AusbildungBerufGehälter am

Wenn es darum geht, die Gebäudeplanung, den Baustoffbedarf und die dazu passenden Zeichnungen unter einen Hut zu bringen, ist ein Bauzeichner nicht weit. Bühne frei für ein spannendes Berufsbild!

Übersicht:

  • Welche Aufgaben hat ein Bauzeichner?
  • So wird man Bauzeichner
  • Voraussetzungen
  • Ausbildung
  • Studium
  • Gehalt
  • Perspektiven

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Welche Aufgaben hat ein Bauzeichner?

Ein Bauzeichner arbeitet entweder bei Bauämtern, Baufirmen mit integrierter Planungsabteilung beziehungsweise bei Ingenieur- oder Architekturbüros.

Dort ist er mit der Erstellungen von Zeichnungen und Erstellung von bautechnischen Unterlagen betraut.
Je nach spezieller beruflicher Ausrichtung (Architektur, Ingenieurbau, Tief-, Straßen- und Landschaftsbau) gehören beispielsweise Häuser, Brücken oder Straßen zu den bevorzugten Planungsgegenständen. Für deren Planung und Bau fertigt der Bauzeichner vor allem Grundrisse, Bau- und Ausführungszeichnungen, Detailzeichnungen oder Bauansichten an.

Die Nutzung von CAD-Systemen ist für ihn dabei eine ebenso große Selbstverständlichkeit wie die Berücksichtigung von technischen Vorschriften,die Berechnung des Baustoffbedarfs, die Planung von Stücklisten, Überwachung des Planungs- und Bauprozesses und die Datensicherung.

So wird man Bauzeichner

Voraussetzungen

Um Bauzeichner zu werden, sollte man die Mittlere Reife oder das (Fach-) Abitur mitbringen: Denn je nachdem, ob der Ausbildungsbetrieb zum Handwerk (mittlerer Abschluss) oder zur Industrie (mittlerer bis höherer Abschluss) gehört, sind die Ansprüche an den Bewerber leicht unterschiedlich gestrickt.

In diesem Rahmen sind gute Noten in Mathematik, Werken beziehungsweise Technik sowie Physik von großer Bedeutung, geben sie doch eine erste Auskunft darüber, wie:

  • gut der zukünftige Auszubildende rechnen kann,
  • wie gut sein räumliches Vorstellungsvermögen ist und
  • wie groß sein technisches und zeichnerisches Geschick sind.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Bauzeichner ist staatlich anerkannt und dauert in der Regel drei Jahre; je nach Leistung des Auszubildenden aber auch Verkürzungen infrage kommen.
Sie verläuft im dualen System und beinhaltet daher einen begleitenden Schulunterricht in Teil- oder Blockzeit und praktische Phasen im Betrieb.

Zu den theoretischen Inhalten zählen neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Englisch, Wirtschafts- und Sozialkunde und Sport auch berufsbegleitende Fächer wie technische Mathematik, Technologie, technisches Zeichnen und CAD-Informatik.

In den praktischen Phasen geht es dann vertiefend unter anderem um:

  • die Grundlagen des technischen Zeichnens (im Speziellen die Richtlinien, Zeichnungsarten und Symbole des Bauzeichnens),
  • Grundlagen bautechnischer Fertigkeiten (Verwendung verschiedener Baumaterialien),
  • die technischen Regeln und Richtlinien,
  • die Nutzung von Informations- und elektronischen Datenverarbeitungssystem,
  • die Ermittlung von Massen, Mengen und Eigenlasten von Baustoffen und Bauteilen,
  • unterschiedliche Projektionsarten,
  • wichtige Informationen zum Aufnehmen und Ausmessen von Bauteilen wie Geländen.

Innerhalb der Ausbildung absolvieren die angehenden Bauzeichner zudem mehrere Praktika:
So sind sie beispielsweise im ersten Lehrjahr für drei Monate in einem Bauhof anzutreffen und erhalten dank diverser Baubegehungen an der Seite eines Bauleiters einen umfassenden Einblick in mehrere Bauprojekte.

