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Ist heute nicht jeder sein eigener Fotograf? Mit modernen Digitalkameras und raffinierten Bildbearbeitungsprogrammen entstehen am heimischen Bildschirm Fotoaufnahmen, wie sie früher bei Amateuren nur mit viel Glück zustande kamen. Ist Fotograf daher nicht längst ein aussterbender Beruf? Keineswegs! Erfahren Sie in unserem Artikel, warum.

Überblick

  • Fotograf: Steckbrief
  • Spezialgebiete von Fotografen
  • Fotograf: Beschäftigungsbereiche
  • Fotograf: Ausbildung
  • Voraussetzungen
  • Ausbildungsinhalte
  • Ausbildungsvergütung
  • Fotograf: Gehalt
  • Fotograf: Studium
  • Perspektive für Fotografen
  • Unliebsame Konkurrenz: Amateur-Fotografen
  • Fazit

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Fotograf: Steckbrief

Wo Hobbyfotografen nur knipsen, üben ausgebildete Fotografen ein professionelles Handwerk aus. Dafür müssen sie zahlreiche Arbeitsschritte beherrschen.

Vor dem Fotografieren überlegen Fotografen, welche Kamera, welches Objektiv und welches Aufnahmematerial für die anstehenden Aufnahmen am besten geeignet sind. Hiernach wählen sie die Beleuchtungsart aus und richten sie ein. Auch den Aufnahmeort, die sogenannte Location, wählen Fotografen aus, ebenso bei Bedarf die passende Dekoration. Ein Fotograf ist somit sein eigener Requisiteur.

Das Motiv nimmt ein Fotograf im Allgemeinen mehrfach auf, setzt dabei unterschiedliche Objektive ein, fotografiert unter wechselnden Lichtverhältnissen und aus unterschiedlichen Kamerawinkeln. Im Anschluss bearbeitet er seine Fotografien durch Retuschieren, Vergrößern oder Vervielfältigen.

Fotografen benötigen neben ihrem Gespür für gekonnt arrangierte Szenen und das Einfangen besonderer Momente auch ein ausgefeiltes technisches Know-how.

Sie müssen die Belichtungsstärke und -dauer perfekt über die Blendeneinstellung und Verschlusszeit regulieren und spezielle Beleuchtungseffekte mit dem Einsatz von grellem Scheinwerferlicht oder einer sanften Flächenleuchte herausarbeiten. Bei Außenaufnahmen nutzen Fotografen möglichst natürliches Licht.

Die Fotoqualität eines Fotografen hängt maßgeblich von seiner Vorbereitung und Erfahrung ab.

Aufträge bespricht der Fotograf direkt mit seinen Kunden. Er berät und schlägt Aufnahmekonzept und Layout vor, wobei Kundenvorstellungen einfließen.

Ein Fotograf nutzt heutzutage überwiegend Digitaltechnik. Neben dem Einsatz von Digitalkameras, digitalen Speichermedien und der Bearbeitung digitaler Aufnahmen am Computer übernimmt er auch das Einscannen beziehungsweise Digitalisieren von Papierfotos und Dias. Daneben ist der moderne Fotograf wie früher mit dem analogen Fotografieren und der fotochemischen Entwicklung und Trocknung von Fotoaufnahmen auf Filmen vertraut.

Der Fotograf führt außerdem das Pflegen, Reinigen und Instandhalten seiner Apparate und übriger Technik weitgehend selbst durch.

Spezialgebiete von Fotografen

Fotografie ist ein weites Feld. Daher haben sich Fotografen meistens auf bestimmte Bereiche spezialisiert.

Wie vielfältig die einzelnen Zweige der Fotografie sind, zeigt folgende Übersicht:

  • künstlerische Fotografie
  • Portraitfotografie
  • Aktfotografie
  • Hochzeitsfotografie
  • Tierfotografie
  • Unterwasserfotografie
  • Event-Fotografie
  • Reportagefotografie, Pressefotografie
  • Architekturfotografie, Industriefotografie
  • Landschaftsfotografie
  • Luftbildfotografie
  • Werbefotografie
  • Produktfotografie
  • Modefotografie
  • Wissenschaftsfotografie
  • Standbildfotografie, Laufbildfotografie

Neben dem Wissen um einen guten Bildaufbau und gekonnten Einsatz seines Kamera-Equipments muss ein Fotograf auch in den Details seines Spezialbereichs versiert sein. Porträtaufnahmen, Pressebilder, Werbefotos und Wissenschaftsfotografie gehorchen jeweils eigenen Gesetzen.

Fotograf: Beschäftigungsbereiche

Ein Fotograf arbeitet meistens in einem Fotostudio oder Verlag. Presseagenturen, Pressedienste, Bildarchivdienste, Werbe- und Medienagenturen haben ebenfalls Bedarf an Fotografen. Außerdem arbeiten Fotografen in Fotofachgeschäften.

Selbstständige Fotografen eröffnen ihr eigenes Fotostudio oder arbeiten frei in den übrigen vorgenannten Beschäftigungsbereichen.

Fotograf: Ausbildung

Die Ausbildung zum Fotografen dauert drei Jahre. Es handelt sich dabei um eine handwerkliche Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet.

