Medizinisch-Technischer Assistent – kurz auch als MTA bezeichnet – ist der Oberbegriff für vier Berufsbilder der technischen Assistenten in der Medizin und Tiermedizin im deutschen Gesundheitswesen. Der MTA ist dabei nicht zu verwechseln mit dem Beruf des Arzthelfers.

In diesem Artikel stellen wir die vier Berufsbilder des MTA im Einzelnen vor und zeigen, wie die Ausbildung aussieht. Des Weiteren geben wir Informationen zu den Verdienstmöglichkeiten sowie zu den beruflichen Perspektiven.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Medizinisch-Technischer Assistent
  • Ausbildung zum Medizinisch-Technischen Assistent
  • Form und Dauer
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Medizinisch-Technischer Assistent

Medizinisch-Technischer Assistent – kurz auch als MTA bezeichnet – ist der Oberbegriff für vier Berufsbilder der technischen Assistenten in der Medizin und Tiermedizin im deutschen Gesundheitswesen.

Sie umfasst im Einzelnen die Ausbildungsberufe:

  • Medizinisch-technischer Assistent – Funktionsdiagnostik (MTAF)
  • Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTLA oder MTA-L)
  • Medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA, MTA-R oder RTA)
  • Veterinärmedizinisch-technischer Assistent (VMTA)

Kurz zu den einzelnen Aufgaben:

MTAF messen bei Patienten bestimmte Krankheitsherde oder gesundheitliche Leistungen. In der Audiologie beispielsweise wird das Hörvermögen gemessen, in der Kardiologie das Herz-Kreislauf-System – etwa mit dem Elektrokardiogramm (EKG).

MTLA arbeiten in Laboren und bereiten entnommenes Gewebe so auf, dass es sorgfältig untersucht werden kann oder analysieren das Blutbild. Sie müssen das normale Zellbild von Geweben und Organen genau kennen, um fehlerhaft aufgearbeitete Präparate auszusortieren.

MTRA fertigen in der radiologischen Diagnostik auf Anforderung des Arztes selbstständig Röntgenbilder und andere diagnostische Bilder aus dem Körperinneren an. In der Strahlentherapie berechnet die MTRA die notwendige Strahlenmenge, simuliert die Bestrahlung am Großrechner, markiert die betroffenen Körperstellen des Patienten, lagert ihn entsprechend und startet die Bestrahlung.

In der Nuklearmedizin verarbeitet die MTRA offen radioaktive Stoffe zu einer Art Kontrastmittel (Radiopharmakon), das dem Patienten gegeben wird. Mit physikalisch komplexer Messtechnik ermittelt die MTRA die Verteilung des Radiopharmakons im Patienten und sorgt somit für die notwendigen Daten für Diagnostik und Therapie. In der Strahlenphysik messen MTRA die Strahlendosis am Patienten und in der Umwelt und sind für den Strahlenschutz und die Qualitätskontrollen verantwortlich.

VMTA untersuchen Gewebe, Organe und Blut von Tieren. Ihr Spezialgebiet ist darüber hinaus die Lebensmitteluntersuchung.
Die Berufsausübung erfolgt in Kliniken, bei niedergelassenen Ärzten, in Labors, Prüfstationen, Forschungseinrichtungen und in verschiedenen Industriezweigen.

Der Beruf des Medizinisch-Technischen Assistenten ist nicht zu verwechseln mit dem Beruf des Arzthelfers bzw. des medizinischen Fachangestellten, dessen Ausbildung und Tätigkeit sich deutlich unterscheidet.

Ausbildung zum Medizinisch-Technischen Assistent

Wer als MTA tätig werden möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Medizinisch-technischer Assistent ist eine bundesweit einheitlich geregelte Ausbildung, die in den vier bereits genannten Fachrichtungen

angeboten wird. Grundsätzlich dauert die Ausbildung unabhängig von der Fachrichtung drei Jahre (Vollzeit) und gliedert sich in einen theoretischen und praktischen Teil. Während die theoretische Ausbildung an Berufsfachschulen stattfindet, absolviert man den praktischen Teil entweder in einem Krankenhaus oder einer anderen adäquaten medizinischen Einrichtung.
Zugangsvoraussetzungen

Um zu der Ausbildung zum MTA zugelassen zu werden, wird in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss oder die Hochschulreife (Abitur) vorausgesetzt. Auch die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufs zählt zu den Mindestvoraussetzungen für den Zugang zur Ausbildung als MTA.

Weitere Zugangsvoraussetzungen können sein:

  • praktische Tätigkeit vor Beginn der Ausbildung
  • Führungszeugnis
  • Mindestalter
  • Nachweis über einen Hepatitis-A/B-Impfschutz

Zudem sind Sorgfalt, Hygienebewusstsein, Verlässlichkeit, technisches Verständnis, Einfühlungsvermögen und Verschwiegenheit in diesen Berufen wichtig.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als MTA während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Da es sich hierbei um eine schulische Ausbildung handelt, wird diese nicht vergütet.

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. Private Schulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren.

Nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung kannst man in Krankenhäusern, Facharztpraxen, Laboratorien oder der medizinischen Forschung beschäftigt werden.

Grundsätzlich richtet sich die Bezahlung nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Eine beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst beträgt monatlich 2.821 Euro bis 3.129 Euro.

Anfangs wird in der Regel zwischen 2.400 Euro und 2.600 Euro monatlich gezahlt.

Berufliche Perspektiven

Um den Anforderungen des Arbeitsalltags nach der Ausbildung gerecht zu werden, müssen MTAs ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern. Das kann man zum Beispiel mit Anpassungsweiterbildungen.

Wer beruflich vorankommen will und eine leitende Position anstrebt, kann eine Aufstiegsweiterbildung ins Auge fassen. Hier stehen verschiedene Weiterbildungsangebote zur Auswahl.

Zum Beispiel:

  • Techniker Kardiotechnik
  • Techniker Medizintechnik
  • Betriebswirt im Gesundheitswesen

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Medizinische Assistenz erwerben.

Die Beschäftigungs- und Karrierechancen sind aktuell sehr gut. Gerade Absolventen der Radiologie werden dringend gesucht und können oft sogar aus drei bis vier offenen Stellen wählen.

Bildquelle: © Syda Productions – Fotolia.com

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