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Die Arbeit als Pyrotechniker zählt zu einem der begehrtesten Berufe überhaupt. Auch, wenn die Arbeit von Pyrotechnikern mit viel körperlicher Anstrengung und Verantwortung verbunden ist, streben viele danach, genau dieser Tätigkeit nachzugehen. Doch wie wird man Pyrotechniker, welche Ausbildung ist notwenig und wie sehen die beruflichen Perspektiven aus? All das und mehr wollen wir in diesem Artikel erläutern.

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Übersicht:

  • Was genau machen Pyrotechniker?
  • Wie wird man Pyrotechniker?
  • Wie sieht die Ausbildung genau aus?
  • Ausbildungsorte und Kosten
  • Wo kann man als Pyrotechniker arbeiten?
  • Gehalt von Pyrotechnikern
  • Berufliche Perspektiven

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Was genau machen Pyrotechniker?

Kurz gesagt: Pyrotechniker lassen es krachen. Sie sind die Spezialisten, wenn es um die Planung und Durchführung von Großfeuerwerken und pyrotechnischen Spezialeffekten auf Bühnen oder bei Filmproduktionen geht. Natürlich können Pyrotechniker auch in kleineren Rahmen tätig sein, aber auf der großen Bühne fühlen sie sich einfach wohler und können dort ihre Werke besser in Szene setzen.

Die einzelnen Aufgaben von Pyrotechnikern sind umfangreich und verantwortungsvoll: Sie planen und organisieren Feuerwerke und pyrotechnische Effekte aller Art. Dabei berücksichtigen sie den Anlass, die Art der Veranstaltung und die örtlichen Gegebenheiten. Sie arbeiten den Programmablauf sowie einen detaillierten Abbrennplan aus und holen die behördliche Genehmigung ein.

Dann besorgen sie z.B. Raketen, Fontänen, Blitz-, Kugel- oder Zylinderbomben und transportieren sie sicher zum Abbrennplatz. Dort bauen sie Abschussgeräte wie Mörser, Bombenkästen oder Holzgestelle auf, verlegen Zündkabel und schließen die meist elektronischen Zündanlagen an. Schließlich starten und überwachen sie das Abbrennen des Feuerwerks.

Mit Bühnenfeuerwerken erzeugen Pyrotechniker Spezialeffekte bei Theater-, Film- und Fernsehaufnahmen. Hierfür sprechen sie alle Details mit Regisseuren und Regisseurinnen, Bühnenbildnern, Filmausstattern, Kameraleuten, Stunt-Teams und Darstellern ab.

Wie wird man Pyrotechniker?

Pyrotechniker ist eine Aus- bzw. Weiterbildung, die durch das Sprengstoffgesetz sowie die Erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz geregelt ist. Sie dauert in Vollzeit 5-6 Tage.

Die Aus- bzw. Weiterbildung ist in verschiedenen Bereichen möglich, z.B. als Großfeuerwerker, Filmpyrotechniker, Bühnenfeuerwerker oder im Bereich Spezialeffekte.

Um als Pyrotechniker tätig werden zu dürfen, braucht man einen Befähigungsschein. Diesen kann man bei der zuständigen Behörde beantragen, wenn man einen qualifizierenden, staatlich anerkannten Lehrgang absolviert und eine Fachkundeprüfung bestanden hat.

Es gibt unterschiedliche Lehrgänge, die je nach Art mit einer differenzierten Fachkundeprüfung abgeschlossen werden. So gibt es z. B. den Pflichtlehrgang Grundlagen Großfeuerwerke, den man an Spreng- und chemieindustriellen Schulen besuchen kann. Je nach Lehrgang und Fachkunde müssen spezielle Voraussetzungen erfüllt sein, um zur Teilnahme zugelassen zu werden.

Um die Lehrgänge besuchen zu können, ist ein Mindestalter von 21 Jahren notwendig, sowie eine Unbedenklichkeitsbescheinigung (Nachweis der Zuverlässigkeit), die vergleichbar ist mit einem polizeilichen Führungszeugnis, allerdings wesentlich umfangreicher. Zudem müssen die angehenden Pyrotechniker für diese Tätigkeit körperlich geeignet sein.

Weitere Ausbildungsvoraussetzungen könnten sein:

  • Für die Teilnahme am Grundlehrgang Großfeuerwerk müssen Bewerber nachweisen, dass sie bei mindestens 26 Feuerwerken mitgearbeitet haben.
  • Voraussetzung für den Grundlehrgang Bühnenfeuerwerk ist die Teilnahme an mindestens 15 pyrotechnischen Effekten und eine 1-jährige Tätigkeit an Theatern oder vergleichbaren Einrichtungen oder eine Ausbildung als Requisiteur bzw. in einem anderen bühnentechnischen Beruf.
  • Wer im Bereich der Spezialeffekte tätig sein will, muss einen Grundlehrgang erfolgreich absolviert haben und an der Erzeugung von 10 Effekten mit explosionsgefährlichen Stoffen mitgewirkt haben.

Wie sieht die Ausbildung genau aus?

Wie bereits erwähnt, so dauert die Ausbildung zum Pyrotechniker in der Regel nur weniger Tage. Die Ausbildung beinhaltet dabei einen theoretischen und einen praktischen Teil und ist rein schulisch.

