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Auch, wenn man es vielleicht meinen könnte, doch bei dem Beruf des Feuerungs- und Schornsteinbauers geht es nicht darum, einen gemütlichen Kamin für das Zuhause zu bauen. In diesem Beruf geht es um die großen industriellen Feuerungsanlagen, denen sich Feuerungs- und Schornsteinbauer widmen.

Feuerungs- und Schornsteinbauer ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Wir erläutern, wie die Ausbildung aussieht, was die Aufgaben von Feuerungs- und Schornsteinbauern im Einzelnen sind und was man in diesem Beruf verdienen kann.

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Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Feuerungs- und Schornsteinbauer
  • Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Feuerungs- und Schornsteinbauer

Feuerungs- und Schornsteinbauer bauen industrielle Feuerungsanlagen, stellen feuerfeste Auskleidungen her und errichten Schornsteine. Bei diesem Beruf geht es also nicht um den heimischen Kamin, sondern um große industrielle Feuerungsanlagen wie Kesselhäuser der Energieversorgungsanlagen, Tunnelöfen der Feuerfest-, Keramik-, Ziegel- und Glasindustrie, Brennöfen der Kalk- und Zementindustrie und Müllverbrennungsanlagen, um nur einige zu nennen.

Neben dem Neubau von Feuerungsanlagen gehören auch die Reparatur oder Inspektion von Abgasanlagen, einschließlich der Schornsteine zu den Aufgaben von Feuerungs- und Schornsteinbauern. Zudem übernehmen sie auch Überprüfungs-, Wartungs- und Reparaturarbeiten und stellen Bauschäden und deren Ursachen fest. Beispielsweise sanieren sie Abgaskanäle, halten feuerfeste Konstruktionen instand oder beheben Schäden, etwa an Schornsteinbändern und Schornsteinkopfabdeckungen.

Anstellung finden Feuerungs- und Schornsteinbauer in Betrieben des Baugewerbes, z.B. bei Unternehmen des Feuerungs- und Industrieofenbaus, des Schornsteinbaus und der Schornsteinsanierung.

Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer

Wer als Feuerungs- und Schornsteinbauer tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Feuerungs- und Schornsteinbauer ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk. Die Ausbildung findet dual sowohl in der Berufsschule als auch in einem Betrieb statt.

Inhalte

Wer sich für eine Ausbildung zum Feuerungs- und Schornsteinbauer entscheidet, erlernt die Herstellung und Errichtung von Feuerungsanlagen und Schornsteinen.

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden im Einzelnen:

  • welche Werkzeuge, Baugeräte und -maschinen es gibt und wie sie gehandhabt werden
  • was beim Herstellen von Baukörpern aus Steinen, Mörtel- und Betonmischungen, Schalungen, Bewehrungen, Dämmungen, Wandputz und
  • Estrich beachtet werden muss
  • wie Baugruben und Gräben hergestellt werden
  • was beim Lesen und Anfertigen von Zeichnungen, Skizzen und Verlegeplänen berücksichtigt werden muss
  • welche Bau- und Bauhilfsstoffe sowie Fertigteile gebraucht werden
  • wie man Dämmungen aus organischen und anorganischen Stoffen, Matten und Schüttungen herstellt und was beim Einbauen von
  • Dämmstoffen für den Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz wichtig ist
  • wie man den Baustoffbedarf berechnet
  • was man beim Herstellen von Mauerwerkskörpern aus Normal- und Formsteinen beachten muss, zum Beispiel beim Zubereiten von
  • Feuerfest- und Isoliermörtel oder Herstellen von feuerfesten Formsteingewölben
  • wie Schaft und Futter für frei stehende Schornsteine gebaut und verfugt werden
  • wie Blitzschutzanlagen, Steigleitern oder Schornsteinkopfabdeckungen anzubringen sind

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Einrichten einer Baustelle, Auskleiden einer Kesselanlage, Betonieren eines Schornsteinfundamentes) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Nach dem Berufsbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend Bewerber mit einem Hauptschulabschluss ein.

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Angehende Feuerungs- und Schornsteinbauer sollten immer sehr sorgfältig arbeiten. Für diese Arbeit sind aber vor allem auch Körperbeherrschung, handwerkliches Geschick und Schwindelfreiheit gefragt. Schlechte Witterungsbedingungen sowie Schmutz, Lärm und Rauch sollten für die angehenden Feuerungs- und Schornsteinbauer kein Problem darstellen.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Feuerungs- und Schornsteinbauer während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut der Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 629 bis € 708
  • 2. Ausbildungsjahr: € 899 bis € 1.131
  • 3. Ausbildungsjahr: € 1.178 bis € 1.478

Damit liegt die Ausbildungsvergütung vergleichweise sehr hoch – vor allem im letzten Ausbildungsjahr.

Nach der Ausbildung

Auch nach der Ausbildung kann sich das Gehalt von Feuerungs- und Schornsteinbauern sehen lassen: Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 2.200 und 3.000 Euro monatlich.

Nach einigen Jahren Berufserfahrung wächst der Verdienst als Feuerungs- und Schornsteinbauer auf 2.500 bis 3.900 Euro. Je nachdem, ob und welche Weiterbildung man macht, steigt das Gehalt noch einmal. Ein Werkpolier im Schornsteinbau kann zum Beispiel bis zu 4.100 Euro monatlich verdienen.

Wer über einen geeigneten Schulabschluss und gute Noten verfügt, kann nach der Gesellenprüfung noch ein Studium dranhängen. Als Bauingenieur zum Beispiel kann man dann, je nach Abschluss und Berufserfahrung, als Spitzenverdiener bis zu 8.500 Euro im Monat verdienen.

Berufliche Perspektiven

Eine gute Startposition können sich angehende Feuerung- und Schornsteinbauer verschaffen, indem sie bereits während ihrer Ausbildung Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. im Bereich Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht durch die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“.

Die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“ eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich – über die Erstausbildung hinaus – zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland.

Als ausgebildeter Feuerungs- und Schornsteinbauer kann man auch durch Anpassungsweiterbildungen seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Feuerungs- und Schornsteinbau bis hin zu Isolierung.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Maurer- und Betonbauermeister abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Bauingenieurwesen erwerben.

Wer sein eigener Chef werden möchte, kann das ebenfalls tun und den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, z.B. als Unternehmer mit einem eigenen Betrieb des Maurer- und Betonbauer-Handwerks..

Bildquelle: © pict rider – Fotolia.com

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