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Eine aktuelle Umfrage in Österreich zeigt eine ablehnende Haltung gegen Mütter, die arbeiten. Zeigt das einen Trend zurück zu einem traditionellen Familienbild? Wir verraten Ihnen, was dahinter steckt.

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Kindererziehung: Österreich im internationalen Vergleich

Bei der aktuellen Studie wurden etwa 80.000 Familien aus 16 Staaten befragt. Neben europäischen Ländern kamen auch Australien und Japan zu Wort. Dabei lag das Alter der Befragten unter 45 Jahren. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Einstellung zu den Entwicklungsmöglichkeiten von Kleinkindern, deren Mütter berufstätig sind. Mit 42 Prozent ablehnenden Stimmen gegen arbeitende Mütter liegt Österreich im Mittelfeld der Meinungen.

Wo berufstätige Mütter verpönt sind

Im Vergleich dazu lag die Ablehnung in Ungarn, Georgien, Russland, Bulgarien, Polen und Litauen viel höher. Am liberalsten sprachen sich Familien in Estland und Norwegen aus. Dabei schätzen Männer die Situation generell als kritischer ein als Frauen.

Das mag daran liegen, dass bei ihnen das traditionelle Familienbild noch weiter verbreitet ist, oder daran, dass sie weniger Bezug zur Kindererziehung haben und schlechter einschätzen können, was gut oder schlecht für ihren Nachwuchs ist.

Leidet ein Kind unter der Abwesenheit der Mutter?

Dieser Frage lässt sich nur individuell beantworten. Wenn die Mutter als Ernährerin, Erzieherin, Spielgefährtin und Krankenschwester dienen kann, dann erfüllt sie das Ideal in der Kindererziehung. Viele Mütter sind damit aber überfordert.

Außerdem bietet der Aufenthalt in einem Hort oder einer anderen Betreuungseinrichtung auch einige Vorteile:

  • Spielerisches Einüben von kommunikativen Fertigkeiten
  • Früher sozialer Kontakt
  • Betreuung durch fachlich geschultes Personal

Dem stehen einige Nachteile gegenüber:

  • Ansteckungsgefahr durch andere Kinder
  • Kinder übernehmen unerwünschte Ausdrücke und Meinungen von anderen Kindern

Außerdem sind Kindergartenplätze in manchen Gegenden schwer zu finden und mit einigem Organisationsaufwand verbunden.

Kindererziehung und Arbeitsmarkt

Für manche Eltern stellt sich die Frage, ob sie ihre Kinder in den Kindergarten geben sollen, gar nicht. Sie brauchen das Einkommen beider Eltern. Außerdem schaffen die jeweiligen Arbeitgeber Anreize, damit Frauen (oder Männer, die Erziehungsurlaub nehmen) möglichst schnell wieder als qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.

Frauen und Männer sind zwar noch längst nicht gleichberechtigt am Arbeitsmarkt, aber Unternehmen können nicht auf weibliche Fachkräfte verzichten.

Erziehung einst und heute

Die Ansichten über Kindererziehung ändern sich von Generation zu Generation und Kultur zu Kultur. Im Endeffekt kommt es auf die individuellen Voraussetzungen an, ob ein Kind am besten zu Hause oder in einer Betreuungseinrichtung erzogen wird.

Für viele Familien ist es das Ideal, dass die Kinder zu Hause erzogen werden. Wenn man sich dafür entscheidet, sollte aber auch genügend Zeit und Motivation dafür zur Verfügung stehen. Es schadet dem Kind auf alle Fälle viel mehr, wenn es nur vor dem Fernseher abgesetzt wird.

Bildquelle: © Frank Gärtner – Fotolia.com

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