Während des theoretischen Teils erwirbt man beispielsweise folgende Kenntnisse:

  • Wirkung, Handhabung, Empfindlichkeit explosionsgefährlicher Stoffe
  • Ursachen und Folgen des Unbrauchbarwerdens von explosionsgefährlichen Stoffen
  • Maßnahmen zur Sicherheit des Lebens und der Gesundheit Beschäftigter oder Dritter
  • Maßnahmen zur Abwendung von Gefahren für Sachgüter
  • Vorschriften über den Umgang und Verkehr mit explosionsgefährlichen Stoffen
  • Lagerung, Transport und Vernichtung explosionsgefährlicher Stoffe

Im praktischen Abschnitt lernen die angehenden Pyrotechniker z.B., wie man ein Großfeuerwerk plant und selbst abbrennt.

Nach dem man die Ausbildung mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung erfolgreich beendet hat, bekommt man ein staatlich anerkanntes Fachkundezeugnis ausgehändigt. Dieses Zeugnis wird bundesweit anerkannt und ist die Grundlage für die Beantragung einer Berechtigung zum Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen. In der Regel wird diese Berechtigung in Form eines Befähigungsscheines nach § 20 SprengG dokumentiert und durch die zuständige Behörde ausgestellt.

Ausbildungsorte und Kosten

Mögliche Ausbildungsunternehmen sind:

  • Dresdner Sprengschule GmbH, Dresden
  • BG BAU – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Berlin
  • Sprengtechnische Lehrgänge des Kreises Siegen-Wittgenstein, Siegen-Geisweid
  • Deutsche Montan Technologie GmbH, Essen
  • BG RCI Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie, Dipl.- Ing. Jochen Stürtz , Karlsruhe
  • Fachschule für Wirtschaft und Technik Clausthal-Zellerfeld gGmbH, Clausthal-Zellerfeld Sprengverein in Bayern e. V., Dipl.-Ing. Jürgen Brodka, München
  • DEKRA EXAM GmbH, Bochum

Für die Aus- bzw. Weiterbildung wird keine Vergütung gezahlt. Es entstehen dagegen Ausbildungskosten, wie z.B. Lehrgangsgebühren, Prüfungsgebühren, Kosten für Fachliteratur und Arbeitsmittel, Kosten für auswärtige Unterbringung.

Um eine kleine Orientierung zu geben: Die Lehrgangskosten (inkl. Lehrmaterial, Materialkosten Praktikum, Prüfungs- und Dokumentengebühr sowie Verpflegungsleistungen (Essen und Trinken) können im Rahmen von etwa 1.000 bis 1.500 Euro zzgl. MwSt. liegen.

Wo kann man als Pyrotechniker arbeiten?

Wer sich für diese Tätigkeit entscheidet, hat verschiedene Möglichkeiten, wie er seinen Beruf ausrichten möchte. Die meisten Pyrotechniker sind für das Erstellen von Großfeuerwerken zuständig, die bei Events vorgeführt werden. Das ist mit hoher körperlicher Anstrengung verbunden, da das benötigte Equipment sehr schwer ist. Außerdem muss die Arbeit bei jedem Wetter verrichtet werden, auch bei extremer Hitze oder Eis und Schnee.

Eine weitere mögliche Spezialisierung ist die Pyrotechnik im Filmbereich. Hier müssen Brände, Explosionen und Schüsse simuliert werden. Häufig kommt es in dieser Branche aber auch vor, dass die Aufgaben gar nicht pyrotechnischer Natur sind sondern das Erzeugnis von Spezialeffekten benötigt wird, wie Regen, Nebel, Wind und Schnee.

Genauso wie die Filmproduktion nutzen auch Theaterinszenierungen häufig pyrotechnische Elemente. Bei der Bühnenpyrotechnik wird allerdings wesentlich kleineres und exakteres Material verwendet, als bei Großfeuerwerken. Sollte das Ensemble mit ihrer Aufführung auf Tour gehen, ist die Anwesenheit des Pyrotechnikers erforderlich, was bedeutet, dass die Arbeiter wochen-, und manchmal monatelang unterwegs sind.

Einige wenige Pyrotechniker arbeiten auch in der Herstellung und Entwicklung von pyrotechnischen Artikeln, wie Silvesterfeuerwerk.

Gehalt als Pyrotechniker

Pyrotechniker verdienten als Einsteiger ungefähr 1.500 bis 1.800 Euro brutto im Monat. Mit jeder Qualifikation steigt dann das Gehalt. Wer irgendwann ein eigenes Veranstaltungsunternehmen für Feuerwerke aufmachen machen will, muss sich noch in Computerprogramme zur Visualisierung und musikalischen Synchronisierung der Feuerwerke einarbeiten.

Berufliche Perspektiven

Die Arbeit als Pyrotechniker ist sehr begehrt, weshalb es beinahe unmöglich ist eine Festanstellung zu bekommen. Die meisten Pyrotechniker, selbst diejenigen mit eigener Firma, betreiben die Arbeit lediglich als freiberufliche Nebentätigkeit.

Die Konkurrenz nimmt stetig zu. Daher ist es wichtig, sich als Pyrotechniker konstant weiterzubilden und bestenfalls auf ein Gebiet zu spezialisieren (z.B. Hochzeiten).

Bildquelle: © Smileus – Fotolia.com

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