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Vertriebsingenieur: Das hört sich nach einem spannenden Berufsfeld an. Und das ist es auch. Aber was genau kann man sich unter diesem Job vorstellen und – für einige Schulabgänger und Abiturienten am wichtigsten – wie wird man Vertriebsingenieur? Was Sie über den Beruf Vertriebsingenieur wissen müssen – hinsichtlich Ausbildung, Studium und Gehalt – erfahren Sie in diesem Artikel.

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Übersicht:

  • Berufsüberblick
  • Aufgabenbereiche
  • Qualifikationen
  • Ausbildung
  • Weiterbildung
  • Gehälter
  • Fazit

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Einblick in den Beruf

Die meisten Menschen assoziieren mit der Bezeichnung Ingenieur ein Beruf aus dem technischen Bereich, etwas Handwerkliches, mit Maschinen und schweren Geräten.

Als Vertriebsingenieur wird man die technischen Produkte erst nach der Fertigstellung sehen, wenn es um den Verkauf geht. Denn genau dies ist die Aufgabe des Vertriebsingenieurs: Der Verkauf von technischen Produkten und Dienstleistungen.

Der Vertriebsingenieur muss sich daher mit beiden Bereichen beschäftigen und Kenntnisse in der Vermarktung sowie Technik vorweisen können.

Zu den potenziellen Arbeitgebern zählen unter anderem Hersteller von Kommunikationstechnologie, Software, Automobilkonzerne, Maschinenbauer sowie Unternehmen in den Bereichen Medizintechnik und Elektrotechnik.

Darüber hinaus bieten alle Konzerne, die hochentwickelte Technologien anbieten, Beschäftigung für Vertriebsingenieure.

Berufliche Perspektiven:

Die Vielfalt der potenziellen Arbeitgeber vermittelt einen ersten Eindruck von den beruflichen Perspektiven, die der Job als Vertriebsingenieur mit sich bringt. Sehr bekannt ist der Beruf heute nicht, die Zukunftschancen sehen allerdings ziemlich gut aus, denn wichtig ist nur, dass die Unternehmen den Bedarf haben.

Alle, die aktuell nach einem zukünftigen Beruf umschauen – also erst noch eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren müssen – sollten sich ernsthaft überlegen, Vertriebsingenieur zu werden.

Tätigkeiten & Aufgaben

Berufliche Aussichten sind schön und gut. Wenn der Job im Alltag nicht zusagt, ist alle Zukunftsperspektive umsonst. Was also muss der Vertriebsingenieur den ganzen Tag machen?

Zunächst hat er natürlich die Aufgabe die technischen Produkte seines Unternehmens zu vermarkten. Er bildet folglich die Verbindung zwischen Hersteller und Abnehmer, ob es sich dabei um einen Händler oder Endverbraucher handelt, ist unerheblich.

Damit der Vertriebsingenieur bei der Vermarktung der Produkte erfolgreich ist, bedient er sich verschiedener Methoden. Er plant und gestaltet die Vertriebsstrategie und das Produktmanagement. Gleichzeitig sorgt er mit Markt- und Wettbewerbsanalysen für eine gute Grundlage mit wichtigen Daten und Zahlen.

Neben dem eigentlichen Vertrieb beschäftigt sich der Vertriebsingenieur mit dem Presales und After-Sales-Management. Darunter fallen dann auch die Aufgaben der Angebotserstellung und Angebotsabwicklung. Damit all die Mühe nicht umsonst war, gehören auch das Vertriebscontrolling, der Kundendienst und das Customer-Relationship-Management in die typischen Tätigkeitsfelder des Vertriebsingenieurs.

Anspruchsvolle Qualifikationen

Der Vertriebsingenieur – im Übrigen auch Sales Engineer genannt – scheint damit alle grundlegenden Aufgaben des Sales Mitarbeiters zu übernehmen. Doch als Mitarbeiter in einem Unternehmen, das hochentwickelte Technologie an den Mann bringen möchte, benötigt der Vertriebsingenieur bestimmte Qualifikationen und die sind mit unter recht anspruchsvoll.

So reicht es nicht etwa ein Experte im Marketing zu sein, gleichzeitig gilt es die Komplexität der modernen Technologien zu verstehen und diese dem Kunden verständlich zu machen. Schließlich muss er dem potenziellen Abnehmer seinen Nutzen erläutern können, wobei reine Verkaufstaktiken sicherlich schnell an ihre Grenzen kommen. Wer hier nicht mit Fachwissen überzeugen kann, wird im Hochtechnologiebereich kein guter Vertriebler.

Vorteilhaft ist es natürlich, wenn man bereits von Natur aus ein gewisses Interesse an Technik und technologischen Produkten oder Dienstleistungen für den Beruf mit bringt.

