URLAUBSTESTER

Dreckige Hotels, schlechtes Essen, unfreundliche und unqualifizierte Mitarbeiter. Es gibt viele Faktoren die einen Urlaub schnell zu einem unschönen, aber doch unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Verschiedene Internetseiten bieten inzwischen Bewertungen von Hotels, Kreuzfahrtschiffen oder Clubresorts an. Doch diese sind oft durch die entsprechenden Häuser und Reiseanbieter beschönigt oder gar selbst verfasst und in Umlauf gebracht.

Um so etwas zu vermeiden engagieren inzwischen immer mehr Reiseanbieter eigene Hoteltester. Oder Hotels beauftragen unabhängige Testinstitute, um Missstände und Verbesserungspotential in ihren eigenen Häusern aufzudecken. Diese Institute wiederum schicken ihre Tester, unangekündigt und inkognito. Die Hotels wissen nicht, dass ein Tester kommt. Der Zeitpunkt des Aufenthaltes und die Identität des Urlaubstesters bleiben bis zum Abschlussbericht geheim. So wird eine Beeinflussung des Bewertenden vermieden und eine wahrheitsgetreue Bewertung des Urlaubsdomizils garantiert.

Um Urlaubstester zu werden braucht man nicht allzu viele Vorkenntnisse. Im Gegenteil: Zunächst steht der Urlaub im Vordergrund. Wie auf privaten Reisen lässt man es sich als Reisetester gut gehen, genießt das Hotel, das Essen und das oft sehr vielfältige Angebot des Hauses. Kurzum, man lässt wie im normalen Urlaub die Seele baumeln und erholt sich von der stressigen Arbeit oder dem Alltagsleben zu Hause. Während des Aufenthaltes gilt es aber dennoch ein paar Dinge zu beachten, welche im Einzelnen vor Antritt der Reise vom Auftraggeber mitgeteilt werden.

Meist handelt es sich dabei um Foto- bzw. Videodokumentationen des Hotels, der Hotelanlage sowie der einzelnen Angebote des Reiseveranstalters. Nach dem Urlaub steht dann die eigentliche Arbeit an: Ein ausführlicher Reisebericht muss verfasst werden, alle Einzelheiten aufgezählt und bewertet, sowie ein abschließendes Resümee über den Aufenthalt gezogen werden. Untermauert werden sollten diese durch Foto- und Videoaufnahmen, welche während des Hotelbesuchs zahlreich getätigt worden sein sollten. Bei diesen Aufnahmen kommt es aber nicht darauf an, sich selbst und die mitreisende Familie ins richtige Bild zu rücken.

Vielmehr sollte hierbei ein verstärkter Fokus auf Missstände wie dreckige Hotelzimmer, unschöne Hotelanlagen sowie unappetitliches Essen oder ähnliches gelegt werden. Die Bilder oder, von manchen Anbietern noch beliebteren, Filmaufnahmen sollten dies eindeutig aufzeigen und als Beweis für die im Reisebericht genannten negativen Punkte dienen.

Doch wie wird man überhaupt Urlaubstester? Angebote hierfür findet man, wie für viele Nebentätigkeiten und beschäftigungen, gut und einfach im Internet. Oft werben die Anbieter für solche Testreisen mit kostenlosem Urlaub. Doch Achtung! Die Anreise muss der Tester oft aus eigener Tasche bezahlen und die Aufenthalte zu Testzwecken finden oft in einem festgelegten Zeitraum statt. Bei vielen Reisetestern entscheidet das Los unter den schier unzähligen Bewerbern über den glücklichen Gewinner eines kostenlosen Urlaubes, inklusive anschließender zu schreibender Auswertung.

Wer seinem Glück ein wenig auf die Sprünge helfen möchte, kann dies oft über Premiummitgliedschaften tun. Hierfür wird ein bestimmter jährlicher Betrag an das Testinstitut überwiesen. Im Gegenzug erhält man aber als Erster die Angebote und garantiert einen Gratisurlaub pro Jahr. Wobei dieser dann gar nicht mehr so kostenfrei ist, wie er zunächst klingt!

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