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Sind Sie auf der Suche nach einem richtig scharfen Job? Schneidwerkzeugmechaniker ist einer der schärfsten Berufe überhaupt: Hier beschäftigen Sie sich intensiv mit scharfen Klingen von Messern oder Schwertern. Was die Berufsbezeichnung nicht sofort verrät: Die Aufgaben für Schneidwerkzeugmechaniker sind äußerst vielfältig. Unser Artikel informiert Sie näher hierzu.

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Überblick

  • Berufsbild Schneidwerkzeugmechaniker
  • Schneidemaschinen- und Messerschmiedetechnik
  • Schneidwerkzeug- und Schleiftechnik
  • Arbeitstechniken
  • Einsatzbereiche für Schneidwerkzeugmechaniker
  • Ausbildung zum Schneidwerkzeugmechaniker
  • Voraussetzungen
  • Ausbildungsinhalte
  • Ausbildungsvergütung
  • Schneidwerkzeugmechaniker: Gehalt
  • Schneidwerkzeugmechaniker im Studium
  • Perspektive für Schneidwerkzeugmechaniker
  • Fazit

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Berufsbild Schneidwerkzeugmechaniker

Schneidwerkzeugmechaniker ist ein handwerklicher Ausbildungsberuf in der Metalltechnik. Es handelt sich dabei um die moderne Form des einstigen Messerschmieds. Für Schneidwerkzeugmechaniker existieren je nach Tätigkeitsschwerpunkten zwei berufliche Gruppen: Schneidemaschinen- und Messerschmiedetechnik sowie Schneidwerkzeug- und Schleiftechnik.

Schneidemaschinen- und Messerschmiedetechnik

Mit Schneidemaschinen- und Messerschmiedetechnik befasste Schneidwerkzeugmechaniker stellen in Handarbeit Schneidwerkzeuge aller Art her, zum Beispiel Messer und Scheren für den privaten und gewerblichen Gebrauch sowie spezielle Messer und Scheren für Medizin- und Forschungszwecke.

Aber auch andere scharfkantige Dinge wie Schlittschuhkufen werden von Schneidwerkzeugmechanikern angefertigt.
Sonderanfertigungen von Messern, Dolchen oder Schwertern fordern oft auch das künstlerische Talent eines Schneidwerkzeugmechanikers heraus.

Schneidwerkzeug- und Schleiftechnik

Schneidwerkzeugmechaniker mit den Schwerpunkten Schneidwerkzeug- und Schleiftechnik stellen vor allem maschinelle Schneidwerkzeuge her wie Sägeblätter, Fräser oder Langscherenmesser.

Arbeitstechniken

In ihrem Arbeitsalltag wenden Schneidwerkzeugmechaniker verschiedene Metallbearbeitungstechniken an: beispielsweise Schleifen und Polieren per Hand sowie maschinelle Schleifmethoden und Klingenschmieden per Freiformschmieden.

Einige Schneidwerkzeugmechaniker programmieren computerunterstützte Werkzeugmaschinensteuerungen. Außerdem obliegt ihnen die Reparatur und Wartung der Maschinen, Geräte und Anlagen für die Herstellung der Schneidwerkzeuge.

Ausgangsmaterial für den Schneidwerkzeugmechaniker bildet meistens ein Stück roher Stahl. In Ausnahmefällen schmiedet er den Stall selbst wie zum Beispiel den aufwändig herzustellenden Damaszenerstahl.

Zum Anfertigen eines Messers erstellt der Schneidwerkzeugmechaniker nach den Angaben des Kunden eine technische Zeichnung mit Länge und Form des Messers, überträgt die Klingenform auf das Stahlstück, sägt die Klinge aus und schleift sie penibel zurecht. Der Klingenstahl wird anschließend gehärtet, erneut geschliffen und poliert und abschließend in den Messergriff eingesetzt.

Einsatzbereiche für Schneidwerkzeugmechaniker

Hauptsächlich arbeiten Schneidwerkzeugmechaniker in Handwerksbetrieben in der Herstellung und Instandhaltung von Schneidwerkzeugen oder im Maschinen- und Werkzeugbau. Dabei kann ihre Arbeit an unterschiedlichen Orten stattfinden: in der Werkstatt, in mobilen Werkstätten oder direkt beim Kunden. Gelegentlich sind Schneidwerkzeugmechaniker auch in Reparaturwerkstätten oder Geschäften mit integrierter Messerschleiferei beschäftigt.

