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Ein Orthopädieschuhmacher oder Orthopädieschuhtechniker kümmert sich um Schuhwerk, das schön und gesund zugleich ist. Was braucht man, um Orthopädieschuhmacher zu werden? Wie lange dauert die Ausbildung und wie viel können Sie damit verdienen?

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Überblick:

  • Was ist ein Orthopädieschuhmacher?
  • Ausbildung
  • Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Berufsaussichten
  • Voraussetzungen
  • Gefahren
  • Optik und Funktionalität
  • Prothesen und Orthesen
  • Verdienst
  • Arbeiten im Ausland
  • Moderne Technik nutzen
  • Sportschuhe und Einlagen

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Was ist ein Orthopädieschuhmacher?

Der Schuster oder Schuhmacher ist ein traditionsreicher Handwerksberuf. Im Gegensatz zum normalen Schuster spezialisiert sich der Orthopädieschuhmacher auf die medizinischen Aspekte.

Das bedeutet, dass er Schuhe speziell so anfertigen kann, dass sie bestimmte Leiden lindern oder sogar auf Dauer heilen können. Neben Schuhen fertigt er auch spezielle Orthesen und Prothesen.

Orthopädieschuhmacher sind darüber hinaus in medizinischer Fußpflege ausgebildet.

Ausbildung

In Deutschland dauert die Ausbildung zum Orthopädieschuhmachermeister regulär 3,5 Jahre. Danach können Sie in Vollzeit die Fortbildung zum Meister absolvieren. Dafür müssen Sie mit weiteren 6 Monaten Ausbildungszeit rechnen.

Alternativ zur rein handwerklichen Ausbildung können Sie sich auch für ein duales Studium an der TH Mittelhessen und der FH Steinfurt entscheiden.

Damit erwerben Sie bei erfolgreich bestandener Abschlussprüfung den Titel eines Diplom-Ingenieurs.

Beschäftigungsmöglichkeiten

Orthopädieschuhtechniker finden in drei Bereichen eine Anstellung:

  • in Fachbetrieben
  • in Sanitätshäusern
  • in der Industrie

Dementsprechend vielfältig sind die Kenntnisse, die ein Orthopädieschuhmacher mitbringt. In Fachbetrieben kümmert er sich persönlich und umfassend um seine Kunden.

Vielfach handelt es sich um Stammkunden, die regelmäßig kommen, um sich neue Schuhe anfertigen zu lassen oder die alten anzupassen.

Am anderen Ende des Spektrums findet man Facharbeiter bei Schuherstellern, die die Maschinen warten und neue Techniken entwickeln, welche einen natürlichen Gang unterstützen.

Berufsaussichten

Orthopädieschuhmacher sind unverzichtbar für die Prophylaxe und Behandlung zahlreicher Krankheiten.

Da in der Gesellschaft der Anteil der alten und übergewichtigen Menschen immer mehr zunimmt, treten auch vermehrt Störungen im Bewegungsapparat auf.

Um den Teufelskreis aus Übergewicht, Schmerzen bei Bewegungen und mangelndem Sport zu durchbrechen, stellen Orthopädieschuhtechniker spezielle Sportschuhe her, die den ersten Schritt zu einem aktiveren Leben erleichtern.

Voraussetzungen

Als Orthopädieschuhmachermeister braucht man ein Gespür für die Wünsche der Kunden und solides Wissen über Fußbekleidung. In der Ausbildung eignen Sie sich die Kenntnisse über bestimmte Krankheiten und Fehlstellungen an.

Die Bereitschaft direkt mit den Kunden beziehungsweise Patienten zu arbeiten, muss man aber von sich aus mitbringen.
Das bedeutet unter anderem, dass Sie sich mit kranken und verletzten Füßen beschäftigen werden.

Als schulische Voraussetzung sollten Sie mindestens die mittlere Reife mitbringen, auch wenn die Ausbildung schon nach dem qualifizierten Hauptschulabschluss möglich ist.

Gefahren

Im Schuhmacherhandwerk allgemein muss man Fingerfertigkeit mit Kraft verbinden. Zähe Materialien und verschiedene Kunststoffe bergen ein hohes Verletzungspotential.

