AusbildungBerufGehälter am

Was wäre die Welt ohne Geographie, Mathematik und Physik? Auf alle Fälle nicht das, was sie heute ist.
Und dass wir diese Wissenschaften ganz kinderleicht im Alltag nutzen können, verdanken wir unter anderem dem Geomatiker!

Übersicht:

  • Welche Aufgaben hat ein Geomatiker?
  • So wird man Geomatiker
  • Voraussetzungen
  • Ausbildung
  • Studium
  • Gehalt
  • Perspektiven

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Welche Aufgaben hat ein Geomatiker?

Wie die Berufsbezeichnung bereits verrät, ist die Welt der Geodaten das Zuhause des Geomatikers, immerhin kümmert sich sich sowohl um die Beschaffung als auch die Verarbeitung der entsprechenden Werte.

Dazu vermisst er das gewünschte Gebiet entweder selbst oder organisiert sich die entsprechenden Daten bei weiteren Anbietern.
Anschließend verarbeitet er diese Informationen zu Karten, Grafiken, dreidimensionalen Darstellungen und multimedialen Anwendungen, wobei ihm spezielles Arbeitssoftwares gute Dienste leisten. Dabei spielt vor allem das Hervorheben von räumlichen Gegebenheiten oder ihrer Veränderungen eine große Rolle.

Darüber hinaus berät er Kunden, wenn diese ein entsprechendes Projekt planen, aber noch nicht genau wissen, welche und wie viele Daten sie benötigen oder wie sie diese Daten am besten präsentieren und interpretieren.

Passend zu seinem Aufgabenfeld arbeitet ein Geomatiker in Firmen der Geoinformationswirtschaft, in Kartografie-Verlagen und bei Behörden des Vermessungswesens.

So wird man Geomatiker

Voraussetzungen

Obwohl es rechtlich keinen fest-vorgeschriebenen Schulabschluss zur Erlangung eines Ausbildungsplatz‘ gibt, sollten sich Bewerber darauf einstellen, dass sie die Allgemeine Hochschulreife mitbringen sollten.

Von besonderer Wichtigkeit sind dabei gute Noten in Mathematik, Physik und Geografie – schließlich geht es nicht nur um das Ermitteln und Beschreiben von Daten, sondern auch um diverse Flächen-, Höhe-, Lage- und Volumenberechnungen sowie eine daran anknüpfende Visualisierung.

Von daher sind neben entsprechenden Theorie-Grundlagen auch Sorgfalt, zeichnerisches Talent, ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen und eine gute Auge-Hand-Koordination relevant.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Geomatiker ist staatlich anerkannt, dauert in der Regel drei Jahre – wobei Verkürzungen bei guten Leistungen möglich sind – und findet sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb statt.

Zu den wesentlichsten Schulthemen gehören:

  • Geodatenprozesse, -präsentation, -management,
  • Geoinformationstechnik sowie
  • Wirtschafts- und Sozialkunde,

deren praktische Anwendung und Vertiefung im Ausbildungsbetrieb mit Hilfe diverser Arbeitsaufgaben gewährleistet wird.

So lernen die zukünftigen Geomatiker bis zu ihrer Abschlussprüfung unter anderem, wie sie:

  • Geodaten erfassen, bearbeiten, unterscheiden und bewerten,
  • Geodaten in entsprechenden Informationssystemen verwenden und präsentieren.,
  • die Datenbanken dieser Systeme verwalten und Informationen von anderen Stellen erhalten können,
  • Geobasisdaten und Fachdaten unter einen Hut bekommen und die Verknüpfungen visualisieren und
  • (mehrdimensionale) multimediale Produkte konzipieren und Daten für Print-Produkte vorbereiten.

Die Abschlussprüfung selbst besteht aus fünf Prüfbereichen, wobei die Aufgaben aus den Blöcken eins und zwei praktischer und die aus den Blöcken drei bis fünf schriftlicher Natur sind.

Folgende Themenbereiche werden dabei in der Regel abgefragt:

  • Geodatenprozesse: Abwicklung eines Auftrags inklusive halbstündigem Fachgespräch.
  • Geodatenpräsentation: Entwicklung und Vorstellen einer Präsentation plus 10-minütiges Fachgespräch.
  • Geoinformationstechnik: 1,5-stündige Klausur mit Pflicht- und Wahlaufgaben.
  • Geodatenmanagement: 1,5-stündige Klausur mit Pflicht- und Wahlaufgaben.
  • Wirtschafts- und Sozialkunde: 1-stündige Multiple-Choice Klausur mit zusätzlich sechs ungebundenen Aufgaben.

