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Der Fensterputzer gehört zu den Berufen, die einen gewissen Sympathiewert besitzen und häufig als Nebenfigur in Filmen auftauchen. Darüber hinaus hat es einen gewissen Reiz, Gebäude aus einem ganz eigenen Blickwinkel zu sehen und interessante Perspektiven zu gewinnen, die anderen Menschen verwehrt bleiben. Aber wie kann man überhaupt Fensterputzer werden und wie sieht der Alltag dieses Berufs aus?

Übersicht

  • Überblick
  • Lohn
  • Branche
  • Aus-und Weiterbildung
  • Voraussetzungen
  • Nebenjob
  • Spezialisten
  • Besondere Arbeitsplätze
  • Auftragsdauer
  • Zukunftsaussichten

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Fensterputzer im Überblick

Der Fensterputzer gehört zum Berufsbild des Gebäudereinigers. Dabei handelt es sich in Deutschland um einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf im Handwerk. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird durch eine theoretische und praktische Prüfung abgeschlossen. Dabei geht man auf die unterschiedlichen Aspekte ein, von der Fachpraxis über Werkstoffkunde, Schutzvorschriften, Kalkulation und Rechnungswesen bis zur Pädagogik.

Ein Gebäudereiniger-Meister muss dabei alle Aspekte seines Faches beherrschen. Dazu zählen neben der Reinigung unterschiedlichster Gebäude und Gebäudeteile auch die Schädlingsbekämpfung, die Reinigung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen sowie die Entfernung von Graffitis. Hier ist das Fensterputzen nur ein kleiner wenn auch anspruchsvoller Bereich.

Lohn als Fensterputzer und Fassadenreiniger

Aufgrund der höheren Anforderungen und größerer Belastung liegt der Mindestlohn für Fensterputzer und Fassadenreiniger über dem für Menschen, die für die Innenreinigung zuständig sind. Mit dem Tarifvertrag vom 8. Juli 2014 wurde für Ostdeutschland ein Betrag von 10,63 Euro und für Westdeutschland ein Betrag von 12,65 Euro festgelegt.

Fensterputzer in einer starken Branche

Mit etwa 600.000 Beschäftigten sind Gebäudereiniger die zahlenmäßig größte Gruppe unter den Handwerkern in Deutschland. Sie verstehen sich nicht nur als Dienstleister, die für Sauberkeit sorgen, sondern können durch die regelmäßige Präsenz in Büros, Betrieben Krankenhäusern und öffentlichen Einrichtungen viele weitere Services anbieten. Auch als Fensterputzer haben Sie eine besondere Verantwortung.

Je nach Region und persönlicher Qualifikation können Fensterputzer eine Vielzahl weiterer Aufgaben übernehmen: Hausmeistertätigkeiten, Catering, Hol- und Bringdienste sowie vieles mehr.

Aus-und Weiterbildungsmöglichkeiten für Fensterputzer

Wenn Sie Fensterputzer werden wollen, haben Sie die Möglichkeit sich gezielt weiterzubilden. Neben diversen Weiterbildungsmaßnahmen für spezielle Gebäudetypen ist dabei unter anderem das Ingenieur-Studium Reinigung- und Hygienemanagement an Hochschulen zu nennen. Für viele besonders spannend sind aber spezielle Kurse für die Arbeit an Hochhäusern.

Voraussetzungen für Fensterputzer

Wenn Sie Fensterputzer werden wollen, müssen Sie körperlich belastbar sein. Neben einer gewissen Kraft und Ausdauer beinhaltet das auch, dass Sie unempfindlich gegen Witterung, Schmutz und Reinigungsmittel sind. Bedenken Sie, dass Sie teilweise in unhygienische oder gesundheitsgefährdende Bereiche vordringen müssen, in denen man sich entsprechend schützen muss.

