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Der Job des Programmierers ist für viele Menschen ein großes Fragezeichen. JavaScript, PHP, HTML, CSS und PEARL sind für den geübten Programmierer sein tägliches Werkzeug, für andere sind es lediglich Buchstabenkombinationen. Während sich die Gesellschaft mit der Branche nur zaghaft anfreundet, sind Programmierer in der Wirtschaft längst zu unersetzbaren Mitarbeitern geworden.

Immer mehr Wirtschaftsbereiche werden durch Softwaresysteme optimiert. Schon heute sind programmierende Softwareentwickler stark gefragt. Und der Bedarf scheint noch nicht gedeckt, zahlreiche Unternehmen melden Nachwuchsmangel. Rund 41.000 Stellen sollen laut Branchenverband Bitkom künftig zu besetzen sein.

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Aber macht die hohe Nachfrage des Softwareentwicklers beziehungsweise des Programmierers den Job zu einem lukrativen Beruf? Hier erfahren Sie alles zum Thema Programmierer Gehalt in Ausbildung und Beruf.

Arbeit & Aufgaben eines Programmierers

Im Rahmen der Softwareentwicklung gibt es verschiedene Beteiligte mit unterschiedlichen Rollen, die aber gerne synonym betrachtet werden. So wie der Programmierer und der Softwareentwickler.

Während der Softwareentwickler im Grunde an allen Bereichen der Entwicklung von Software beteiligt sein kann und vielmehr als Überbegriff des Berufs bezeichnet werden kann, ist der Programmierer lediglich für die Umsetzung zuständig. Der Programmierer schreibt demnach Softwaresysteme anhand bestimmter Vorgaben, die er aus dem Konzept des Softwarearchitekten entnimmt.

Konkret setzt der Programmierer die Idee einer Software in einen Quellcode um, der in unterschiedlichen Auszeichnungssprachen geschrieben sein kann. Diese Sprachen sind standardisiert, so dass jeder Programmierer, der z.B. in PHP schreibt, einheitliche Befehle verwendet.

Ähnlich wie bei Lautsprachen müssen auch bei der Programmierung Syntax und Semantik der einzelnen Sätze bzw. des gesamten Quelltextes fehlerfrei sein. Andernfalls funktioniert das programmierte System nicht oder nur bedingt.

Vielfalt bei den Tätigkeitsbereichen

Ob Lernprogramme, Games, Webseiten, Onlineshops, Apps, Betriebssysteme, EDV-Systeme, Datenbanken oder Programme für elektronische Transaktionen: Der Programmierer hat grundsätzlich ein sehr breites Spektrum an unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen zur Auswahl.

Je nach Software muss er auf verschiedene Aspekte der Programmierung einen Schwerpunkt legen. So dürften Lernprogramme vor allem benutzerfreundlich gestaltet sein, während bei Datenbanken und ähnlichem der Sicherheitsaspekt höchste Priorität hat.

Für gewöhnlich bezeichnet sich der Programmierer von benutzerfreundlichen Oberflächen als Frontend-Developer, während der Softwareentwickler mit systemspezifischen Fachkenntnissen als Backend-Developer bezeichnet wird. Zu den gängigsten Einsatzbereichen des Programmierers zählen Agenturen, IT-Abteilungen, IT-Unternehmen, Spielebranche und einige mehr. Viele Programmierer arbeiten auch freiberuflich.

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Ausbildung zum Programmierer

Vor einigen Jahren gab es noch viele Programmierer, die sich das Schreiben von Systemen und Software im Selbststudium, also autodidaktisch, beigebracht haben. Mit der wachsenden Bedeutung von Software und IT in der Wirtschaft wurde bei Arbeitgebern auch eine qualifizierte Ausbildung bedeutsam, so dass der Beruf heute oft über eine Berufsausbildung erlernt wird. Zu den gängigen Ausbildungsberufen zählen der Fachinformatiker (Anwendungsentwicklung und Systemintegration), der mathematisch-technische Assistent sowie der mathematisch-technische Softwareentwickler (MATSE).

