Ausländische Hartz-IV-Bezieher Der Staatenüberblick!
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Jeder vierte Hartz-IV-Bezieher ist Ausländer und jeder fünfte Ausländer in Deutschland bezieht Sozialleistungen. Aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen, aus welchen Herkunftsländern sie kommen.

Tabelle über ausländische Hartz-IV-Bezieher

Die Bundesagentur für Arbeit hat neue Daten und Zahlen zu ausländischen Hartz-IV-Beziehern veröffentlicht. Die Tabelle zeigt nicht nur, dass es große Unterschiede unter den Herkunftsländern gibt, sondern auch, dass längst nicht jeder Einwanderer auf Kosten des Sozialstaates lebt. Gleichzeitig wird deutlich, wie unterschiedlich schwer es Einwanderer haben, in Deutschland Arbeit zu finden.

Hohe Arbeitslosigkeit unter Syrern und Eritreern

Die größte Gruppe unter den ausländischen Hartz-IV-Beziehern sind Syrer. Rund 510.000 Syrer leben in Deutschland von Hartz IV. Das sind 79,9 Prozent aller in Deutschland lebenden Syrer. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 173 Prozent angestiegen, was mit der großen Flüchtlingswelle in 2015 einhergeht. Über ihre Asylverfahren wurde mittlerweile entschieden, aber wer bleiben darf, rutscht meist direkt in die Grundsicherung für Arbeitslose.

Besonders hoch ist der Anteil der Eritreer. Rund 31.500 Landsleute sind arbeitslos und beziehen Leistungen vom Staat. Das ist mehr als die Hälfte aller Eritreer in Deutschland. Die zweitgrößte Gruppe der ausländischen Hartz-IV-Bezieher stellen jedoch die Türken dar. 276.400 Türken in Deutschland beziehen Hartz IV. Das ist etwa jeder fünfte Türke in Deutschland.

Kroaten stellen weniger Hartz-IV-Bezieher als Deutsche

Besonders häufig in Arbeit und damit selten auf Sozialleistungen angewiesen, sind Kroatien. Nur 6,3 Prozent der in Deutschland lebenden Kroatien ist arbeitslos und bezieht Hartz IV. Damit liegt ihre Quote sogar unter dem Anteil der Deutschen, die auf Hartz IV angewiesen sind. Der Anteil der deutschen Hartz-IV-Bezieher an allen Deutschen liegt bei 7,4 Prozent.

Etwas höher, aber dennoch vergleichsweise niedrig, sind die Anteile von Polen und Rumänen mit 11,6 Prozent und 12,4 Prozent an allen ausländischen Hartz-IV-Beziehern. Unter den polnischen Hartz-IV-Beziehern konnte im Vergleich zum Vorjahr sogar eine Negativ-Steigerung verzeichnet werden. 5,4 Prozent weniger Polen sind demnach auf Hartz IV angewiesen.

Die Schwierigkeiten der Arbeitssuche

Die Tabelle zeigt deutlich: Einige Nationalitäten haben es besonders schwer in Deutschland Arbeit zu finden. Die Zahl der Syrer ist so hoch, weil viele erst seit Kurzem in Deutschland sind und damit erst kurz nach dem Abschluss ihres Asylverfahrens stehen.

Viele Syrer kämpfen noch mit der deutschen Sprache und können sich daher nicht gut in den Arbeitsmarkt integrieren. Es wird auch noch einige Jahre dauern, bis ihnen das gelingt. Dennoch gibt es schon jetzt eine positive Entwicklung: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Beschäftigten aus Asylherkunftsländern um 42,1 Prozent.

Unter den Balkanstaaten ist die Abhängigkeit von Sozialleistungen weniger verbreitet. Einwanderer aus Polen, Kroatien und Rumänien sind deutlich länger in Deutschland beheimatet, sprechen die Sprache besser und haben sich in die Gesellschaft integriert.

Bildquelle: © Gina Sanders – Fotolia.com

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