In Brandenburg engagieren sich viele Flüchtlinge ehrenamtlich – für ihre Region oder für ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen und unterstützen.
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Viele ehrenamtliche Flüchtlinge in Brandenburg
Einer Umfrage der Deutschen Presse Agentur zufolge engagieren sich in Brandenburg rund 975.000 Menschen in Ehrenämtern und jedes Jahr kommen vor allem immer mehr Flüchtlinge hinzu. „Geflüchtete engagieren sich insbesondere auf Gebieten wie der eigenen Interessenvertretung“, erzählt Silvia Römer, Ehrenamtsreferentin in der Postdamer Staatskanzlei, laut „Berliner Kurier“.
So geben Flüchtlinge im Verein der Muslime in Postdam anderen Flüchtlingen Hilfe bei Behördengängen oder berichten zu ihren eigenen Erfahrungen. „Die Mitglieder, die hier seit Jahren leben, versuchen zu helfen, indem sie Sprachkurse geben oder sich als Übersetzer anbieten“, so Kamal Mohamad Abdallah, Vorstand des Vereins der Muslime.
Die Unterstützung durch den Verein führe dazu, dass die Bearbeitungszeit bei Behörden oder die Wohnungssuche deutlich schneller gehen würde.
Flüchtlinge helfen anderen Hilfebedürftigen
Viele Flüchtlinge helfen nicht nur anderen Flüchtlingen in Deutschland, sondern auch Hilfebedürftigen, die sich noch in Krisengebieten befinden. Einige engagieren sich in den Not- und Gemeinschaftsunterkünften, in Sprachkursen und sogar im Ukrainekonflikt, berichtet Lutz Reimann von der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal laut „Berliner Kurier“.
Ehrenamt verbessert Jobchancen
Die Vorteile, dass sich viele Flüchtlinge im Ehrenamt engagieren, sind vielseitig. So haben die Menschen zum einen eine Tätigkeit, der sie regelmäßig nachgehen können. Gleichzeitig können sie der Kommune etwas zurückgeben, die sie aufgenommen hat, und anderen Flüchtlingen den Anfang in Deutschland erleichtern. „Dabei ergeben sich Kontakte und Einbindungen in Netzwerke und Zugang zu Informationen“, weiß Ehrenamtsreferentin Römer.
Die Flüchtlinge würden Arbeiten kennenlernen und erlernen, die sie später möglicherweise als Beruf ausüben könnten. Weiterhin bringt es berufliche Vorteile mit sich, wenn Flüchtlinge im Ehrenamt sind. Einige hätten so bereits einen Job vermittelt bekommen.
Bessere Integration begünstigt späteren Bildungsweg für Kinder
Nicht zuletzt hilft das Ehrenamt den Helfern, sich schneller in Deutschland zu integrieren. Sie lernen fortlaufend die deutsche Sprache, die Kultur und verschiedene Prozesse im Alltag. „Davon hängen der Bildungsweg und die berufliche Zukunft entscheidend ab. Am besten lernen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund Deutsch, wenn sie Kontakt zu einheimischen Kindern finden“, so Sozialminister Günter Baaske auf einer Fachtagung, auf der beispielhafte Integrationsprojekte aus Brandenburg vorgestellt wurden.
Ähnliche Entwicklungen in Sachsen
Auch das Nachbarland Sachsen meldet, dass sich immer mehr Flüchtlinge im Ehrenamt engagieren. „Viele Flüchtlinge sind froh, wenn sie irgendwo mitmachen können“, sagte der Ausländerbeauftragte der evangelischen Kirche Sachsens, Albrecht Engelmann.
So können sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und erhalten eine Perspektive. Andersherum sind auch viele Vereine und Organisationen froh, Ehrenamtliche unter den Flüchtlingen zu finden, die so die Arbeit für alle erleichtern.
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