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Für jeden, der sich sowohl für Fremdsprachen als auch für betriebliche Abläufe interessiert, kann die Tätigkeit als Fremdsprachenkorrespondent sehr interessant sein. Denn als solcher kombiniert man mit seinem Beruf genau das: Ein gutes Gefühl für Sprache und betriebswirtschaftlichen Sachverstand.

Wer als Fremdsprachenkorrespondent arbeiten möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wir zeigen Ihnen, was Sie hierzu wissen müssen!

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Überblick

  • Fremdsprachenkorrespondent
  • Die Aufgaben im Überblick
  • Mögliche Tätigkeitsbereiche
  • Die Ausbildung
  • Form und Dauer der Ausbildung
  • Inhalte der Ausbildung
  • Die Prüfung
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Finanzielle Aspekte

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Die Aufgaben im Überblick

Fremdsprachenkorrespondenten sich vorwiegend in internationalen Unternehmen tätig. Dort kümmern sie sich um den gesamten Schriftverkehr in den unterschiedlichen Sprachen: Verträge und Rechnungen, Handelsbriefe, Lieferscheine, Rechnungen, Zolldokumente, Gutachten und jeglicher E-Mail-Verkehr.

Routineschriftwechsel bearbeiten sie dabei selbstständig, ansonsten orientieren sie sich z.B. an schriftlichen Vorlagen, Diktatvorgaben oder Stichworten in der Ausgangssprache.

Aber auch kaufmännische Tätigkeiten gehören zu den Aufgaben eines Fremdsprachenkorrespondenten: Sie haben alle Aufträge im Import- und Exportgeschäft im Blick, bearbeiten fremdsprachige Formulare und füllen Vordrucke für die zollrechtliche Abwicklung oder fremdsprachige Rechnungen aus.

Auch allgemeine Büro- und Sachbearbeitungsaufgaben erledigen sie und bauen z.B. Ablagen und Datenbanken für fremdsprachige Texte und Standards für Textbausteine auf.

Zudem übernehmen sie einfache Dolmetschertätigkeiten. Sei es auf Geschäftstreffen, Verhandlungen oder Messen. Sie übermitteln nicht nur die reinen Sachinformationen – auch die Begrüßung ausländischer Partner sowie die Betreuung vor Ort gehören zum Berufsalltag.

Mögliche Tätigkeitsbereiche

Fremdsprachenkorrespondenten finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftszweige.

Mögliche Tätigkeitsbereiche für Fremdsprachenkorrespondenten sind:

  • Internationale Organisationen, Interessenvertretungen und Verbände
  • Handel; Import und Export
  • Industrie
  • Tourismus, Hotel, Gaststätten
  • Medien, Werbung und Public Relations
  • Messe und Veranstaltungswesen
  • Dienstleistungen: IT, Finanzen, Immobilien, Beratung
  • Logistik
  • Kunst, Kultur, Sport, Freizeit
  • Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, Verteidigung

Die Ausbildung

Wer Fremdsprachenkorrespondent werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Auch im Rahmen einer Weiterbildung ist es möglich, diesen Beruf zu erlernen.

So oder so: Die Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten ist ein kaufmännischer Ausbildungsberuf.

Form und Dauer der Ausbildung

Bi der Ausbildung handelt es sich um eine reine schulische Ausbildung. Sie findet an Berufsfachschulen statt und ist landesrechtlich geregelt.

Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel 2 bis 2,5 Jahre und sie umfasst theoretischen und praktischen Unterricht sowie fachpraktische Abschnitte.

Oftmals beinhaltet die schulische Ausbildung auch ein mehrwöchiges Praktikum, bestenfalls sogar im Ausland. Der parallele Erwerb der Fachhochschulreife ist mit Beginn des Lehrgangs üblich. Prüfende Instanz sind die Kultusministerien der Länder.

