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Erster Fall von Vogelgrippe in Schleswig-Holstein, weitere in Nordwestmecklenburg und Niedersachen. Die Vogelgrippe breitet sich immer weiter aus – und mit einem schnellen Ende der Epidemie ist nicht zu rechnen. Der neue Erreger gilt als besonders aggressiv. Kann man weiterhin Geflügel essen? Und ist der Virus für Menschen gefährlich? Vogelgrippe: Das sollten Sie wissen!

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Erster Fall der Vogelgrippe – Virus breitet sich rasant aus

Erneut ist die Vogelgrippe in Deutschland ausgebrochen. Ihretwegen müssen Tausende Hühner sterben. Begonnen hat alles in einem Zuchtgroßbetrieb für Bruteier in Schleswig-Holstein. Der Erreger gilt als eine erhebliche Bedrohung für Hausgeflügel, das Virus ist hoch ansteckend und aggressiv.

30.000 Hühner der Massentierhaltung in dem Betrieb mussten teilweise vorbeugend getötet werden, um ein weiteres Ausbreiten der Krankheit zu verhindern. Das nationale Referenzlabor hatte zuvor die hochansteckende H5N8-Variante nachgewiesen.

Auch im Herzogtum Lauenburg fand man einen verendeten Wildvogel, der das Virus in sich trug.

In Sachen wies eine am Cospudener See bei Leipzig gefundene Wildente ebenfalls den H5-Virus auf. Ob es sich dabei auch um den aggressiven Typ H5N8 handle, sei noch nicht bewiesen.

Bei weiteren Wildvögeln in Nordwestmecklenburg und einen auf Rügen entdeckten toten Bussard wurde der gefährliche Virus H5N8 nachgewiesen – der Verdacht auf Geflügelpest hat sich bestätigt. In Mecklenburg-Vorpommern gilt ab sofort ein Jagdverbot für Wildvögel bis Anfang nächsten Jahres, das ordnete das Landwirtschaftsministerium in Schwerin an.

Auch in Niedersachsen gibt es jetzt der ersten Fall von Vogelgrippe. Der Erreger H5N8 wurde bei einem Wildvogel im Landkreis Peine entdeckt.
Rund um alle Fundstellen in Deutschland wurde um einen großen Radius ein Sperr- und Beobachtungsbezirk eingerichtet, um ein weiteres Ausbreiten der Krankheit möglichst zu verhindern.

In Nordrhein-Westfalen wurden inzwischen erste Schutzmaßnahmen getroffen. In vielen Teilen gilt eine Stallpflicht für Nutztiere, um den direkten Kontakt zu Wildtieren, aber auch etwa zu deren Kot zu verhindern.

Verendete Wildvögel wurden auch in Baden-Württemberg, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gefunden. Der Vogelgrippe-Virus breitet sich in Deutschland rasant aus und mit einem schnellen Ende der Epidemie ist nicht zu rechnen.

Form der Ansteckung unklar

Wie es zu der Ansteckung in den gut gesicherten Betrieben kommen konnte, ist bislang noch nicht geklärt.

Die verendeten Vögel, die positiv auf das höchst ansteckende und aggressive Virus getestet wurden, könnten den H5N8-Erreger, der das Vogelgrippe-Virus auslöst, vermutlich aus Russland eingeschleppt haben.

Und der Vogelzug habe gerade erst begonnen, erklärte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Thomas Mettenleiter. Weiter sagt er: „Bei dem aktuell hohen Infektionsdruck durch Wildvögel von außen sind vereinzelte Einträge in Nutzgeflügelbestände nicht zu 100 Prozent zu verhindern.“

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Vogelgrippefällen:

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) können weiterhin rohe Eier oder Rohwursterzeugnisse mit Geflügelfleisch bedenkenlos verzehrt werden. Allgemein geltende Hygieneregeln wie Händewaschen und gründliches Durchgaren von Geflügel etc. sollten beachtet werden.

Die Weihnachtsgans kann auch ohne schlechtes Gefühl gegessen werden. Da sie gründlich durchgegart wird, entsteht keine Gefahr für den Menschen.

Ist das Virus für Menschen gefährlich?

Weltweit sind keine Übertragungen des H5N8-Erregers auf Menschen nachgewiesen, laut dem Friedrich-Loeffler-Institut. Zwar ist eine Übertragung des Erregers H5N8 über infizierte Lebensmittel laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung „theoretisch denkbar, aber unwahrscheinlich“.

Bildquelle: © Jürgen Fälchle – Fotolia.com

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