Die informationstechnischen Ausbildungen dauern für gewöhnlich drei Jahre und sind mit unterschiedlichen Lerninhalten versehen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, nach einer Berufsausbildung, die Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer zum Softwareentwickler (Weiterbildung MATSE) abzuschließen. Diese ist bundesweit einheitlich geregelt und wird offiziell mit der Bezeichnung Softwareentwickler beendet. Diese Ausbildung sowie jene zum mathematisch-technischen Assistenten sind seit 2007 staatlich anerkannt.

Programmierer Gehalt während der Ausbildung

In der Ausbildung erhält der Programmierer bzw. angehende Fachinformatiker oder mathematisch-technische Assistent/Softwareentwickler ein Ausbildungsgehalt. Dieses liegt je nach Ausbildungsfachrichtung im ersten Jahr zwischen 450 Euro (MATSE) und 850 Euro (Fachinformatiker), im zweiten Jahr zwischen 460 und 950 Euro und im dritten Jahr zwischen 520 und 940 Euro. Je nach auszubildender Behörde oder Unternehmen werden für die bestandene Prüfung beim ersten Versuch Prämien gezahlt.

Über das Studium in den Beruf finden

Mittlerweile finden die meisten Programmierer über ein Studium der (angewandten oder praktischen) Informatik, Mathematik oder Softwareentwicklung (meist an Fachhochschulen) in den Beruf. „Programmieren“ als Studiengang gibt es aktuell nicht an Hochschulen, Fachhochschulen oder Berufsakademien. Vereinzelt findet man Fernlehrgänge an entsprechenden Fern-Universitäten.

Darüber hinaus gibt es verschiedene, neue Studiengänge, die sich mit der Thematik beschäftigen oder zu Teilen als Lehrinhalte anbieten – beispielsweise Gamedesign oder Webdesign. Ein solches Bachelorstudium dauert in der Regel sechs bis neun Semester und kann durch ein Masterstudium fortgesetzt werden. Voraussetzung ist nicht nur die Hochschulreife, sondern vielmehr ausreichende Grundkenntnisse in Programmiersprachen, denn nur in den wenigsten Fällen wird im Studium intensiv „programmiert“.

Programmierer Gehalt: So hoch ist das Einstiegsgehalt!

Der Programmierer bezieht je nach Einsatzbereich, Erfahrung und Fachqualifikationen ein unterschiedlich hohes Gehalt. Der Softwareentwickler kann mit einem Anfangsgehalt von rund 40.000 Euro rechnen. Je nach Ausbildung und bisherigen Tätigkeiten oder Weiterbildungen liegt das Einstiegsgehalt des Programmierers höher oder niedriger. Auch die Art der Tätigkeit spielt hier eine Rolle, denn viele machen sich selbstständig oder arbeiten nur Projekt-bezogen bei Unternehmen.

Aufstiegschancen in der Softwareentwicklung

Mit den Berufsjahren steigt auch das Gehalt des Programmierers. So kommt man nach etwa vier Jahren im Job auf rund 45.000 Euro Jahresgehalt. Mit etwas mehr Verhandlungsgeschick sind nach wenigen Jahren Berufserfahrung auch bis zu 50.000 Euro als jährliches Einkommen möglich. Bei mehr als fünf Jahren im Beruf kann sich ein Programmierer beziehungsweise Softwareentwickler (Senior Developer) mit einem Monatsgehalt zwischen 5.000 und 6.700 Euro zufrieden geben – also mit einem Jahresgehalt von etwa 60.000 bis 80.000 Euro.

In Abhängigkeit zum Arbeitgeber ist es für den Programmierer und Softwareentwickler möglich in leitende Positionen zu kommen – unter anderem als Projektmanager, als Abteilungsleiter oder Konzern-/Agenturchef (bei IT-Unternehmen). Die Aufstiegschancen in der Softwareentwicklung sind folglich sehr vielversprechend und angesichts der wachsenden Branche auch im Bereich der Selbstständigkeit nicht zu verachten. Mit einer simplen, aber sehr guten Idee haben schon viele Menschen in der Branche gutes Geld verdient.

Bildquelle: © Rawpixel – Fotolia.com

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