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Als Hufschmied kümmern Sie sich nicht nur um Hufeisen und Pferde. Mit einer passenden Zusatzqualifikation können Sie sich in Richtung Tier- und Klauenpflege weiterentwickeln oder mehr über Ihre Möglichkeiten als Schmied lernen. Hier sagen wir Ihnen, was Sie über Ausbildung und Beruf zum Hufschmied wissen müssen.

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Überblick

  • Tätigkeiten eines Hufschmieds
  • Hufschmied oder Hufbeschlagschmied?
  • Der Hufschmied als Tierarzt?
  • Rat vom Hufschmied: Hufeisen oder Hufschuhe
  • Hufschmied und Klauenschmied
  • Ausbildung als Hufschmied
  • Ausbildungsinhalte als Hufschmied
  • Ausbildungsplätze als Hufschmied
  • Gehalt als Hufschmied
  • Weiterbildungen und Karriere für Hufschmiede

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Tätigkeiten eines Hufschmieds

Bis zur Motorisierung, die sich spätestens zum zweiten Weltkrieg fast überall in Europa durchgesetzt hat, waren Hufschmiede so zahlreich, wie es heute Tankstellen und Auto-Werkstätten sind. Aber auch wenn der Bedarf an Hufschmieden seitdem rapide zurückgegangen ist, sind sie als Spezialisten nach wie vor gefragt.

Sie kümmern sich um die Hufpflege in Gestüten, Reitanlagen und in anderen Betrieben, in denen Pferde für Arbeit und Freizeit eingesetzt werden. Hufeisen und Hufnägel sind dafür ein wichtiger Bestandteil. Hufschmiede stellen sie selbst her und passen sie vor Ort an.

Hufschmied oder Hufbeschlagschmied?

In Deutschland sagt man wie in den anderen deutschsprachigen Ländern umgangssprachlich Hufschmied, aber offiziell wird die Bezeichnung Hufbeschlagschmied verwendet. Bei Fachleuten, die sich um Kühe oder andere Tiere kümmern, die keine Hufe haben, spricht man auch von Klauenschmied.

Der Hufschmied als Tierarzt?

Der Hufschmied steht in einem ähnlichen Verhältnis zum Tierarzt, wie ein Orthopädiemeister oder Prothesenhersteller zu einem Arzt. Ein Hufschmied hat genügend Erfahrung, um bestimmte Krankheiten und Verletzungen an Tierbeinen zu erkennen, aber er kann keine Medikamente verschreiben.

Bei bestimmten Krankheiten wird die Heilung aber durch die passenden Hufeisen oder die Behandlung der Hufe beschleunigt. Hufschmiede arbeiten deshalb eng mit Tierärzten zusammen. In großen Tierkliniken sind oftmals auch Hufschmiede fest angestellt.

Rat vom Hufschmied: Hufeisen oder Hufschuhe

Hufeisen sind den meisten Menschen, die nicht täglich mit Pferden zu tun haben, geläufiger als Hufschuhe. Bei diesen handelt es sich um Konstruktionen aus Metall oder Kunststoff, die den Huf wie ein Hufeisen vor Abnutzung schützen, aber nicht permanent daran befestigt werden. Hufschuhe oder so genannte Hipposandalen waren schon vor den ersten Hufeisen in Gebrauch. Heute kommen sie bei einer ganzen Reihe von Anwendungsgebieten zum Einsatz.

Hufschmied und Klauenschmied

Hufschmiede kümmern sich heute um alle Arten von Tieren, die beschlagen werden können. Das sind meist Pferde oder Esel, aber grundsätzlich können auch Kühe und andere Klauentiere beschlagen werden. Das ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn sie auf einem harten Untergrund eingesetzt werden, der die Klauen zu schnell abnutzen würde.

Noch heute gibt es den Klauenpfleger, aber der hat nur in Ausnahmefällen das nötige Wissen oder die Werkzeuge um Klauen zu beschlagen.