Inhalte der Ausbildung

Wie bereits erwähnt, so umfasst die Ausbildung theoretischen und praktischen Unterricht sowie fachpraktische Abschnitte. Während des theoretischen und praktischen Unterrichts erwirbt man beispielsweise folgende Kenntnisse:

  • allgemeine Sprachgrundlagen: Grammatik mit praktischen Übungen, Wortschatz, fremdsprachige Rechtschreibung, Synonymik und Idiomatik mit praktischen Übungen
  • mündliche Sprachbeherrschung: Übungen in Phonetik, Intonation, Hörverstehen und Sprechfertigkeit, Gesprächsdolmetschen
  • Übersetzen aus der Fremdsprache bzw. den Fremdsprachen
  • Übersetzen in die Fremdsprache(n)
  • schriftliche und mündliche (Handels-)Korrespondenz (zweisprachig)
  • Auslandskunde, z.B. Geschichte und Kultur (fremdsprachig)
  • Wirtschaftsgeografie
  • Fachkunde und Fachterminologie (deutsch)
  • Übungen zur Fachkunde und Fachterminologie (zweisprachig)
  • Grundlagen der Betriebs- und Volkswirtschaft

Während der Ausbildung werden auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Sozialkunde unterrichtet.

Die schulische Ausbildung wird zudem meist durch Betriebspraktika ergänzt. Hier werden die theoretischen Inhalte z.B. in international ausgerichteten Unternehmen umgesetzt und angewandt. Die Schüler erhalten Einblick in das Betriebsgeschehen, sammeln Erfahrungen in den berufstypischen Arbeitsmethoden und gewinnen einen Überblick über Aufbau und Ablauforganisation des Betriebs bzw. der Behörde.

Die Prüfung

Am Ende der Ausbildung wird eine Abschlussprüfung durchgeführt, die aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil besteht.

Der schriftliche Teil der Prüfung umfasst z.B. fünf Übersetzungsarbeiten, davon beziehen sich vier Arbeiten auf die als erste Fremdsprache und eine Arbeit auf die als zweite Fremdsprache gewählte Sprache.

Der mündliche Teil der Prüfung umfasst z.B. in der ersten Fremdsprache ein Gespräch, Dolmetschen sowie Fragen zur Fachkunde und Fachterminologie. In der zweiten Fremdsprache kann die Textkompetenz mit Übersetzungs- und Verständnisfragen sowie die kommunikative Kompetenz in einer berufsbezogenen Gesprächssituation geprüft werden.

Die prüfende Stelle ist der Prüfungsausschuss an der Schule, der von der zuständigen Behörde bestellt wird. Meistens wird die Abschlussprüfung durch das Kultusministerium abgenommen.

Zugangsvoraussetzungen

Die Zugangsvoraussetzungen sind landesrechtlich geregelt. Meist wird für den Zugang zur Ausbildung ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt.

Zudem können je nach Bundesland weitere schulische Voraussetzungen gefordert werden, z.B. die Teilnahme am Unterricht in einer zweiten Fremdsprache bis zum Abschluss und mindestens die Note „befriedigend“ in beiden Fremdsprachen.

Die Berufsfachschulen wählen Bewerber nach eigenen Kriterien aus. In der Regel legen sie dabei Wert auf gute Leistungen in den Fremdsprachen und Deutsch. Zudem werden u. U. Schüler mit Auslandserfahrung bevorzugt.

Für den Beruf als Fremdsprachenkorrespondent sind Sie geeignet, wenn Sie neben den Grundvoraussetzungen auch folgende Fähigkeiten mitbringen:

  • Hohes Maß an stilistischer und sprachlicher Sicherheit
  • Schnelle Einarbeitung in neue Sachverhalte
  • Interkulturelles Denken
  • Flexibilität einerseits
  • Kaufmännischen Sachverstand andererseits.
  • Hohe Kunden- und Serviceorientierung
  • Offene und freundliche Art

Finanzielle Aspekte

Da es sich um eine rein schulische Ausbildung handelt, gibt es während der Ausbildung in der Regel keine Ausbildungsvergütung. Im Gegenteil: Die Berufsfachschulen können Kosten für den Lehrgang veranschlagen.

Die Einstiegsgehälter direkt nach der Ausbildung befinden sich meist in einer Gehaltspanne von 1.600 bis 2.200 Euro brutto. Mit entsprechender Berufserfahrung und etwaigen Zusatzqualifikationen kann das Gehalt aber auch schnell höher ausfallen. Der tarifliche monatliche Bruttolohn zum Beispiel liegt zwischen 2.500 und 3.800 Euro.

Bildquelle: © vege – Fotolia.com

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