Studium

Als Alternative oder als Ergänzung zu einer Geomatiker-Ausbildung bietet sich eine Vielzahl an Studiengängen an, besonders empfehlenswert sind aber Vermessungswesen und Geoinformatik:

Beide dauern circa sechs Semester bis zum Bachelor und können durch einen vier-Semester-dauernden Master abgerundet werden.
Grundvoraussetzungen für den Erhalt eines Studienplatzes sind die (Fach-) Hochschulreife, gute Leistungen in den naturwissenschaftlichen Fächern sowie Interesse an der Arbeit mit EDV-Systemen.

Im Bereich Vermessungstechnik geht es vor allem um die Erfassung, Speicherung, Analyse und Interpretation raumbezogener Daten und die anschließende Abbildung der Erdoberfläche.

Wichtige Studieninhalte sind neben Mathematik, Geometrie und Physik auch Geophysik und -informatik, Vermessungskunde, Kartographie, Navigation und Photogrammetrie.

Geoinformatiker hingegen befassen sich vor allem mit der Verarbeitung der geographischen Daten und setzen in diesem Rahmen einen besonderen Schwerpunkt auf die Datenverarbeitung für Navigations- und Ortungssysteme.
Wer in diesem Studienfachbereich lernt, sollte neben den klassischen Vermessungswesen-Kenntnissen also noch ein Faible für Informatik haben.

Da die Studiengänge sehr praktisch orientiert sind, sind mehrmonatige Praktika oder ganze Arbeitssemester keine Seltenheit – eine gute Gelegenheit, Kontakte zum öffentlichen Dienst, zu Ingenieurbüros oder zu Software-Herstellern zu knüpfen.

Gehalt

Das durchschnittliche Monatsbruttogehalt eines Geomatikers liegt bei:

  • 820 bis 870 € im ersten,
  • 870 bis 920 € im zweiten und
  • 930 bis 980 € im dritten Lehrjahr.

Anschließend steigt er mit etwa 2.100 bis 2.300 € Monatsbrutto ins Berufsleben ein und kann im Laufe der Zeit und mit etwas Berufspraxis als Vermessungs- oder Geologie-Techniker zwischen 2.500 und 3.600 € brutto pro Monat erwirtschaften.

Uni-Absolventen erreichen mit einem Bachelor- oder Masterabschluss, beispielsweise als Vermessungsingenieure, sogar zwischen 3.500 und 5.100 €.

Wie bei nahezu allen anderen Berufsbildern gilt also auch beim Geomatiker: Ausbildung und Studium zahlen sich in finanzieller Hinsicht vor allem dann aus, wenn man sich regelmäßig weiterbildet und spezialisiert…

Perspektiven

Die Berufsaussichten für Geomatiker sind in der Regel gut: Wer eine Ausbildung und / oder sogar ein Studium erfolgreich abgeschlossen hat, braucht sich bei guten Leistungen keine großen Sorgen um einen Arbeitsplatz zu machen.
Allerdings ist auch diese Branche ständigen Weiterentwicklungen unterworfen, weshalb es sich lohnt, am Ball zu bleiben und sich in regelmäßigen Abständen weiterzubilden.

Eine Möglichkeit dafür ist die Teilnahme an Anpassungsweiterbildungen, wie sie in verschiedensten Sparten von Geografie bis hin zu EDV-Anwendungen angeboten werden.

Auch Zusatzausbildungen zum Staatlich geprüften Techniker für Geologietechik oder zum Staatlich geprüften Techniker für Vermessungstechnik bieten sich dazu an:

Sie bauen in den meisten Fällen auf einer abgeschlossenen Berufsausbildung auf und nehmen – je nach Vollzeit- oder Teilzeit-Modell – im Schnitt eineinhalb bis drei Jahre in Anspruch.

Dafür sind Geologietechniker aber auch anschließend Experten in Umwelt-, Ingenieur- und Hydrogeologie, während Vermessungstechniker die weiterreichende Planung, Organisation und Kontrolle vermessungstechnischer Aufgaben übernehmen.

Bildquelle: © Kara – Fotolia.com

17 Bewertungen
4.76 / 55 17