Außerdem haben Sie es regelmäßig mit kranken Menschen zu tun. Höchste Sauberkeit und ein umsichtiger Umgang mit den hygienischen Bedingungen sind deshalb unverzichtbar.

Orthopädieschuhmacher haben eine große Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Kunden.

Auch wenn sie nur die Vorgaben eines Orthopäden ausführen, müssen sie überzeugt sein, die richtigen Maßnahmen für den Patienten zu treffen.

Optik und Funktionalität

Den modischen Anspruch mit dem medizinischen Nutzen zu verbinden wird immer wichtiger. Ein Schuh soll nicht nur gesund sein sondern auch schön.

Deshalb müssen sich auch Orthopädieschuhmacher regelmäßig darüber informieren, was auf den Laufstegen der Welt angesagt ist.
Wer den Nerv der Zeit trifft, kann mit seinen Kreationen dafür sorgen, dass mehr Menschen die Vorteile von ergonomisch geformtem Schuhwerk annehmen.

Prothesen und Orthesen

Der Bewegungsapparat muss durch geeignete Hilfsmittel gestützt oder ergänzt werden, wenn er gestört wurde- zum Beispiel durch einen Unfall. Dazu kann ein einfacher Gehstock ebenso dienen wie eine individuell angefertigte Schiene.

Ein Orthopädieschuhtechniker muss wissen, worauf es bei einem solchen Hilfsmittel ankommt und eine geeignete Lösung vorschlagen.

Dank modernster Technik sind Prothesen und Orthesen in ihrer Funktionalität kaum noch von natürlichen Beinen zu unterscheiden.
Orthopädieschuhmacher helfen den Herstellern Prothesen weiterzuentwickeln und für mehr Menschen verfügbar zu machen.

Verdienst

Im ersten Lehrjahr erhält man als Orthopädieschuhmacher 440 Euro. Dieser Betrag steigt bis ins 4. Lehrjahr auf 641 Euro pro Monat. Danach kommt es ganz darauf an, wo man arbeitet.

Für Orthopädieschuhmacher ist es wichtig, dass sie sich sinnvoll vernetzen. Dafür braucht man Kontakt zu Ärzten, Krankenkassen und Reha-Einrichtungen. Daneben sollten Sie im Idealfall überall dort vertreten sein, wo starke, leistungsfähige Füße gebraucht werden.

Als Spezialisten statten Orthopädieschuhmacher Tänzer ebenso aus wie Sportler und Arbeiter.

Arbeiten im Ausland

Mit den nötigen Sprachkenntnissen können Sie als Orthopädieschuhmachermeister auch Auslandserfahrung sammeln. Schuhe sind in den meisten Gegenden der Welt ein Grundbedürfnis.

Wie Schuhe auszusehen haben, unterscheidet sich von Kultur zu Kultur und ist modischen Schwankungen unterworfen. Manchmal steht das Aussehen im Vordergrund, manchmal der bequeme Sitz.

Moderne Technik nutzen

Durch Internet und moderne Möglichkeiten der Messung können Sie als Orthopädieschuhmacher Ihre Services für Menschen auf der ganzen Welt anbieten.

Es ist kein großes Problem Unterlagen zu verschickten, mit denen sich Kunden selbst eine Schablone für ihre Schuhe anfertigen können. Diese wird zu Ihnen zurückgeschickt und Sie können sich an die Arbeit machen.

Auch Ärzte nutzen schon seit vielen Jahren die Möglichkeiten der Ferndiagnose. Spezialisten auf diesem Gebiet können die Schuhe selbst als Diagnosehilfen verwenden. Mit eingebauter Sensortechnik kann ein Schuh Daten über das Bewegungsprofil sammeln.

Sportschuhe und Einlagen

Ein Orthopädieschuhmacher kümmert sich um alle Aspekte, die mit Ihren Füßen zur tun haben.

Dazu gehören auch Socken und Einlegesohlen. Damit können zum Beispiel Skischuhe angepasst werden, die nur mit großem Aufwand nach Maß gefertigt werden können. Ein guter Schuh passt sich Ihrem Fuß an. Er gibt sicheren Halt und lässt dabei genügend Freiraum.

Da der Fuß im Lauf des Tages seine Größe ändert, sind Einlagen manchmal die beste Lösung für bequeme und gesunde Schuhe.

Bildquelle: © Monkey Business – Fotolia.com

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