AlleinerziehendStories am

Alleinerziehende Frauen müssen eine ganze Menge leisten. Sie sind längst nicht nur mit ihren Kindern beschäftigt, sondern gehen in 90 Prozent der Fälle sogar noch einem Job nach. Und trotz einer Arbeit leben sie häufig in Armut. „Wenn du jung Mutter wirst, kannst du die meisten deiner Freunde vergessen“…

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Alleinerziehende in allen Lebenslagen

Wie stellt man sich die typische Alleinerziehende vor? Bestimmt nicht super erfolgreich. Doch warum? Schließlich gibt es auch viele Berühmtheiten, die alleinerziehend sind.

So zum Beispiel der Hollywood-Star Sandra Bullock („Miss Undercover“). Sie ist nicht nur superschön und reich, sondern ist sogar seit kürzerem Alleinerziehende. Die frisch geschiedene 46 Jahre alte Dame hatte sich zuletzt von ihrem Stress mit Massagen, Cocktails und Inseltrips in der Karibik erholt. Man sieht, dass es auch den Stars nicht immer „gut“ geht. Doch eine Auszeit wie Sandra Bullock kann sich sicher nicht jede alleinerziehende Mutter leisten.

Leider ist dies auch nicht das typische Leben einer Alleinerziehenden. Die meisten Alleinerziehenden haben große finanzielle Probleme. Der Kindesunterhalt wird nicht ordnungsgemäß vom anderen Elternteil gezahlt, der Job gibt nur ein unzureichendes Gehalt her, es müssen zusätzliche Sozialleistungen beantragt werden.

Logischerweise können die Gedanken da nicht um die nächste Karibik-Kur kreisen, sondern drehen eher um die ganz alltäglichen Probleme.

Viele Alleinerziehende werden zu früh Eltern

Auffällig ist auch, dass viele Alleinerziehende recht früh in ihre missliche Lage stürzen oder gestürzt werden. Manche Mütter und Väter haben noch nicht einmal eine Ausbildung.

Sie haben wenig Lebenserfahrung – da ist schon das Kind da. Wenn dann Streitigkeiten aufkommen oder der eine Elternteil aus einem anderen Grund nicht mehr da sein kann, bricht die junge und unerfahrene Familie ziemlich oft zwangsweise auseinander. Für den Elternteil, der mit dem Kind dann alleine bleibt, ist das oft ein tragischer Schicksalsschlag.

Es werden immer mehr Single-Mütter, die einfach viel zu wenig Geld verdienen. Inzwischen sind etwa 20 Prozent der Eltern in Deutschland alleinerziehend. Die Tendenz ist stark steigend. In Zahlen ausgedrückt handelt es sich aktuell um etwa 1.500.000 Frauen hierzulande, die ihre Kinder alleine erziehen. Immerhin gibt es auch 157.000 alleinerziehende Väter. Verglichen mit dem Anteil der Frauen machen diese allerdings nur einen ziemlich geringen Anteil aus.

Alleinerziehend: meist unfreiwillig

Nur etwa 4 Prozent der Alleinerziehenden haben sich ihr Schicksal bewusst ausgesucht. Neue Studien belegen zudem, dass die Kinder in Patchwork-Familien ebenso glücklich sind, wie auch Kinder in anderen Familien. Es ist für ein Kind also nicht besonders schlimm, anstelle des einen leiblichen Elternteils einen anderen zu haben. Wichtiger ist nämlich die Atmosphäre innerhalb der neu formierten Familie.

Auch in der Schule oder im Kindergarten stoßen die Kinder wesentlich häufiger auf „Artgenossen“. Statistisch gesehen sitzen heute in jeder Schulklasse bereits mehrere Kinder, die ebenfalls nur bei einem Elternteil aufwachsen oder bereits einen neuen Elternteil in der Familien begrüßen durften.

Tapfere Kämpferinnen

Alleinerziehende sind tapfere Kämpferinnen, die oftmals auf besonders schwere Art und Weise lernen mussten, alleine zurecht zu kommen. Viele mussten eine Menge durchmachen. Sich von einem Jobangebote zum anderen schleppen, die bohrenden Fragen der Personaler über sich ergehen lassen oder ärgerliche Kompromisse mit dem Arbeitgeber eingehen.

Alleinerziehende werden nur äußerst ungern im Job eingestellt. Natürlich würde ein Chef so etwas nur ungern zugeben. Doch verständlicherweise bedeutet eine alleinreizende Arbeitskraft immer ein erhöhtes Risiko für Spontanausfälle.

