AusbildungBerufGehälter am

Damit der Schienenverkehr reibungslos funktionieren kann und Menschen von A nach B kommen können, sind sie unerlässlich: Gleisbauer. Ein Beruf, in dem man vor allem unter freiem Himmel arbeitet und je nach Projekt bundesweit eingesetzt wird.

Flexibilität ist in dem Beruf als Gleisbauer auf jeden Fall wichtig. Was Interessierte noch mitbringen sollten, wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht und welches Gehalt einen erwartet – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

✅⟹ Aktuelle Ausbildungen: Jetzt Ausbildung finden

✅⟹ Produkttester werden: Jetzt Produkttester werden

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Gleisbauer
  • Ausbildung zum Gleisbauer
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Berufsbild und Aufgaben Gleisbauer

Gleisbauer bauen, erneuern und unterhalten Schienennetze. Sie kontrollieren Gleisanlagen, verlegen Gleise und Weichen und erneuern Gleisbetten. Gleisbauer arbeiten damit sowohl im Neubau als auch in der Sanierung und Instandsetzung von Gleisanlagen. Darüber hinaus führen sie angrenzende Arbeiten in den Gewerken des Hochbaus und des Straßenbaus durch.

Gleisbauer arbeiten die meiste Zeit unter freiem Himmel. Je nach Auftrag übernachten die Arbeiter auch auswärts oder in der Nähe der Baustelle. Um die Störungen im Bahnbetrieb zu minimieren, sind zum Teil auch Nachtschichten notwendig.

Gleisbauer finden vor allem Beschäftigung in Betrieben des Tiefbaus oder bei Betreibern von Schienennetzen

Gleisbauer ist ein Ausbildungsberuf, der in Deutschland durch die Verordnung vom 2. Juni 1999 (BGBl. I S. 1102) anerkannt ist.

Ausbildung zum Gleisbauer

Wer als Gleisbauer tätig werden möchte, muss also eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Gleisbauer ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie. Eine Verkürzung auf 2 oder 2,5 Jahre ist grundsätzlich möglich.

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt.

Inhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden unter anderem:

  • welche Werkzeuge, Baugeräte und -maschinen es gibt und wie sie gehandhabt werden
  • was beim Herstellen von Mörtel- und Betonmischungen, Bewehrungen, Dämmungen, Wandputz und Estrich beachtet werden muss
  • wie Baugruben, Gräben und Schalungen hergestellt werden
  • wie Bohrlöcher verfüllt und verdichtet werden
  • wie Straßendecken, Gleisanlagen, Sickerungen, Abflussrinnen und Rohrleitungen hergestellt werden
  • was beim Verlegen von Begrenzungssteinen zu beachten ist
  • wie man den Abnutzungsgrad der Gleis- und Weichenstoffe feststellt und beurteilt
  • womit Schienenbrüche beseitigt werden können
  • worauf beim Durchführen einfacher gleistechnischer Vermessungen zu achten ist
  • wie man Oberbauarbeiten, insbesondere Unterhaltungsarbeiten, betriebssicher durchführt

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Entwässern und Pflastern von Verkehrsflächen, Beheben eines Schienenbruchs) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Nach dem Berufsbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Vergangenheit hatten über drei Viertel der Auszubildenden den Real- oder Hauptschulabschluss. Ein sehr geringer Prozentsatz der Ausbildungsanfänger wurde ohne Schulabschluss eingestellt.

Wer sich für die Ausbildung zum Gleisbauer interessiert, sollte zudem folgende persönliche Fähigkeiten mitbringen:

In diesem Beruf sind handwerkliches Geschick sowie Teamfähigkeit gefordert. Der Einsatz an zum Teil ständig wechselnden Baustellen erfordert zudem Flexibilität. Für die Tätigkeit wird Kraft benötigt, denn oft sind es schwere körperliche Tätigkeiten, die verrichtet werden müssen.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Gleisbauer während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 609 bis € 708
  • 2. Ausbildungsjahr: € 769 bis € 1.088
  • 3. Ausbildungsjahr: € 1.005 bis € 1.374

Damit liegt die Ausbildungsvergütung vergleichsweise hoch.

Nach der Ausbildung

Wer als Gleisbauer arbeitet, der kann auch nach der Ausbildung mit einem ordentlichen Gehalt rechnen. Denn der durchschnittliche Lohn eines Gleisbauers liegt laut Tarif bei 17 Euro brutto in der Stunde. Im Monat kommt man damit auf rund 2.250 Euro brutto.

Mit steigender Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit steigt das Gehalt natürlich weiter an. Hinzu kommen noch Bonuszahlungen, beispielsweise Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Ist Wochenendarbeit oder Arbeit an Feiertagen notwendig, kommen auch noch Schichtzulagen hinzu.

Wer sich weiterbildet und beispielsweise einen Meister macht, der kann mit einem noch höheren Gehalt rechnen.

Berufliche Perspektiven

Als ausgebildeter Gleisbauer kann man durch Anpassungsweiterbildungen seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Gleisbau bis hin zu Vermessungstechnik.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, eine Prüfung als Industriemeister der Fachrichtung Gleisbau abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Bauingenieurwesen erwerben oder auch ein Maschinenbau-Studium absolvieren.

Gleisbauer sind gefragt: Derzeit gibt es bundesweit über 70 freie Ausbildungsstellen.

Bildquelle: © byheaven – Fotolia.com

1 Bewertungen
5.00 / 55 1