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Beamtenpensionen fallen wesentlich höher aus als Renten der Deutschen Rentenversicherung. Dahinter stehen zwei unterschiedliche Altersversorgungsysteme. Ungerecht, wie die meisten finden.

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Pensionen und Rente: Zahlen gefällig?

Die Durchschnittspension der Beamten beträgt im Monat 2356 Euro. Rentner müssen sich monatlich mit durchschnittlich 857 Euro Rente begnügen.
Bereits die Mindestpension eines Beamten des Bundes beträgt 1660 Euro. So viel erhalten nur 6 % der Rentner. Hinzu kommt, dass die Mindestpension einem Beamten schon nach 5 Jahren zusteht. Um ebenfalls diesen Betrag zu erreichen, muss ein durchschnittlich verdienender Rentenversicherter 45 Jahre arbeiten. Als wäre das nicht genug: Beamte müssen im Gegensatz zu Rentenversicherten nichts in ihre Altersversorgung einzahlen. Ihre Pension stammt aus Steuermitteln.

Wie Altersbezüge berechnet werden

Durchschnittsrentner dürfen nach 45 Beitragsjahren höchstens 48 % des letzten Einkommens erwarten. Pensionierte Beamte erhalten circa 71 % des letzten Bruttogehalts. Während beim Beamten nur der Durchschnitt der Bruttogehälter der letzten 5 Jahre vor Pensionierungsbeginn über die Pensionshöhe entscheidet, wird zur Berechnung der Rentenhöhe der Gehaltsdurchschnitt des gesamten Arbeitslebens herangezogen. Im Ergebnis erhalten Pensionäre dreimal höhere Altersbezüge als Rentner.

Besteuerung von Pensionen und Renten

Der Beamtenbund wirft bei Vergleichen von Pensionen und Renten ein, dass im Gegensatz zu Renten Pensionen voll zu versteuern sind.
Tatsächlich zahlen dreiviertel der Rentner keine Steuern. Dies liegt jedoch an niedrigen Renten, die unterhalb des Steuerfreibetrags liegen. Renten über 1180 Euro monatlich sind steuerpflichtig, wobei aktuell 72 % der Renten besteuert werden. Mit jedem weiteren Rentnerjahrgang steigt der steuerpflichtige Anteil bei Neurentnern allmählich, bis 2040 die Besteuerungspflicht 100 % erreicht.

Ehemalige Beamte zahlen auf ihre höheren Pensionen entsprechend höhere Steuern und entrichten außerdem meistens höhere Krankenversicherungsbeiträge als Rentner. Trotzdem bleibt ihnen netto deutlich mehr als Rentnern. Im Durchschnitt erhält ein Rentner ungefähr die Hälfte einer Netto-Beamtenpension.

Was ist mit Zusatzrenten?

Der Beamtenbund erwähnt beim Vergleichen von Pensionen und Renten gern Betriebsrenten und andere Zusatzrenten bei Rentnern. Ein direkter Vergleich sei schwer möglich. Eine Betriebsrente erhalten 8 % aller Rentner, Einkommen aus privater Altersvorsorge 9 %. Für 68 % der Rentner hingegen stellt die gesetzliche Rente einziges Alterseinkommen dar.

Entwicklungen von Renten und Pensionen in den letzten Jahren

Pensionäre wie Rentner mussten in den letzten 15 Jahren Abstriche machen. Pensionen sanken von 81 % auf nun 72 %, Renten jedoch von 62 % auf 48 % des letzten Einkommensniveaus. Rentner sind gegenüber Pensionären auch hier erheblich benachteiligt.

Beamte besser ausgebildet als Rentner?

Die Behauptung, unter Beamten seien mehr Akademiker mit höheren Gehältern vertreten als unter Angestellten, trifft nicht zu. Unter den Pensionären sind sehr viele ehemalige Post- und Bahnbeamte. Nur 16 % beziehungsweise 14 % davon haben einen Universitätsabschluss.

Reform in Sicht?

Eine Reform wie künftig alle in eine gemeinsame Altersversorgungskasse einzahlen zu lassen oder Beamte an der Rentenversicherung zu beteiligen, lässt sich kurzfristig nicht umsetzen. Die dafür benötigte Zweidrittelmehrheit im Bundestag würde an den dort überdurchschnittlich stark vertretenen Beamten scheitern.

Bildquelle: © Jakub Jirsák – Fotolia.com

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