Häufig haben die Alleinerziehenden deswegen, obwohl sie gerne mehr arbeiten würden, nur die Möglichkeit, einen Teilzeitjob anzunehmen. Viele der Jobangebote überschneiden sich zudem mit dem Betreuungsangebot der Kitas.

Ein Leben am Limit

Ein Großteil der Ein-Eltern-Familien lebt von einem Tag in den anderen. Immer wieder spielen Geldsorgen eine entscheidende Rolle in der Gestaltung des Alltags. Für eine wirklich gesunde und ausgewogene Ernährung ist oft nicht das Geld da. Manchmal gibt es dann eben „nur“ Spaghetti mit einer günstigen Sauce, Fischstäbchen oder ähnliche kostengünstige Gerichte.

Besonders riskant sind auch immer irgendwelche unvorhersehbaren Zwischenvorfälle – zum Beispiel wenn das Auto eine Reparatur benötigt, die Waschmaschine den Geist aufgibt und ähnliches.

Doch wie kann es soweit kommen? Ein besonders ärgerliches Thema ist der Unterhalt. Denn leider sind nach wie vor viele (leider oftmals) Väter, nicht bereit, den Unterhalt in voller Höhe oder überhaupt regelmäßig Unterhalt zu zahlen. Und interessanterweise scheint es nicht daran zu liegen, dass die Väter sich nicht für das eigene Kind interessieren, sondern dass sie eher das Gefühl haben, die Mutter würde das Geld bekommen und für sich verwenden…

Vorurteile und erschwerte Lebensumstände

Dann gibt es noch die vielen Vorurteile, mit denen die Alleinerziehenden leben müssen. Es ist etwas schwer nachvollziehbar, dass viele Alleinerziehende noch mit einem recht schlechten Ruf kämpfen müssen.

Die Gesellschaft scheint den Titel „alleinerziehend“ noch nicht ganz zu akzeptieren. Ein-Eltern-Familien stehen gesellschaftlich leider in einer Art spürbaren Bringschuld: Sie müssen zuerst beweisen, dass das Kind eine gute Kindheit hat. Denn behauptet wird immer das Gegenteil: „Ein Kind braucht eine harmonische und intakte Familie, um sich gut entwickeln zu können.“

Der Ruf ist einfach nicht der beste. Mal ist es die verhärmte, mal die depressive, die schusselige oder die mitleidserregende Mama mit Augenringen – man kennt die typischen Charaktere nur allzu gut aus dem deutschen Privatfernsehen.

Erfolgreich oder selbstbewusst werden die Alleinerziehenden von den Medien leider nur selten dargestellt.

Auch ein anderes Vorurteil macht den alleinerziehenden Frauen ganz schön zu schaffen. Sie sollen arbeitsscheu sein. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Die meisten der alleinerziehenden Mütter gehen nämlich einem Job nach.

Viele Alleinerziehende beklagen zudem, dass sich ein Großteil der eigenen Freunde plötzlich einfach abkapselt. Die meisten der Freunde kann man dann vergessen.

Auch einen Freund zu finden ist mit einem kleinen Kind nicht gerade einfach. Selbst wenn sich der Markt für Alleinerziehende immer weiter auftut (zum Beispiel dann Kontaktbörsen) ist dies immerhin eine kleine Erleichterung der Umstände. Die meisten Männer kommen dennoch mit einer indirekten Präsenz eines anderen Mannes, dem Vater des Kindes, einfach nicht klar.

Selbstständiger, zuversichtlicher, kämpferischer

Allerdings ist auch eine andere Entwicklung interessant. Die meisten Alleinerziehenden schaffen es, mit der äußerst schweren Situation klarzukommen. Nach und nach meistern sie sämtliche Hürden, die ihnen im Weg stehen. Während es in den achtziger Jahren beispielsweise noch als eine Schande galt, als alleinerziehende Mutter ohne den Vater an der Seite dazustehen, müssen sich die Alleinerziehenden heute nicht mehr verstecken.

Auch die Aufmerksamkeit der Politik wendet sich immer mehr den Alleinerziehenden zu. Kein Wunder, denn Experten gehen davon aus, dass der Trend der alleinerziehenden Eltern noch lange nicht abreißen wird. Im Gegenteil: Bis zum Jahr 2048 soll der Anteil der Ein-Eltern-Familien auf über 50 Prozent ansteigen. Es soll dann quasi mehr Familien mit einem Elternteil geben, als Familien in ihrer Ursprungskonstellation.

Bildquelle: © detailblick-foto – Fotolia.com

1 Bewertungen
5.00 / 55 1