Wie in vielen anderen Ausbildungen auch, nehmen Auszubildende zum Bauzeichner an einer Zwischen- und an einer Abschlussprüfung teil:

Die Zwischenprüfung vor Ende des zweiten Lehrjahres umfasst Klausuren mit mathematischen, technologischen und zeichnerischen Inhalten.
In ihnen beweist der Auszubildende, dass er alle Themen miteinander in einen sinnvollen Zusammenhang stellen und die verschiedenen Aspekte situationsangemessen aus- und weiter-verwerten kann.

Die Abschlussprüfung hingegen setzt sich aus einem praktischen und einem theoretischen Teil zusammen:

In der Praxis hat er für zwei Projektaufgaben maximal 14 Stunden Zeit, wobei eine der Aufgaben rechnergestützt sein muss und dokumentiert werden sollte. Diese Dokumentation präsentiert der Prüfling dem Prüfungsausschuss in einem circa 15-minütigen Fachgespräch.

Ob diese Aufgaben dabei aus dem Teilbereichen Architektur, Ingenieurbau oder Tief-, Straßen- und Landschaftsbau stammen, ist dem Prüfling selbst überlassen.

Ähnliches gilt für den schriftlichen Teil, wobei der Prüfling jeweils mit zusätzlichen Aufgaben aus Wirtschafts- und Sozialkunde rechnen muss.

Studium

Darf doch keine Ausbildung zum Bauzeichner, sondern lieber gleich ein Studium sein? Oder möchte man eine bereits abgeschlossene Ausbildung durch ein Studium ergänzen?
In beiden Fällen bieten sich die Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen an!

Sie umfassen jeweils sechs bis acht Semester bis zum Bachelor und weitere vier Semester bis zum Master.
Zulassungsvoraussetzungen sind in aller Regel die (Fach-) Hochschulreife, wobei in manchen Fällen Ausnahmen bei mehreren Jahren Berufserfahrung und Bestehen eines Einstufungstests gemacht werden.

Gehalt

Das Gehalt eines angehenden Bauzeichners beträgt durchschnittlich:

  • 600 bis 700 € im ersten,
  • 700 bis 900 € im zweiten und
  • zwischen 750 und 1.000 € im dritten Lehrjahr.

Alle Angaben verstehen sich dabei als Monatsbrutto.

Nach seiner Ausbildung darf er mit 1.750 bis 2.100 € Monatsbrutto als Einstiegsgehalt rechnen; dank einiger Jahre Berufspraxis kann er sein Gehalt auf bis zu 2.200 bis 2.500 € brutto im Monat ausbauen.

Noch mehr ist allerdings durch diverse Weiterqualifikationen im Pott; immerhin liegen die monatlichen Bruttogehälter für:

  • Staatlich geprüfte Techniker zwischen 2.600 und 3.350 €,
  • Technische Fachwirte zwischen 2.350 und 4.250 €,
  • Architekten bei 2.600 bis 4.500 € und die für
  • Bauingenieure bei 2.800 bis 3.900 €.

Fazit: Weiterlernen und -arbeiten lohnt sich auf alle Fälle…

Perspektiven

Die Berufsaussichten für Bauzeichner sind grundsätzlich gut. Allerdings sollte man mit einer starken Konkurrenz rechnen, da es sich aufgrund der vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten und der vergleichsweise guten Bezahlung um einen sehr gefragten Ausbildungsberuf handelt.

Aus diesem Grund sind Weiterbildungen zum Staatlich geprüften Techniker oder zum Technischen Fachwirt sehr sinnvoll:

Wer Staatlich geprüfter Techniker im Bereich Bautechnik werden möchte, sollte zwei Jahre in Vollzeit oder vier Jahre in Teilzeit dafür einplanen. Um zusätzlich Vermessungstechniker zu werden, muss man mit drei Jahren Teilzeit rechnen.

Als Technischer Fachwirt kann man zudem in den mittleren und oberen Führungsbereich aufsteigen, da man sich zusätzlich mit kaufmännisch-organisatorischen Aspekten auskennt. Die Ausbildungszeit dauert zwischen zwei bis vierzehn Monate in Voll- und 2,5 Jahre in Teilzeit.

Bildquelle: © megakunstfoto – Fotolia.com

11 Bewertungen
4.27 / 55 11