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Einen Menschen in der letzten Phase seines Lebens zu begleiten, ist eine besonders wichtige Aufgabe, änderst sich doch nicht nur die körperliche Verfassung, sondern insbesondere das seelische Befinden der Patienten. Palliativpflege – die medizinische und pflegerische Versorgung von unheilbar erkrankten Personen – soll in dieser Situation eine Unterstützung für Patienten und Angehörigen sein. Umfassende Informationen zur Palliativpflege liefern wir Ihnen in diesem Artikel. Außerdem klären wir die wichtigsten Fragen zum Thema.

Übersicht:

  • Was ist Palliativpflege?
  • Das Konzept „Palliative Care“
  • Wann wird Palliativpflege wichtig?
  • Wer übernimmt die Pflege?
  • Wo findet die Palliativpflege statt?
  • Wer verordnet die Pflege?
  • Was können Angehörige tun?
  • Weiterbildung für Angehörige sinnvoll?

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Was ist Palliativpflege?

Die sogenannte palliative Therapie dient dazu Patienten in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten, die Symptome und Schmerzen ihrer unheilbaren Krankheit im wahrsten Sinne des Wortes zu lindern.

Denn palliativ bedeutet lindern bzw. lindernd. Mit anderen Worten: Es handelt sich um eine medizinische und pflegerische Sterbebegleitung, die durchaus auch auf seelischer und spiritueller Ebene den Patienten und Angehörige unterstützt.

Die Palliativpflege ist von medizinischen Therapien zur Verbesserung der Erkrankung (also kurativer Art) zu unterscheiden, denn sie befasst sich ausschließlich mit der Lebensqualität. Palliativpflege stellt demnach die Bedürfnisse des Patienten in den Vordergrund, die zu einer Verbesserung seiner aktuellen (körperlichen oder geistigen) Verfassung beitragen sollen.

Dennoch: Die Bereiche und Einflüsse der Palliativpflege und kurativorientierten Pflege überschneiden sich in der Praxis, was durchaus wünschenswert ist.

Übrigens: Die Palliativpflege wird als p12flegerisches Fachwissen verstanden, das in entsprechenden Maßnahmen und Aufgaben von Gesundheits- und Krankenpflegern umgesetzt wird.

Konkret unterscheidet man in vier Dimensionen bei der Palliativpflege:

  • „Körperliche Dimension“ wie Symptomerfassung, -linderung und die Evaluation
  • „psychosoziale Dimension“ wie Gesprächsmöglichkeiten nach Erhalt der Diagnose oder Verschlechterung der Erkrankung
  • „spirituelle Dimension“ wie Gesprächsbereitschaft oder die Organisation seelischen Beistands zur Klärung wichtiger Fragen, z.B. nach der
  • „Sinnhaftigkeit des Lebens“, die bei vielen Sterbenden aufkommen
  • „soziale Dimension“ wie die Integration in den Familien- und Bekanntenkreis, aber auch die Regelung von Konflikten

Palliative Care – das Konzept hinter der Palliativpflege

Die Palliativpflege ist Bestandteil der Palliative Care, eine ganzheitliche Versorgung und Begleitung von unheilbar Schwerkranker und Sterbender, zu der auch die Palliativmedizin zählt. Die Palliative Care wird als gemeinschaftlicher Prozess bzw. Teamleistung verstanden, die von Ärzten, Krankenpflegern und Therapeuten gleichermaßen durchgeführt und begleitet wird.

Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, wird die Palliative Care als ein „Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und deren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen: durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, untadelige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art“ verstanden (Stand 2002).

Ein wichtiger Kern des Konzeptes bildet die Akzeptanz des Ist-Zustandes des Patienten sowie die Endlichkeit des Lebens. Aus diesem Grund lehnt man das künstliche Verzögern des Sterbens ebenso wie aktive Sterbehilfe nach dem Konzept „Palliative Care“ ab.

Wann wird Palliativpflege wichtig?

Es gibt bestimmte Erkrankungen oder Gesundheitszustände, die eine Palliativpflege erfordern. Im Allgemeine handelt es sich um eine unheilbare Krankheit, die auf absehbare Zeit zum Tode führt. Die palliative Pflege wird demnach dann erforderlich, wenn der Patient voraussichtlich in wenigen Tagen, Wochen oder Monaten verstirbt. Wichtig wird die Pflege zum Beispiel bei AIDS im Endstadium, bei fortgeschrittener Krebserkrankung oder bei chronischen Erkrankungen im Endstadium (z.B. der Lunge, Nieren oder des Herzens).

