Mutter, Kind und Smartphone Studie belegt gravierende Folgen!
KinderMütterStudie am

Schon 70 Prozent der Kita-Kinder nutzen täglich das Smartphone. Babys leiden an Fütter- und Einschlafstörungen, wenn die Mutter am Smartphone herumspielt. Forscher stellten in einer neuen Studie nun erneut fest, wie sehr der Medienkonsum die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gefährden kann.

Der Preis für den netten Zeitvertreib

Schon bei Säuglingen zeigen sich die gravierenden Folgen, wenn sich die Mutter oder der Vater mit dem Handy beschäftigen: Wie aus der am Montag von der Drogenbeauftragten Marlene Mortler (CSU) veröffentlichten Blikk-Studie hervorgeht, kann ein übermäßiger Medienkonsum die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stark gefährden.

Schwere Folgen schon im Säuglingsalter

Demnach sollen schon Babys unter einem Jahr an Fütter- und Einschlafstörungen leiden, wenn die Mutter parallel zur Betreuung des Kindes auch die digitalen Medien nutzt. Zudem stellte sich heraus, dass rund 70 Prozent der Kinder im Kita-Alter bereits das Smartphone ihrer Eltern mehr als eine halbe Stunde täglich nutzen.

Laut der Studie sind zwei- bis fünfjährige Kinder durch die regelmäßige Nutzung der Bildschirmmedien nicht nur zappeliger, sondern leiden infolge des Konsums auch an Konzentrationsstörungen. Bei einer täglichen Nutzung der Medien zeigte sich sogar eine Störung in der Sprachentwicklung.

Bei Kindern ab dem siebten Jahr sowie bei Jugendlichen zeigte sich, dass schon eine Stunde täglich am Smartphone oder Tablet dazu führt, dass Hyperaktivität oder Konzentrationsschwierigkeiten gefördert werden. Außerdem greifen betroffene Kinder laut der Studie häufiger zu süßen Getränken oder zu Süßigkeiten und sind somit auch durchschnittlich übergewichtiger.

Genaueres zur Studie

Mehr als 5.500 Kinder und Jugendliche nahmen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres an der Studie teil. Grundlage waren die Vorsorgeuntersuchungen, die sogenannten U-Untersuchungen, Untersuchungen beim Kinderarzt und Elternbefragungen.

Internetsucht ein weiterverbreitetes Phänomen

Tatsächlich gelten in Deutschland heute mehr als 600.000 Jugendliche und junge Erwachsene als internetabhängig. Ganze zweieinhalb Millionen Personen gelten als problematische Internetnutzer.

„Wir müssen die gesundheitlichen Risiken der Digitalisierung ernst nehmen“, erklärte die Drogenbeauftragte Marlene Mortler. „Kleinkinder brauchen kein Smartphone.“

Zudem erklärte die CSU-Politikerin, dass Kinder erst einmal lernen müssten, mit beiden Beinen sicher im realen Leben zu stehen. Es sei daher dringend notwendig, Eltern beim Thema Medienverantwortung Orientierung zu geben.

Auch die Medienpsychologin Astrid Carolus aus Würzburg warnte vor einer einseitigen Diskussion bezüglich der Nutzung von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen.

Sie kritisierte sogar gegenüber dem Deutschlandfunk, dass die negativen Folgen aus der Studie nicht eindeutig genug hervorgehen würden. Zudem befürwortete sie ein allgemeines Smartphone-Verbot für Kinder.

Bildquelle: © Andrey Popov – Fotolia.com

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