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Die Medizin ist in Deutschland in insgesamt 32 Fachgebiete aufgeteilt. Als Allgemeinmediziner müssen Sie ein wenig aus all diesen Gebieten wissen und Ihre Patienten wenn nötig an den entsprechenden Facharzt überweisen. Hier erfahren Sie Wissenswertes zur Ausbildung als Allgemeinmediziner, zu Verdienst und Berufsaussichten.

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Überblick:

  • Aufgaben
  • Allgemeinmediziner oder Hausarzt?
  • Ausbildung
  • Studienverlauf
  • Approbation
  • Weiterbildung zum Allgemeinmediziner
  • Berufsaussichten
  • Gehalt
  • Allgemeinmediziner zwischen Beruf und Berufung

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Aufgaben

Der Allgemeinmediziner ist die erste Anlaufstelle für einen Patienten, wenn nicht sofort klar ist, dass ein Spezialist benötigt wird. Als Allgemeinmediziner kümmern Sie sich um die Grundversorgung der Patienten inklusive Prävention, Anamnese und Rehabilitation.
Ein Schwerpunkt ist die Langzeitbehandlung von chronischen Patienten, oftmals in enger Zusammenarbeit mit einer Klinik oder einem Facharzt.
Diese Vielseitigkeit stellt eine große Herausforderung dar, bietet aber auch einen großen Anreiz.

Allgemeinmediziner oder Hausarzt?

Hausarzt und Allgemeinmediziner sind nicht gleichbedeutend. Während es sich bei der Bezeichnung Allgemeinmediziner um eine bestimmte Ausbildung handelt, wird durch die entsprechenden Bestimmungen des Hausarztmodells geregelt, wer ein Hausarzt ist. Neben Allgemeinmedizinern kann es sich dabei auch um niedergelassene Fachärzte für innere Medizin oder einen Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin handeln. Seit 2006 gilt die neue Bezeichnung „Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin“.

Ausbildung

Wer Allgemeinmediziner werden möchte, braucht dafür die Hochschulzugangsberechtigung und muss die Zulassungsvoraussetzungen des Faches sowie der Hochschule erfüllen. Die Studienplätze werden zentral durch die Stiftung für Hochschulzulassung und durch eigene Auswahlverfahren der Universitäten vergeben. Jedes Jahr kommen auf 9.000 Studienplätze etwa 43.000 Bewerber. Wer das umgehen möchte, kann sich um einen Studienplatz im Ausland bewerben.

Danach folgt das Medizinstudium, das in der Regel 12 Semester dauert. Wer das 1. und das 2 Staatsexamen erfolgreich abschließt, erfüllt damit die Voraussetzungen der Approbationsordnung für Ärzte, die die Zugangsvoraussetzungen bundeseinheitlich regelt.

Studienverlauf

Das Medizinstudium gliedert sich in den vorklinischen (bis zum 4. Semester) und den klinischen Bereich (5. bis 10. Semester), die jeweils mit einer Prüfung abgeschlossen werden.

Der vorklinische Bereich umfasst neben den Grundlagen der Medizin, Biologie und Pharmazie auch ein 3-monatiges Pflegepraktikum, das Famulatur genannt wird. Seit Januar 2014 ist auch eine Famulatur in einer Einrichtung der hausärztlichen Versorgung vorgeschrieben.
Im klinischen Teil stehen die verschiedenen Fachrichtungen im Mittelpunkt. Darüber hinaus wird das Wissen aus dem vorklinischen Bereich vertieft und erweitert. Die Studenten lernen zum Beispiel den Umgang mit computergestützter Medizin.

Die letzten beiden Semester bilden das praktische Jahr, nach dem das zweite Staatsexamen abgelegt werden kann.
Außerdem muss ein Arzt eine Erste-Hilfe-Ausbildung und einen Krankenpflegedienst von 3 Monaten vorweisen können, der nicht der Famulatur entspricht.

