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Solar- und Fotovoltaikanlagen sind heute ein wichtiger Bestandteil der Erneuerbaren Energien, und angesichts der klimatischen Entwicklungen und politischen Entscheidungen werden sie auch nicht an Bedeutung für das tägliche Leben und die Menschheit verlieren. In dieser Branche tätig zu sein, beschert einem sicherlich einen Beruf mit guten Zukunftsaussichten – insbesondere, wenn man sich als Fotovoltaik-Experte beweisen kann.

Aber wie wir man Spezialist auf dem Gebiet der Fotovoltaikanlagen? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um diesen Beruf und liefern interessante Einblicke in die Ausbildung und natürlich die Verdienstmöglichkeiten.

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Übersicht:

  • Einleitung
  • Berufsbilder
  • Expertenmerkmale
  • Ausbildung & Qualifikationen
  • Gehälter

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Einblick in die Branche

Seit einigen Jahren sieht man auf zahlreichen Gebäuden und Wiesen schwarze Tafeln, deren Solarzellen das Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln.

Dass die Solaranlagen so manche Landschaft stark dominieren, liegt vor allem am Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), das erstmals 2000 in Kraft trat. Trotz einiger Novellierungen bleibt das Ziel des EEG die Energieversorgung in Deutschland umzustellen – auf erneuerbare Energien wie Solartechnologie.

Im europäischen Vergleich bildet Deutschland einen der größten Absatzmärkte. 2014 waren hierzulande rund 3,55 Millionen Anlagen im Einsatz, sie sorgten für eine Einsparung von rund 26 Millionen Tonnen CO2. Bislang machen Fotovoltaikanlagen allerdings nur 6 % des deutschen Stromverbrauches aus.

Einige Energieexperten vermelden, dass Fotovoltaik noch in den Kinderschuhen stecke – ein Vorteil für viele Menschen, die aktuell nach einem zukunftsorientierten Beruf suchen. Die Entwicklung sei aber grundsätzlich positiv, was einige Hersteller bestätigen: Viele Solaranlagen-Hersteller konnten in 2015 (im ersten Quartal) Umsatzrekorde erzielen. Für 2013 wurden rund 60.000 Beschäftigte in der Solarbranche gemeldet.

Wussten Sie schon,…

…dass Solartechnologie nicht nur in Form von Fotovoltaikanlagen ein großes Thema ist? Man findet die Technik außerdem in Gartenleuchten, Radios, Ladegeräten, Milchaufschäumern und Taschen.

Aber: Die Branche schwankt! Die anfangs lukrativen Förderungen durch die Bundesregierung wurden mittlerweile drastisch gekappt, so dass es zumindest für Privatpersonen nicht mehr ganz so preiswert ist, in Solartechnologie zu investieren.

Die Nachfrage nach Solaranlagen ging 2013 um rund 50 % zurück. Hinzu kam die starke (billigere) Konkurrenz aus dem asiatischen Raum und die unzureichende Nachfrage deutscher Anlagen im Ausland. In der Folge wurden 2013 zahlreiche Beschäftigte entlassen und einige Hersteller mussten ihre Produktion einstellen.

Nach wie vor ist der Umbruch in der Branche noch nicht beendet, was insbesondere durch den Einfluss politischer Entscheidungen zu keinen eindeutigen Prognosen führt. Für künftige Berufstätige gilt allerdings: Neben der reinen Produktion gibt es zahlreiche andere Stufen in der Wertschöpfungskette, unter anderem die Forschung, die nach wie vor gute Jobs bietet.

Allgemeines zum Berufsbild

Schulabgänger, die sich nach einem Beruf – eventuell in der Solarbranche – umschauen, fragen sich sicherlich nun: Welchen Job kann man überhaupt machen?

Grundsätzlich sind die Beschäftigungsmöglichkeiten sehr vielseitig: Vom Marketingexperten bis zum Betriebswirt und Personalplaner sind verschiedenste Stellen zu besetzen.

Näher an der Materie ist man unter anderem mit den Berufen Solartechniker, Fachkraft für Solartechnik, Solar-Vertriebstechniker, Fachberater für Fotovoltaikanlagen oder Gutachter.

Auch als Maschinenbauingenieur oder Elektrotechnikingenieur findet man Beschäftigung bei Herstellern von Solaranlagen. Neben den Berufsausbildungen gibt es also auch verschiedenste Studiengänge mit Schwerpunkt Fotovoltaik- bzw. Solartechnologie oder verwandte Studiengänge wie Maschinenbau, die als Basis dienen.

Ein genaues Berufsbild ist also schwer auszumachen. Voraussetzung für einen Beruf in der Branche sollte aber das grundsätzliche Interesse an Fotovoltaik und anderer Solartechnologie sowie allgemein an erneuerbaren Energien sein.

Wichtig ist der Wunsch, in puncto Energie und Klimatechnik künftig die Entwicklungen mit entscheiden zu wollen.

Was zeichnet einen Experten aus?

Die oben genannten Berufe bilden die Grundlage für einen Expertenstatus im Bereich Fotovoltaikanlagen.

Hochschulen und Unternehmen empfehlen grundsätzlich: Der reine Spezialist für die Produktion oder Entwicklung ist als Berufswunsch nicht mehr sinnvoll.

