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Eigentlich sollten neue Elterngeldanträge innerhalb von vier Wochen bearbeitet sein. In Bremen müssen frisch gebackene Eltern aktuell über drei Monate warten, bis sie das erste Geld erhalten. Eine Bürgerschaftsangeordnete der CDU glaubt, dass viele sogar länger warten müssen!

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Bearbeitungszeit um ein Vielfaches überschritten

Die Bremer Elterngeldstelle hat aktuell viele Probleme. Schon im August letzten Jahres häuften sich die Anträge auf Elterngeld, weil einige Kollegen langzeiterkrankt oder im Urlaub sind. Um die übrigen Kollegen zu entlasten, schuf man fünf neue Stellen in der Elterngeldstelle.

Für die fand man aber nicht ausreichend qualifizierte Bewerber. Nachdem die Stellen besetzt werden konnten, mussten die neuen Mitarbeiter zunächst eingearbeitet werden, was wieder Kapazitäten von der Bearbeitung der Elterngeldanträge auffraß. Fortlaufend wurden neue Anträge eingereicht. Die Not der Elterngeldstelle ist nun so groß, dass die Bearbeitungszeit bei 14 Wochen liegt.

Diese Antwort erhielt Sandra Ahrens, Bürgerschaftsabgeordnete von der CDU, auf eine offizielle Anfrage beim Senat der Stadt. Die Sozialsenatorin Anja Stahmann (Die Grüne) räumt ein, dass man „die Zeit von vier Wochen derzeit um das Vielfache“ überschreite. Ahrens hatte in einer Facebook-Gruppe gelesen, dass die Eltern in Bremen aktuell zwei bis drei Monate warten müssten, bis sie Geld von der Elternstelle erhielten.

Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete glaubt jedoch, dass auch die offiziellen 14 Wochen zu knapp bemessen sind und viele frisch gebackene Eltern noch länger warten müssen.

Eines der Probleme: Nicht korrekte oder vollständige Anträge

Mittlerweile berichten Eltern sogar von vier Monaten Bearbeitungszeit. Eines der Probleme, die für die verlängerte Bearbeitung sorgt, sind Anträge, die nicht vollständig oder nicht korrekt sind. Und Geld gibt es nur, wenn die Anträge vollständig sind.

Dadurch müssen die Mitarbeiter der Elterngeldstelle die Eltern anschreiben und auf Rückmeldung warten, die aber auch nicht immer kommt. Stahmann wolle daher schon bald eine „Telefonaktion“ starten, um die Abstimmung der fehlenden Informationen oder Unterlagen zu verkürzen. Zudem sollen die Mitarbeiter ab Februar Überstunden machen und auch an Samstagen arbeiten. Ab April entlasten dann drei weitere Stellen die Antragsbearbeitung.

Überbrückungskredit von Bremer Aufbaubank

Damit die Eltern nicht in finanzielle Notlage geraten, hat Stahmann mit der Bremer Aufbaubank Überbrückungskredite vereinbart, die bereits 136 Mal ausgezahlt wurden. Da die ersten Kredite bereits im Januar ausgelaufen sind, verhandele man nun über Anschlusskredite.

Viele Eltern sind von der aktuellen Situation genervt und machen ihre Wut unter anderem in Facebook-Gruppen Luft. Allerdings können Eltern auch selber dazu beitragen, dass die Bearbeitungszeiten kürzer werden. Die Anträge sollten mehrmals auf Korrektheit geprüft werden, erforderliche Unterlagen sind direkt beizulegen. Das erspart die mehrmaligen Rücksprachen zwischen Mitarbeiter und Eltern.

Darüber hinaus versuche man die Bearbeitungsdauer aber auch durch Schließzeiten zu verkürzen. So sollen die Mitarbeiter der Elterngeldstelle zu bestimmten Zeiten ungestört arbeiten können und nicht mehr durch das Tagesgeschäft gestört werden.

Bildquelle: © Kristin Gründler – Fotolia.com

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