Darüber hinaus sind Eigenschaften wie Diskretion, ästhetisches Empfinden und Durchhaltevermögen sehr wichtig. Wenn Sie zum ersten Mal in luftiger Höhe an einer Glasfassade arbeiten, ist das wahrscheinlich noch aufregend, aber mit jedem Stockwerk, an dem sie nur eine spiegelnde Glasfassade zu sehen bekommen, nimmt der Reiz ab.

Fensterputzer als Nebenjob

Neben professionellen Fensterputzern können Sie Ihre Arbeitskraft auch für Privathaushalte anbieten. Als Putzkraft auf selbstständiger Basis, nebenberuflich oder im Kleingewerbe gelten ganz andere Anforderungen als für Reinigungsunternehmen. Hier wird vor allem Diskretion und Zuverlässigkeit geschätzt. Neben Fenstern und Spiegeln müssen dabei meist auch sämtliche Innenräume oder zumindest Teilbereiche gereinigt werden.

Der Vorteil ist, dass Sie nur wenig in die Ausrüstung investieren müssen und sofort loslegen können, wenn Sie einen Kunden finden.

Spezialisten unter den Fensterputzern

Die Aufgabenbereiche von Fensterputzern sind so verschieden wie die Gebäude, in und an denen sie arbeiten. In der Regel wird beim Bau eines Gebäudes bereits eine Möglichkeit eingeplant, um einfach an die Fassade heranzukommen.

Aber bei besonders hohen oder ungewöhnlich geformten Gebäuden braucht man jemanden, der mit dem dafür vorgesehenen Kran, mit Winden, Flaschenzügen und Auslegern umgehen kann. Notfalls helfen nur noch ein Seil und eine Kletterausrüstung.

Fensterputzen mit Taucheranzug

Fensterputzer kommen überall zum Einsatz, wo es Fenster gibt. Dabei ist es egal, ob es sich um Bullaugen, das Glas von Aquarien, Sicherheitsglasfenster, Fotovoltaik-Anlagen, Glasböden oder bleiverglaste Kirchenfenster handelt.

In diesem Bereich haben Sie vielfältige Möglichkeiten sich zu spezialisieren. Wenn Sie zum Beispiel die Fenster in den Aquarien und Tiergehegen eines Zoos reinigen sollen, brauchen Sie zum Beispiel zusätzlich zum Wissen, das man als Reinigungskraft braucht, einen Tauchschein und müssen damit rechnen, dass der Hai im Becken bleibt, während Sie putzen.

Bei Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, müssen Sie sich mit Chemie auskennen, um die wertvolle Bausubstanz nicht unabsichtlich zu beschädigen.

Monatelang für die Sauberkeit arbeiten

Je nach Größe eines Hauses ist ein Fensterputzer damit wenige Stunden oder viele Monate beschäftigt. Einige Hochhäuser in Frankfurt am Main oder anderswo leisten sich auch fest angestellte Fensterputzer, die das ganze Jahr über damit beschäftigt sind die Fassade sauber zu halten.

Je mehr Fassadenfläche ein Gebäude hat, desto länger dauert es logischerweise auch sie zu reinigen. Um die Personalkosten zu senken, entwickelt man schon seit einiger Zeit automatische Systeme für die Fensterreinigung. In vielen Fällen kommen sie aber noch nicht an die Qualität und Effizienz von Menschen heran.

Fensterputzer werden und bleiben?

Die Hürden für den Einstieg als Fensterputzer sind recht gering. Sie können Ihren Traum vom Dasein als Fensterputzer also ruhig ausprobieren und Ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Je nach Tätigkeitsfeld und Arbeitsbelastung kann man bis zur Rente als Fensterputzer arbeiten, die Regel ist das allerdings nicht.

Viele Fensterputzer geben ihren Beruf nach einer Weile aufgrund gesundheitlicher Probleme auf. Ausschlaggebend dafür ist die häufige Arbeit in Außenbereichen, der Kontakt mit Reinigungsmitteln oder ein Problem mit dem menschlichen Bewegungsapparat.

Bildquelle: © Brian Jackson – Fotolia.com

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