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Viele einschneidende Veränderungen in der Geschichte haben dafür gesorgt, dass immer mehr Berufsgruppen keine Arbeit mehr gefunden haben. Durch die Industrialisierung und die Entwicklung der digitalen Medien sind viele Berufe ausgestorben, aber auch neue entstanden. Doch einige Berufe mit langer Tradition werden heute noch immer praktiziert. Die Top 10 haben wir für Sie zusammengestellt.

Top 1: Drucker

Der Beruf des Druckers greift auf mehr als 500 Jahre Tradition zurück. Obwohl der Vorlauf von eBooks und digitalen Medien immer weiter zunimmt, hat der Drucker-Beruf weiterhin gute Zukunftsaussichten. Zwar werden immer weniger Bücher gedruckt, doch der Bedarf an Zeitschriften, Werbebroschüren, Kalendern, Visitenkarten und Comics besteht weiterhin.

Schon lange wird nicht mehr bloß auf Papier gedruckt. Selbst das Bedrucken von Tapeten gehört inzwischen zu den Aufgaben eines Druckers.

Um den Ausbildungsberuf Drucker zu lernen, gibt es keine formale Zugangsvoraussetzung. Hauptsächlich absolvieren junge Erwachsene mit Hauptschulabschluss die dreijährige Ausbildung.

Doch das Berufsbild des Druckers hat sich verändert. 2000 bildete sich eine neue Berufsgruppe: der Digitaldruck. Auch ist für das Ausüben des Berufs inzwischen ein gewisses High-Tech-Knowhow notwendig, denn die Tätigkeit umschließt die Bedienung von komplexer Technik und Computern.

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Top 2: Hutmacher

Der Beruf als Hutmacher, der inzwischen als Modist bezeichnet wird, ist nicht nur außergewöhnlich, sondern hat auch eine lange Tradition.

Verschiedenen Quellen zufolge lässt sich die Existenz einer Hutmacherzunft in Nürnberg bereits im Jahr 1363 belegen. Doch die Hutmacherzünfte waren nicht von langer Dauer. Zwar entstanden sie, mit ihrem Ursprung im 14. Jahrhundert, sehr früh, doch fanden ihr Ende bereits wieder im 18. Jahrhundert.

In dieser Zeit jedoch war das Geschäft des Hutmachers sehr lukrativ. Obwohl einige Zünfte scharfe Verordnungen erließen, sodass jeder Meister maximal zwei Helfer beschäftigen durfte, gehörten die Hutmacher zu den wohlhabendsten Handwerkern.

Heutzutage sieht es hingegen schlecht aus für den traditionellen Beruf. Die Arbeit hat sich kaum verändert: Mithilfe von Holzformen werden verschiedene Hutmodelle gefertigt und nach Bedarf mit altmodischen Hutweitern an die Kopfform des Trägers angepasst.

Doch durch die Konkurrenz durch billigere Angebote, können sich kaum noch Hutmacher behaupten, was auch der Grund ist, dass kaum noch Meister ausbilden und das Berufsfeld somit vom Aussterben bedroht ist.

Top 3: Fleischer

Das Fleischerhandwerk gehört zu den ältesten Handwerken überhaupt und steht seit jeher für qualitativ hochwertige Fleisch- und Wurstwaren.

Geschichtlich belegt ist die Tätigkeit des Fleischers bereits bei den Galliern. Und auch schon im Mittelalter organisierten sich die Fleischer, ähnlich wie die Hutmacher, in sogenannten Zünften, wobei der Beruf des Fleischers damals noch als Knochenhauer bezeichnet wurde.

Heute ist die Arbeit als Fleischer eine Mischung aus einem modernen und traditionellen Beruf, wobei die Tendenz immer weiter zum modernen Dienstleistungsgewerbe geht. Durch die starke High-Tech-Komponente, die das Handwerk inzwischen innehat, bestehen gute Zukunftsperspektiven.

Top 4: Glasbläser

Die Glasbläser-Tätigkeit soll ihren Ursprung im Libanon haben, wo Glasstäbe mithilfe von einem Blasebalg und Öllampe erhitzt wurden. Bereits im ersten Jahrhundert vor Christus soll so Schmuck hergestellt worden sein.