Voraussetzungen

Gesetzlich ist für die Ausbildung zum Fotografen kein Mindestschulabschluss vorgeschrieben. Erfahrungsgemäß bevorzugen Ausbilder Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss oder Abitur.

Zusätzlich zum erwünschten Schulabschluss sollten Ausbildungsplatzbewerber noch über folgende Fähigkeiten und persönliche Eigenschaften verfügen:

  • gute Beobachtungsgabe
  • Sinn für Ästhetik
  • Kreativität
  • Sorgfalt
  • technisches Verständnis
  • kommunikatives Geschick
  • Kundenorientierung

Da ein Fotograf im Labor mit fotochemischen Substanzen arbeitet, sollten diesbezüglich keine Allergien vorliegen.

Gern gesehen ist ein ausgeprägtes Interesse an Kunst und den naturwissenschaftlichen Fächern Chemie und Physik.

Ausbildungsinhalte

In seiner Ausbildung lernt ein Fotograf den gezielten Einsatz von Licht und Farben, ästhetisches Anordnen von Personen und Requisiten sowie die Bildplanung allgemein.

Im Ausbildungsbetrieb unterstützen Ausbildende zum Fotograf ihre erfahrenen Kollegen im beruflichen Alltag. Dabei lernen sie die umfangreichen technischen Anforderungen kennen.

In der Berufsschule ergänzt Unterricht in theoretischem Fachwissen und den Fächern Kunst, Mathematik, Physik und Chemie die praktische Ausbildung.

In der Fotografenausbildung werden die Schwerpunkte Porträt-, Produkt-, Architektur-, Industrie- und Wissenschaftsfotografie angeboten.

Ausbildungsvergütung

Die monatliche Ausbildungsvergütung für einen Fotografen beträgt durchschnittlich:

  • Ausbildungsjahr: 310 Euro
  • Ausbildungsjahr: 410 Euro
  • Ausbildungsjahr: 490 Euro

Fotograf: Gehalt

Das Gehalt eines Fotografen hängt stark von der Art und Größe des beschäftigenden Unternehmens ab und ob dieses einer tariflichen Bindung unterliegt oder sich zumindest daran orientiert. Bereits die monatlichen Einstiegsgehälter bewegen sich in einer Bandbreite von 1470 bis 2200 Euro brutto. Bei selbstständigen Fotografen hängt das Einkommen natürlich von der Auftragslage ab.

Fotograf: Studium

Ein Studium vertieft das Wissen eines ausgebildeten Fotografen und verbessert seine beruflichen Chancen. Neben dem Studienfach Fotografie stehen die Studiengänge Medientechnik und Multimediatechnik zur Wahl. Wer an eine künstlerische Fotografenlaufbahn denkt, sollte sich mit Kunstakademien und Kunsthochschulen in Verbindung setzen.

Perspektive für Fotografen

Fotografen können auch ohne Studium ihre Berufsausbildung aufwerten. Als Fotografenmeister beziehungsweise Meister in Fotografie, Staatlich geprüfter Techniker der Fachrichtung Foto- und Medientechnik, Geprüfter Medienfachwirt Digital oder Geprüfter Medien Fachwirt Print erweitern sie ihr Wissen und qualifizieren sich für verantwortungsvolle berufliche Positionen.

Ebenfalls beliebt sind die Fortbildungen zum Staatlich geprüften Gestalter und zum Geprüften Fachmann für kaufmännische Betriebsführung nach der Handwerksordnung. Wer als Fotograf Freude am Weitergeben seines Wissens an den beruflichen Nachwuchs hat, kann Ausbilder für anerkannte Ausbildungsberufe werden.

Gute Fotografen sind eine geschätzte Berufsgruppe. Sie müssen sich allerdings insbesondere seit Aufkommen der Digitalfotografie vermehrt gegen Hobbyfotografen behaupten.

Unliebsame Konkurrenz: Amateur-Fotografen

Amateure vergeben zum einen persönlich kaum Aufträge an gelernte Fotografen, weil sie ihre eigenen Fotos erstellen, wobei sie auch geringere Qualität in Kauf nehmen. Zum anderen bieten Amateurfotografen gelegentlich selbst gewerblich fotografische Leistungen an. Insbesondere hierüber ärgern sich fachlich ausgebildete Fotografen.

Der laienhaften Konkurrenz fehlt häufig nicht nur ausreichendes Fachwissen, sondern sie besitzt meistens nur eine schmale fotografische Ausrüstung und bietet ihren Kunden im allgemeinen weitaus weniger Serviceleistungen wie zum Beispiel nachträgliche Bildbearbeitungen an. Entsprechend niedrig und wettbewerbsverzerrend fallen die Honorare ungelernter Fotografen aus.

Fazit

Fotograf ist ein anspruchsvoller Beruf mit zahlreichen Spezialisierungsoptionen. Vor allem Menschen mit künstlerischen Ambitionen und technischem Geschick wird er gefallen. Obwohl inzwischen mit der digitalisierten Fotografie zahlreiche Amateurfotografen ebenfalls.

Bidquelle: © Focus Pocus LTD – Fotolia.com

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