Einige Kernfähigkeiten des Vertriebsingenieurs zusammengefasst:

  •  Technisches Können & Fachwissen
  •  Verständnis für komplexe Wirtschaftszusammenhänge
  •  betriebswirtschaftliche Grundlagen
  •  absolute Kommunikationsstärke (z.B. technische Details verständlich erläutern)
  •  hohes Einfühlungsvermögen auf technischer & persönlicher Ebene (muss die technischen Probleme des Kunden wahrnehmen und verstehen)
  •  Kontaktfreudigkeit & Selbstständigkeit
  •  Integrität & Durchsetzungskraft

Ausbildungswege im Bereich Vertriebsingenieurwesen

Voraussetzung für einen Job als Vertriebsingenieur ist in der Regel ein abgeschlossenes Studium im Bereich der Ingenieurswissenschaften oder im Technischen Vertrieb.

Im Laufe der Jahren haben Hochschulen und Fachhochschulen ihre Studienmöglichkeiten erweitert und bieten mittlerweile auch direkte Studiengänge – also Sales Engineering oder Vertriebsingenieurwesen – an. Alternative Studiengänge gibt es zuhauf – sowohl als Bachelor- als auch als Masterstudium.

Unter anderem:

  •  Wirtschaftsingenieurwesen
  •  Internationaler technischer Vertrieb
  •  Internationales Vertriebsmanagement
  •  Technisches Management
  •  Sales and Service Engineering
  •  Maschinenbau mit Schwerpunkt Projektierung und Vertrieb
  •  Industriemarketing

Für einen Bachelorabschluss muss man zwischen 6 und 8 Semester einplanen, für einen anschließenden Master benötigt man zusätzlich 2 bis 4 Semester.

Wer in den Führungsebenen tätig sein möchte, sollte in jedem Fall einen Master absolvieren und ggf. über eine Promotion nachdenken. Dann ist der Weg für den Aufstieg in jedem Fall gut geebnet.

Weiterbildung für Ingenieure

Wer über einen Abschluss in Ingenieurwesen hat, künftig in den technischen Vertrieb wechseln möchte, kann sich das fehlende Fachwissen im Lehrgang „Vertriebsingenieur VDI“ aneignen.

Dieser wurde vom Verein Deutscher Ingenieure e.V. bereits vor 15 Jahren angeboten und ermöglicht den Quereinstieg für Ingenieure in das Vertriebsingenieurwesen.

Verdienstmöglichkeiten für Vertriebsingenieure

Vertriebsingenieure haben einen anspruchsvollen Beruf, müssen viele Qualifikationen und Fachkenntnisse mitbringen. Im Alltag sind sie in unterschiedliche Unternehmensprozesse eingespannt und müssen stets den Überblick behalten.

Werden sie dementsprechend auch angemessen vergütet? Je nach Branche ist das Einstiegsgehalt für Vertriebsingenieure unterschiedlich hoch und selbstverständlich spielt es auch eine Rolle, ob man sich mit Bachelorabschluss oder Promotion bewirbt. Doch grundsätzlich liegt das Gehalt von Vertriebsingenieuren zwischen 4.000 und 6.000 Euro brutto im Monat. Im Bereich der Einstiegsgehälter gehören Vertriebsingenieure damit zu den Spitzenreitern.

Und auch nach einigen Jahren Berufserfahrung, und erst recht in führenden Positionen, sind Gehälter von über 100.000 Euro möglich. Einer Studie zufolge verdienen Leiter von Vertrieb und Marketing durchschnittlich 140.000 Euro brutto im Jahr.

Das macht einen satten Monatsverdienst von über 11.000 Euro. Damit liegen die Vertriebsingenieure in leitender Position noch vor ihren Kollegen aus der Marketingabteilung und dem Vertrieb. Vertriebsprovisionen sind hier nicht eingerechnet.

Fazit: Ein sehr verlockender Beruf, aber hart und anspruchsvoll

72.000 Euro Jahresgehalt ist absolut nicht zu verachten und für viele künftige Studenten sicherlich verlockend sich für das Vertriebsingenieurwesen zu entscheidend.

Das soll auch niemandem streitig gemacht werden. Zu bedenken ist allerdings, dass einem nicht jedes Produkt sofort aus der Hand gerissen wird und sicherlich auch mal der 100. Versuch einen Kunden zum Kauf zu bewegen, schief gehen kann. Der Job des Vertriebsingenieurs besteht nicht aus einfachem Gelaber, er muss das Produkt mit allen Details, Vor- und Nachteilen kennen und verkaufen können.

Das zerrt an den Nerven und kann viel Kraft kosten. Gleichzeitig muss man auch nach erfolglosen Kundentreffen immer noch kontaktfreudig sein und aktiv auf Menschen zu gehen. Schließlich handelt es sich am Ende des Tages um eine harte Akquisearbeit, zu der nicht nur Erfolge, sondern auch Niederlagen zählen.

Als Vertriebsingenieur muss man dieser Herausforderung jeden Tag gewachsen sein und darf darüber hinaus natürlich nicht die Freude an seinem Job verlieren.

Bildquelle: © XtravaganT – Fotolia.com

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