Approbation

Wer alle Prüfungen erfolgreich hinter sich gebracht hat, kann bei der zuständigen Stelle des jeweiligen Landes die Approbation beantragen. Dabei wird neben den formalen Voraussetzungen auch die körperliche und charakterliche Eignung sowie die Sprachkenntnisse geprüft und wenn keine Einwände vorliegen die Approbation erteilt. Damit haben Sie die Berechtigung uneingeschränkt als Arzt zu arbeiten.
Damit können Sie aber nicht Dr. med. im Titel tragen. Wenn Sie das möchten, müssen Sie zusätzlich eine Promotionsarbeit erstellen.

Weiterbildung zum Allgemeinmediziner

Die Approbation berechtigt Sie auch, sich für eine bestimmte Fachrichtung weiterzubilden. Dabei gelten die Bestimmungen des jeweiligen Landes und die Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer. In diesen Weiterbildungsordnungen wird die Dauer der Weiterbildung festgelegt und die einzelnen Fachbereiche werden definiert.

Während der Weiterbildung, die in der Regel 5 Jahre lang dauert, sind Sie hauptberuflich angestellt und erhalten eine angemessene Vergütung. 3 Jahre werden Sie stationär im Bereich Innere Medizin eingesetzt, die restlichen 2 Jahre in der ambulanten hausärztlichen Versorgung. Nachdem Sie die Weiterbildung mit Erfolg abgeschlossen haben, dürfen Sie sich als Facharzt der entsprechenden Fachrichtung bezeichnen.

Berufsaussichten

Vor allem in ländlichen Gebieten herrscht ein Mangel an Hausärzten. Der Marburger Bund, die Interessensvertretung der Ärzte in Deutschland, arbeitet deshalb schon seit Jahren daran, die Bedingungen für Allgemeinmediziner zu verbessern und die Um- und Weiterbildung für diesen Bereich attraktiver zu machen.

Für viele Ärzte, die die fordernde Ausbildung hinter sich gebracht haben, sind es aber vor allem finanzielle Gründe, die gegen eine Stelle als Hausarzt sprechen. Wenn keine bestehende Praxis übernommen werden kann, kommen hohe Investitionskosten auf den Arzt zu, die nur langsam wieder ausgeglichen werden können. Außerdem lastet auf ihnen eine höhere Verantwortung als auf Ärzten in Kliniken, die sich die Aufgaben mit anderen Kollegen teilen können.

In großen Institutionen sind auch die Karriereaussichten besser. Dort können Sie bis zum Chefarzt aufsteigen.

Gehalt

Ärzte zählen zu Recht zu den Spitzenverdienern. Es ist allerdings fraglich, ob sie auch dann noch Spitzenplätze belegen würden, wenn man den Verdienstausfall während der langen Ausbildung und die notwendigen Ausgaben abzieht.

Ein fertiger Arzt kann mit durchschnittlich über 3.500 Euro pro Monat rechnen. Als Facharzt in einem Krankenhaus liegt der Verdienst bei 6.500 Euro, erfolgreiche Chefärzte können aber auch über 20.000 Euro im Monat verdienen.

Dazu kommen verschiedene Möglichkeiten für einen Nebenverdienst, zum Beispiel durch Vorträge, wissenschaftliche Studien oder Beraterhonorare.

Allgemeinmediziner zwischen Beruf und Berufung

Die Gehaltsaussichten sind für die meisten Allgemeinmediziner nur ein Argument dafür, ihre Ausbildung zu beginnen. Viele werden von dem Wunsch gelenkt Menschen zu helfen. Deshalb ist zum Beispiel die Organisation Ärzte ohne Grenzen charakteristisch für den Arztberuf.
Der hohe Anspruch darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Arzt auch die wirtschaftlichen Aspekte im Blick behalten muss und alles in allem auch nur ein Mensch ist.

Wenn Sie im medizinischen Bereich arbeiten wollen, müssen Sie nicht unbedingt Medizin studieren. Gut ausgebildetes Personal wird in vielen Bereichen gesucht, unter anderem auch in der Medizintechnik.

Bildquelle: © ISO K° – photography – Fotolia.com

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