Vielmehr solle man sein Fachwissen auf unterschiedliche Bereiche der Wertschöpfungskette verteilen, die Nutzung der Technologie im Allgemeinen betrachten, weiterentwickeln, erforschen.

Unabhängig vom Fachgebiet zeichnet sich ein Experte durch umfangreiches theoretisches Wissen sowie praktische Anwendungskenntnisse aus. Weiterhin verfügen Spezialisten, auch Fotovoltaik-Experten, über überdurchschnittliche Fähigkeiten.

Also, wenn man sich der Kognitionswissenschaft in diesem Punkt bedient, erkennen sie große Bedeutungszusammenhänge und achten vermehrt auf komplexe Zusammenhänge.

Experten arbeiten außerdem sehr präzise und gründlich, verwenden viel Zeit auf qualitative Grundlagen (z.B. Analysen). Als Spezialist auf ihrem Gebiet machen sie nicht nur wenige Fehler, sie können ihre Leistungen und Kenntnisse außerdem realistisch einschätzen.

Das Wissen eignet sich der Spezialist durch Ausbildungen, Studium, Weiterbildungen, Forschung und Praxis an. Im Fachgebiet Fotovoltaik ist autodidaktisches Lernen weniger verbreitet, wenngleich es durchaus zum Expertenstatus führen kann.

Das Eigenstudium ist aber dennoch ein wichtiger Bestandteil des Karriereweges eines Fotovoltaik-Experten. Schließlich besitzt er einen hohen Drang, neues Wissen zu erlernen, sich weiterzubilden und Erfahrungen zu sammeln.

Wichtig: Experte wird man nicht, wenn man ein Buch geschrieben hat, wenngleich viele Spezialisten auch Autoren sind und das nichts negatives bedeuten muss.

Übrigens: Jeder Experte hat auch irgendwann mal angefangen!

Und außerdem: „Experte“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung – Sachverständiger, Gutachter oder Fachberater allerdings schon.

Ausbildung und zusätzliche Qualifikationen

Im Zuge des Umbruchs in der Branche, der erst vor rund zwei Jahren stattgefunden hat, empfehlen viele Branchenkenner und Arbeitsmarktexperten zunächst eine Grundlagenausbildungen zu machen – also zum Beispiel Maschinenbau zu studieren – und sich später zu Weiterbildungen auf erneuerbare Energien und Solarenergie zu spezialisieren.

Diese Variante sichert künftige Beschäftigte ab, für den Fall, dass sich die Branche erneut wandelt. Sollte man also irgendwann als Fotovoltaik-Experte nicht mehr gefragt sein, kann man als Betriebswirt oder Maschinenbauingenieur in einer anderen Branche Karriere machen.

Mögliche Ausbildungen und Weiterbildungen sind:

  •  Berufsausbildung zum Dachdecker mit Weiterbildung zum Solartechniker
  •  Studium im Vertriebsingenieurwesen mit Zusatzqualifikation Fachberater für Fotovoltaik
  •  Studium im Maschinenbau mit Weiterbildung zum Gutachter für Fotovoltaikanlagen

Weitere Ausbildungsberufe und Studiengänge sind:

  •  Betriebswirtschaftslehre
  •  Wirtschaftsingenieurwesen
  •  Ingenieurwesen
  •  Architektur
  •  Energietechnik
  •  nahezu alle handwerkliche & technische Berufsausbildungen

Gehälter in der Solarbranche

Da die Bezeichnung „Fotovoltaik-Experte“ entweder selbst gewählt oder von außenstehenden Personen verwendet wird und es keine „Prüfung“ für Spezialisten gibt, ist es schwierig hier pauschale Aussagen zum Gehalt zu machen.

Einen Anhaltspunkt bietet die Gehaltsstudie zur Solarbranche, die vom Marktforschungsunternehmen PhovoltaikZentrum durchgeführt wurde. Der Studie zufolge stiegen die Gehälter in der gesamten Branche in 2013 auf durchschnittlich 37.400 Euro brutto.

Im Vergleich zum Vorjahr sind das rund 1,63 %. Ein Großteil der Gehaltssteigerung machten vor allem Fachkräfte in Forschung, Entwicklung und Ingenieurswesen sowie Führungskräfte aus – eben Experten.

Die Einstiegsgehälter, so geht es aus der Studie hervor, liegen zwischen 30.000 Euro und 34.000 Euro. Das hängt unter anderem vom Alter des Berufseinsteigers ab. Später mit einigen Jahren Erfahrung liegt das Gehalt zwischen 36.000 Euro und 39.000 Euro pro Jahr.

Die Spitzengehälter (laut Studie) liegen bei 56.000 bis 72.000 Euro, wenngleich ein solcher Verdienst meist auch mit einer Wochenstundenzahl von 75 Stunden und mehr verbunden ist.

Beachte:

Als Fotovoltaik-Experte dürften die Gehälter etwas höher ausfallen. Das hängt aber unter anderem von den Qualifikationen, der Erfahrung, der Betriebsgröße und Beschäftigungsdauer ab.

Bildquelle: © reimax16 – Fotolia.com

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