Ausbildung als Hufschmied

Die Ausbildung zum Hufschmied ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Sie wurde so überarbeitet, dass Sie jetzt nicht mehr eine komplette Schmiedeausbildung absolvieren müssen, an die sich ein Praktikum mit Prüfung anschließt. Sie haben nun folgende Möglichkeiten:
Ausbildung im Metallbau mit Schwerpunkt auf Hufbeschlag. Nach der Gesellenprüfung können Sie einen viermonatigen Vorbereitungslehrgang an einer staatlichen Hufbeschlagschule belegen. Mit bestandener Prüfung sind Sie dann offiziell als Hufschmied zugelassen.

Wenn Sie eine abgeschlossene Berufsausbildung haben (welche ist egal), können Sie sich nach einem einmonatigen Einführungslehrgang von einem staatlich anerkannten Hufbeschlagschmied bei einer 24-monatigen Fortbildung ausbilden lassen. An diese schließt sich ein weiterer viermonatiger Vorbereitungslehrgang für die Hufbeschlagschule an, nach dem Sie die Prüfung ablegen können.

Wenn Sie schon vor dem 1. Januar 2007 gewerblich in der Hufbearbeitung tätig waren und mindestens zwei Jahre ununterbrochene Berufserfahrung haben, dann hatten Sie bis 2012 die Möglichkeit den Vorbereitungslehrgang auch ohne weitere Voraussetzungen zu belegen.

Ausbildungsinhalte als Hufschmied

Als Hufschmied müssen Sie sich mit Ihrem Material und den Tieren auskennen. Dafür brauchen Sie Zeit und einiges an Erfahrung. Ein Praktikum ist deshalb in den meisten Fällen zwingend vorgeschrieben, bevor Sie anfangen können als Hufschmied zu arbeiten.

Vor allem die unterschiedlichen Fehlstellungen, die bei Pferden und Huftieren auftauchen können und die verschiedenen Krankheiten müssen Sie kennen. Wenn Sie hier etwas übersehen oder falsch beurteilen, kann das gravierende Folgen für die Gesundheit des Tieres haben.

Ausbildungsplätze als Hufschmied

Alle angehenden Hufschmiede sollten sich frühzeitig um einen Ausbildungsplatz kümmern. Die Angebote sind rar und nur in Ausnahmefällen in Ihrer unmittelbaren Umgebung angesiedelt. Leichter ist es einen Praktikumsplatz oder eine Arbeitsstelle zu finden. Aber auch da sollten Sie sich darauf einstellen, dass Sie lange Strecken oder längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.

Gehalt als Hufschmied

Da es sich um eine Weiterbildung handelt, dürfen Sie nicht davon ausgehen, dass Sie während Ihrer Ausbildung zum Hufschmied bezahlt werden. Um die Finanzierung Ihrer Ausbildung müssen Sie sich voll und ganz selbst kümmern.

Danach ist das Gehalt auch eher mager. Sie werden nämlich nur in Ausnahmefällen fest angestellt, sondern arbeiten auf eigene Rechnung. Ein Durchschnittsverdienst von 1.800 bis 2.200 Euro ist dabei keine Seltenheit.

Ein wichtiger Faktor ist die Fahrzeit, die Sie zu den einzelnen Tieren brauchen. Für das Beschneiden der Hufe, das keine Stunde dauert, können Sie etwa 30 Euro verlangen. Wenn Sie dafür aber noch eine Stunde hin- und zurückfahren müssen, lohnt sich das meist nicht.

Weiterbildungen und Karriere für Hufschmiede

Auch als Hufschmied können Sie sich zum Meister weiterbilden. Der Vorteil liegt dabei darin, dass Sie mehr darüber lernen, wie Sie einen eigenen Betrieb wirtschaftlich führen können. Die Tätigkeiten, die Sie danach übernehmen können, unterscheiden sich aber nicht von denen, die Sie nach Ihrer Ausbildung auch schon ausgeführt haben.

Viele Hufschmiede führen ihren Beruf aus Leidenschaft aus und bilden sich aus persönlichem Interesse fort.

Bildquelle: © Alexander Raths – Fotolia.com

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