Auch auf der italienischen Insel Murano hat die Glasbläserei eine lange Tradition und das sogenannte Muranoglas ist weltbekannt. Heutzutage werden von Glasbläsern allerdings keine Öllampen mehr verwendet, sondern Glasbrenner, die Temperaturen von bis zu 2500 Grad Celsius erzeugen können.

Anders als der Glasbauer stellt der Glasbläser vor Allem Produkte mit künstlerischem Anspruch her, bei denen die filigrane Arbeit im Vordergrund steht. Wer sich heutzutage für den Beruf des Glasbläsers entscheidet, kann den anerkannten Lehrberuf in einer dreijährigen Ausbildung erlernen und sich später entweder auf die Herstellung von Christbaumschmuck oder Glasaugen spezialisieren.

Top 5: Schneider

Die Geschichte der Kleiderherstellung ist vielseitig und die Kleider wurden bis zu der Entwicklung moderner Maschinen stets mühsam von Hand gefertigt.

Die Kleidung für wohlhabende Bürger wurde noch bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts lediglich von geschickten Mönchen hergestellt. Dann allerdings wurde der Beruf des Schneiders ins Leben gerufen.

In der darauffolgenden Zeit gab es jeweils einen Dorfschneider, der seine Initialen in die gefertigten Kleidungsstücke nähte, um seine Arbeiten zu kennzeichnen. Unterschieden wurde zwischen Schneidern und Kleidermachern, wobei sich die Kleidermacher in Zünften organisierten, was den Schneidern jedoch untersagt war.

In unserer heutigen Gesellschaft ist allerdings eine Maßanfertigung kein Privileg der reichen Bevölkerung mehr. Durch die Etablierung von Online-Schneiderein kann sich jeder von zu Hause aus Hemden und Kleider fertigen lassen.

Top 6: Goldschmied

Die Tradition des Goldschmieds ist lang. Schon seit Jahrtausenden wird aus eingeschmolzenem Gold Neues geformt. Uneinig ist man sich noch über die Bezeichnung, da die Arbeit der Goldschmiede von einigen als Kunst, von anderen als Handwerk angesehen wird, wobei es vermutlich die perfekte Balance aus beidem bildet.

Hauptsächlich beschäftigt sich der Beruf des Goldschmieds heutzutage mit der Herstellung von Schmuck. Doch die Berufslage verschlechtert sich. Die Angebote für billigen Goldschmuck steigen immer weiter an und verdrängen die Goldschmiede vom Markt.

Darüber hinaus gibt es nur noch wenige Goldschmiede, die Lehrlinge ausbilden. Seit 2004 gibt es allerdings die Möglichkeit, bei allen handwerksähnlichen Berufen zu denen auch der des Goldschmieds gehört, auf die Meisterprüfung zu verzichten. Nach dieser Neuregelung können auch Altgesellen, nach Abschluss der dreieinhalb-jährigen Ausbildung, ein eigenes Unternehmen gründen.

Allerdings ist das Ablegen der Meisterprüfung ratsam und wichtig für den Erhalt des Berufes, denn nur, wer den Meistertitel trägt, ist befähigt neue Goldschmiede auszubilden.

Top 7: Brauer und Mälzer

Bei niemandem ist Hopfen und Malz weniger verloren als bei gelernten Brauern und Mälzern. In Deutschland, dem Land des Bieres, gibt es über 1300 Brauereien und mehr als 50 Mälzereien und die Ausbildung zum Brauer und Mälzer ist ein anerkannter Lehrberuf, bei dem man zum Brauingenieur oder Braumeister ausgebildet werden kann.

Die Tradition des Bierbrauens reicht bis ins siebte Jahrhundert zurück, als das erste Bier von Mönchen in Klöstern gebraut wurde. Heute werden allein in Deutschland 110 Millionen Hektoliter Bier produziert.

Der Beruf des Brauers und Mälzers hat enorm gute Zukunftsaussichten. Zu ihren Aufgaben gehören alle Schritte des Brauprozess. Sie überwachen alle Einzelheiten, angefangen beim Einkauf der nötigen Rohstoffe bis hin zum fertigen Bier, dass verkaufsfertig in Fässer oder Flaschen abgefüllt wird.

