Hartz IV der einzige Lösungsweg ist Ausbildung und Beschäftigung
ArbeitslosHartz 4News am

Die Debatte über die Änderungen der Agenda-2010-Reformen ist neu eröffnet. Der ehemalige Vorstand der Bundesagentur für Arbeit schaltet sich ein. Allerdings sieht er den Erfolg nicht darin, länger Arbeitslosengeld zu zahlen, sondern plädiert für Ausbildung und Beschäftigung.

Übersicht

  • Die Debatte entbrennt erneut
  • Der Plan von Alt
  • Entlastung der Jobcenter
  • Zurück zu den Wurzeln
  • Alt fordert die Abgrenzung von Zuständigkeiten
  • Die Arbeitsagenturen sind angesprochen

Die Debatte entbrennt erneut

Die Agenda 2010 wird wieder heiß diskutiert. Wo der SPD- Kanzlerkandidat Martin Schulz mit Plänen für die Ausweitung der Zahldauer von Arbeitslosengeld aufwartete, sieht der ehemalige Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, die Lösung in einer radikalen Neuorganisation von Hartz IV.

Seiner Meinung nach soll der Fokus auf der Ausbildung und Beschäftigung liegen.

Der Plan von Alt

Heinrich Alt hat seine Überlegung in einem 23-seitigen Papier zusammengefasst. Der Neuen-Punkte-Plan sieht im Grundsatz eine dringliche Änderung von Hartz IV vor, da viel zu viele Menschen inzwischen dauerhaft in der Sozialschleife festhängen.

Drei Millionen, der insgesamt sechs Millionen Hartz-IV-Bezieher, sind schon mehr als vier Jahre auf die Sozialleistungen angewiesen. Alt sieht daher einen konkreten Ansatz in der Vermittlung der Betroffenen und nicht im Leistungsrecht. Er mahnt an, dass „der einzige Lösungsweg, auf den sich alle Energie von Mensch und Behörde konzentrieren sollte, die Ausbildung und Beschäftigung ist“.

Entlastung der Jobcenter

Ehemals sollte die Reform von Harzt IV den Jobcentern eine effektivere Arbeitsweise verschaffen. Die Trennung von Arbeitsagentur und Jobcenter, sowie die Zahlung von Regelleistungen als Pauschale sollten die Ausgangsvoraussetzungen sein.

Die Aufgabe der Jobcentermitarbeiter sollte sich auf die Vermittlungsarbeit und nicht auf die Leistungsarbeit konzentrieren.

Zurück zu den Wurzeln

Hier möchte das ehemalige Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit ,Heinrich Alt, wieder ansetzte. Einen beherzten Rückweg zu den Wurzeln des Gedankens.

Die Realität zeigt deutlich, dass das Leistungsrecht immer komplizierter wird. „Nicht nur im Steuerrecht auch bei der Grundsicherung nehmen Detailregelungen überhand und führen trotz ihrer vermeintlichen Genauigkeit zu einem Gefühl von Ungerechtigkeit bei den Betroffenen“ so Alt.

Wo ehemals 20 Prozent der Behördenmitarbeiter sich um das Leistungsrecht kümmern sollten, sind heutzutage mit dieser Aufgabe rund 50 Prozent der 60.000 Jobcentermitarbeiter beschäftigt. Der Grundgedanke, Bedürftige in Arbeit zu bringen, rückt immer mehr in den Hintergrund.

Alt fordert die Abgrenzung von Zuständigkeiten

Die Jobcenter sollen entlastet werden, in dem die Zuständigkeiten besser abgegrenzt werden. Das schaffte einen Lösungsweg, sich um Ausbildung und Beschäftigung zu kümmern.

Die Arbeitsagenturen sind angesprochen

Um den Jobcenter die Arbeit zu erleichtern, sollen für die Beratung und Förderung von Aufstockern künftig die Arbeitsagenturen zuständig sein.

Ebenso sollte das Aufgabengebiet Berufsberatung von Jugendlichen in der Zuständigkeit der Agenturen liegen.

Obdachlose würden künftig von der kommunalen Sozialhilfe betreut und nicht vom Jobcenter.

So würde die Verteilung der Arbeitslosenbetreuung den Jobcentern mehr Zeit verschaffen, sich um Ausbildung und Beschäftigung der Betroffenen zu kümmern.

Bildquelle: © nd3000 – Fotolia.com

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