kann in den seltensten Fällen von einer einzigen Einnahmequelle allein leben. In der Regel sind Synchronsprecher freiberuflich tätig und müssen sich selbst darum kümmern, dass sie genügend zu tun haben. Es ist auch möglich einen Agenten damit zu beauftragen, der allerdings Geld kostet.
Beliebt sind Aufträge, die über einen längeren Zeitraum eine gewisse finanzielle Sicherheit bieten. Zum Beispiel bei Fernsehserien aus dem Ausland. Dabei kommt es darauf an, die Texte, die von einem Übersetzer geliefert werden, lippensynchron mit dem Schauspieler auf dem Bildschirm zu sprechen, so dass der Zuschauer nicht merkt, dass er eigentlich etwas anderes sagt.
Wenn keine wichtigen Gründe dagegen sprechen, behält ein Synchronsprecher die Verbindung zu einem oder mehreren Schauspielern und wird mit diesen assoziiert.
Darüber hinaus sprechen sie die Texte für Dokumentationen ein, werden für Werbespots engagiert, lesen Hörbücher oder begleiten fremdsprachige Autoren bei Lesereisen.
Die heimlichen Stars
In Ländern wie Japan genießen Synchronsprecher ein hohes Ansehen. Hierzulande werden ihre Namen meist nur ganz am Ende des Nachspanns kurz eingeblendet, da das Interesse an ihrer Person nicht sehr groß ist. Teilweise ist das gewollt, denn andernfalls würde ein wenig von der gewünschten Illusion verlorengehen.
Deshalb werben Synchronsprecher häufig mit dem Namen bekannter Schauspieler, die sie synchronisieren, für ihre Dienste.
Nachsynchronisierung
Ist die Tonqualität in einem Film bei der ersten Aufnahme nicht ausreichend, ist es üblich, dass sich die Schauspieler selbst nachsynchronisieren. Das bedeutet sie sprechen ihren Text noch einmal unter besseren Bedingungen. Manche Schauspieler, die mehrere Sprachen beherrschen, gehen sogar so weit, dass sie ihre Rolle mehrmals für die einzelnen Länder nachsynchronisieren.
Ausbildung
Umfassendes Training zur Stimmbildung sollte Bestandteil einer jeden guten Schauspielausbildung sein. Auch inhaltlich hat der Beruf eines Schauspielers und eines Synchronsprechers viel miteinander zu tun. In beiden Fällen muss man in der Lage sein in neue Rollen zu schlüpfen und den verschiedensten Gefühlen mittels der Stimme Ausdruck zu verleihen.
Man trifft dabei häufiger auf Schauspieler, die auch als Sprecher arbeiten als auf Sprecher, die ab und zu vor der Kamera oder auf der Bühne stehen.
Sie haben aber auch die Möglichkeit sich speziell zum Sprecher ausbilden zu lassen (zum Beispiel an der Deutschen Pop oder durch Privatunterricht), wobei manchmal die Unterscheidung zwischen Sprecher, Studiosprecher und Synchronsprecher getroffen wird. Dafür sollten Sie 1,5 bis 2 Jahre einplanen, teilweise auch länger, wenn die Stimmbildung noch nicht abgeschlossen ist.
Eine Woche pro Film
Wer einen Hauptdarsteller synchronisiert, konnte bei einer Produktion in Spielfilmlänge früher damit rechnen etwa eine Woche beschäftigt zu sein. Hinzu kommt die Einarbeitungszeit, in der sich der Synchronsprecher den Text und idealerweise auch die Originalfassung des Films anschaut.
Der Zeitdruck, der auf den Synchronstudios und damit den Sprechern lastet, wird aber immer größer. Hinzu kommen die Belastungen durch Maßnahmen gegen Piraterie. Während früher der komplette Film zur Verfügung stand, bekommen die Bearbeiter heute teilweise nur noch die Lippen zu sehen, was es extrem schwierig macht, die Stimmung richtig zu erfassen.
Außerdem werden teilweise keine einzelnen Takes mehr abgerechnet, sonder ganze Szenen.
Verdienst
Ein Synchronsprecher muss selbst dafür sorgen, dass er anständig bezahlt wird. Es gibt zwar Richtwerte in der Branche, aber letztlich hängt es vom Budget und der Wertschätzung des Auftraggebers ab, wie viel ein Synchronsprecher verdienen kann.
Ein ungefährer Richtwert ist eine Grundgage von um die 300 Euro pro Tag. Dazu kommen ab 2,50 Euro pro Take. Dabei handelt es sich um einen Dialogabschnitt oder eine andere zusammenhängende Sprecheinheit. Damit kann man in einer Woche auf einen Betrag von 2.000 bis 3.000 Euro kommen, als Einsteiger bekommt man aber kaum lückenlos solche lukrativen Aufträge und bewegt sich am Rand des Existenzminimums.
Berufsaussichten
Auch in der Sprecher-Branche sind gute Arbeitskräfte sehr gefragt. Hörbücher stehen nach wie vor hoch im Kurs, der deutsche Film führt eher ein Nischendasein und Computerspiele werden immer beliebter.
Es gibt also jede Menge zu tun für Synchronsprecher und andere Stimmarbeiter. Es dauert aber eine ganze Weile, bis man es geschafft hat, sich zu etablieren und davon leben zu können.
Ein Problem für erfolgreiche Synchronsprecher ist, dass sie wie Schauspieler auf bestimmte Typen oder Rollen festgelegt werden. Das schränkt ihre Einsatzmöglichkeiten ein. Es würde zum Beispiel unseriös wirken, wenn die Stimme einer bekannten Cartoon-Figur eine Werbung für eine Versicherung spricht.
Am meisten Chancen haben Sprecher mit einer vielseitigen Stimme.
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