Wer übernimmt die Pflege?

Da die Palliativpflege in der Regel ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz erfordert, wird sie von entsprechend ausgebildetem Personal in Hospizen und von Pflegediensten übernommen.

Im beruflichen Zusammenhang kann die Palliativpflege als Weiterbildung absolviert werden. Zum angesprochenen Personenkreis zählen vor allem Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Heilerziehungspfleger, Krankenschwestern und Kinderkrankenschwestern oder anderen anerkannten Fachkräften im Pflegebereich.

Wo findet die Palliativpflege statt?

Die Palliativpflege ist sowohl im stationären als auch im privaten Umfeld möglich, beispielsweise wenn eine Erkrankung sehr kurzfristig festgestellt und eine kurative Therapie aussichtslos ist. Die Entscheidung ist ganz vom Einzelfall abhängig, unter anderem ob der Patient eine spezielle medizinische Versorgung benötigt. In Hospizen oder Krankenhäusern sind Palliativabteilungen eingerichtet, deren Personal sich voll und ganz auf die Bedürfnisse der Patienten in ihrer letzten Lebensphase konzentriert.

Wer verordnet die Palliativpflege?

Für die Palliativpflege in stationärer oder häuslicher Umgebung ist immer einer Verordnung durch einen Vertragsarzt erforderlich. Für gewöhnlich wendet man sich an den Hausarzt, der über die gesamte Krankengeschichte des Patienten Bescheid weiß und eine fundierte Entscheidung treffen kann. Wird die Palliativpflege – nach § 37b SGB V die „spezialisierte ambulante Palliativversorgung“ – verordnet, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Pflege – unabhängig davon ob sie in einem Hospiz oder zu Hause stattfindet. Wenngleich Versicherte in stationärer Versorgung nur einen Anspruch auf „Teilleistung der erforderlichen ärztlichen Versorgung“.

Allerdings: Die Kosten werden nur dann übernommen, wenn kein anderer Träger bereits Leistungen erbringt – zum Beispiel die Unfallversicherung. Außerdem werden die Kosten nur übernommen, wenn die Übernahme beantragt wurde und eine Pflegestufe rechtzeitig erteilt wurde.

Was können Angehörige machen?

Die letzte Phase im Leben eines Menschen, ganz gleich ob er lange Zeit erkrankt ist oder erst kurzfristig aber dafür dramatisch, ist für die Angehörigen nicht weniger schwierig. Sie fühlen sich meist hilflos, wissen nicht wie sie unterstützen können. Im Rahmen der Palliativpflege gibt es einige Bereiche, bei denen sich Angehörige sinnvoll und problemlos einbringen können. Hierzu zählen die Mund- und Lippenpflege, die Körperpflege sowie die Mobilisation durch Übungen oder entsprechende Lagerung im Bett.

Tipp: Eine Therapie mit ätherischen Ölen und Körperpflegeprodukten regt die Sinne des Patienten an, was einen positiven Einfluss auf die seelische Verfassung hat.

So können entsprechende Öle gezielt eingesetzt werden, um dem Patienten den Stress zu nehmen oder ihn zu verwöhnen. Wichtig ist, dass die Behandlung mit ätherischen Ölen mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, da es zu Wechselwirkungen mit Therapien und Medikamenten kommen kann.

Weiterbildung für Angehörige sinnvoll?

Zur Fachkraft im Bereich Palliativpflege kann sich jeder mit den nötigen Vorkenntnissen – zum Beispiel ein Krankenpfleger – weiterbilden lassen. Selbstverständlich wird es auch unter Angehörigen Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Pflegebereich geben. Ist es ratsam, dass sie eine Weiterbildung in Palliativpflege machen?

Unter Umständen kann es hilfreich sein, wenn man die Maßnahmen und Aufgaben der Palliativpflege versteht, um so besser unterstützen zu können. Insbesondere, wenn man bereits verschiedene Vorkenntnisse in dem Bereich hat.

Grundsätzlich richtet sich die Palliativpflege aber auch an Angehörige des Sterbenden, sodass sie selber von den Maßnahmen profitieren sollen. Wichtig ist, dass auch sie in dieser schwierigen Phase Unterstützung erhalten, um alles was passiert begreifen und verarbeiten zu können.

Wenn Angehörige selber zu stark in die „organisatorischen“ Prozesse integriert sind, haben sie wenig Zeit und Raum den Verlust und Schmerz zu verarbeiten oder die letzten gemeinsamen Stunden mit dem Patienten zu genießen.

Bildquelle: © Robert Kneschke – Fotolia.com

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