Heutzutage beschäftigen sich Brauer und Mälzer aber auch verstärkt um die Probleme der Energieversorgung und den Umweltschutz.

Top 8: Konditor:

Konditor kann jeder werden, der einen Hauptschulabschluss vorweisen kann und die dreijährige Ausbildung absolviert. Wer allerdings führende Positionen übernehmen oder ein eigenes Unternehmen gründen will, muss die Meisterprüfung ablegen. Heute ist der Beruf des Konditors vielseitig, kann aber vor Allem auf eine umfangreiche Tradition zurückblicken.

Bereits 400 vor Christus gab es bei den alten Griechen Süßspeisen aus Honig und Rahm und 200 Jahre später entwickelten die Römer den ersten Käsekuchen. Den Durchbruch für das Konditorhandwerk bedeutete allerdings erst die Verbreitung des Rohrzuckers.

Apotheker begannen ihre Medizin mit Zucker zu mischen, um sie von ihrem bitteren Geschmack zu befreien. Später ließen sie die Medizin komplett weg und verkauften die Zuckererzeugnisse nur noch als Konfekt. Deshalb war der Verkauf von Süßwaren bis in das 17. Jahrhundert hinein nur den Apothekern erlaubt.

Doch auch schon viel früher entwickelte sich das Konditorhandwerk weiter. Bereits 1150 wurde in Venedig aus Mandeln und Zucker das erste Marzipan hergestellt.

In der Zeit der Renaissance und im Barock rückte dann die Herstellung von Süßspeisen für den tatsächlichen Verzehr in den Hintergrund und man konzentrierte sich auf die künstlerischen Aspekte des Handwerks.

Top 9: Schäfer

Der Beruf des Schäfers, dessen korrekte Berufsbezeichnung heute Tierwirt mit der Fachrichtung Schäferei ist, hat sich im Laufe der Zeit kaum verändert, obwohl er auf eine lange Tradition zurückgreifen kann. Noch immer wandern die Schäfer mit ihrer Herde und ausgebildeten Hütehunden umher und bringen die Schafe von einer Futterweide zum nächsten Weideplatz.

Die Arbeit gliedert sich vorwiegend in zwei Punkte, wobei der erste die Zucht, sowie den Verkauf von Lammfleisch, Wolle und Schafsfellen betrifft und der zweite die Pflege der Landwirtschaft. Im Vordergrund steht allerdings immer noch die Schafszucht, die die Kernarbeit bildet.

 In der dreijährigen Ausbildung lernen angehende Schäfer allerdings nicht nur Fakten zur Aufzucht, Pflege, Haltung und Physiologie der Schafe, sondern bekommen auch fundiertes Wissen über Hütehunde vermittelt. Deren korrekte Ausbildung und das Verständnis für verschiedene Hütetechniken sind essentiell für den Erfolg eines Schäfers.

Außerdem sind Kenntnisse in Biologie, Betriebswirtschaft und Naturschutz notwendig und werden während der Ausbildung vermittelt.

 Top 10: Dachdecker

Seit jeher deckten die Menschen ihre Hütten und Wohnunterkünfte ab, um sich vor den Wetterumschwüngen und Witterungen zu schützen. Benutzt wurden damals allerdings noch keine Dachziegel, sondern vielmehr verschiedene Tierhäute und –felle.

 Zu einem eigenständigen Beruf wurde das Eindecken von Wohnhäusern aber schon im 13. Jahrhundert, was die Arbeit des Dachdeckers zu einem der ältesten handwerklichen Berufe überhaupt macht.

 Wer heutzutage den Beruf des Dachdeckers erlernen möchte, muss eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Ohne Schwindelfrei zu sein, wird allerdings niemand erfolgreich als Dachdecker. Außerdem müssen die Anwärter handwerkliches Geschick aufweisen und körperlich stark belastbar sein.

Um als selbstständiger Dachdecker arbeiten zu können ist eine abgeschlossene Meisterprüfung notwendig.

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