Ausbildung zum Schneidwerkzeugmechaniker

Die staatlich anerkannte Ausbildung zum Schneidwerkzeugmechaniker dauert dreieinhalb Jahre. Sie findet als duale Ausbildung im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Voraussetzungen

Für die Ausbildung zum Schneidwerkzeugmechaniker ist rechtlich kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Rund die Hälfte der ausbildenden Betriebe bevorzugt Bewerber mit mittlerem Schulabschluss, bei einem Drittel genügt der Hauptschulabschluss. Circa 15 % der Auszubildenden verfügen über eine Hochschulzugangsberechtigung.

Gute Noten in Mathematik und Physik sind für Schneidwerkzeugmechaniker Auszubildende ebenso wichtig wie handwerkliches Geschick und technisches Verständnis inklusive räumlichem Vorstellungsvermögen zum Umsetzen von Zeichnungsvorlagen oder Konstruktionsanleitungen in Schneidwerkzeuge sowie das Reparieren und Warten ihrer Maschinen und Geräte. Weitere wichtige Voraussetzungen für Schneidwerkzeugmechaniker sind Geduld und Sorgfalt.

Ausbildungsinhalte

In den dreieinhalb Jahren der Ausbildung werden angehende Schneidwerkzeugmechaniker mit folgenden Fertigkeiten vertraut gemacht:

  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen mit späterer Kontrolle und Bewertung der Arbeitsresultate
  • Lesen, Anwenden und Anfertigen technischer Unterlagen
  • Prüfen, Messen und Lehren
  • maschinelle Bearbeitung sowie Instandhalten und Reparatur von Maschinen
  • manuelles Spanen und Umformen
  • Drehen und Fräsen
  • Löten, Nieten, Schweißen, Eingießen und Kleben
  • Freiformschmieden
  • Wärmebehandlung
  • Härteprüfung
  • Aufbauen und Überprüfen hydraulischer und pneumatischer Steuerungen
  • Umgang mit Werk- und Hilfsstoffen
  • Montieren von Bauteilen zu Baugruppen
  • Montage und Demontage von Schneidgeräten, Schneidwerkzeugen und Schneidemaschinen
  • Erkennen und Begrenzen von Störungen und Fehlern von Arbeitsgeräten und Maschinen

In der Berufsschule unterstützen insbesondere die Fächer Werken und Technik sowie Physik das in den Betrieben Gelernte.
Die komplexen Anforderungen der Ausbildung zum Schneidwerkzeugmechaniker erfordern geistige Flexibilität mit rascher Auffassungsgabe.

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütungen für Schneidwerkzeugmechaniker fallen je nach Betrieb unterschiedlich aus.

Nachfolgende Auflistung zeigt die ungefähren Spannbreiten der gezahlten monatlichen Brutto-Ausbildungsvergütungen in den einzelnen Ausbildungsjahren:

  • 1. Ausbildungsjahr: 440 bis 715 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 500 bis 755 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 550 bis 825 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 620 bis 875 Euro

Schneidwerkzeugmechaniker: Gehalt

Das Gehalt für einen Schneidwerkzeugmechaniker hängt von der Art des Betriebes und seinem Standort ab und außerdem natürlich auch von der Berufserfahrung. Das Bruttomonatsgehalt für einen vollzeitbeschäftigten Schneidwerkzeugmechaniker bewegt sich zwischen 1400 Euro und 2250 Euro.

Schneidwerkzeugmechaniker im Studium

Schneidwerkzeugmechaniker können auch ohne Abitur nach einigen Jahren Berufserfahrung studieren. Sind sie nämlich nach abgeschlossener Berufsausbildung mehrere Jahre als Schneidwerkzeugmechaniker tätig, erwerben sie damit im Allgemeinen die Fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung.

Mit Meisterbrief können sie sogar jedes beliebige Studienfach wählen. Allerdings ist es anzuraten, sich für einen zum Ausbildungsberuf passenden Studiengang zu entscheiden. Beliebt ist bei Schneidwerkzeugmechanikern unter anderem das Studium zum Wirtschaftsingenieur mit der Fachrichtung Maschinenbau.

Perspektive für Schneidwerkzeugmechaniker

Bereits der Ausbildungsberuf Schneidwerkzeugmechaniker mit seinen anspruchsvollen Anforderungen stellt eine Perspektive dar. Mit Ihrem umfangreichen Fachwissen stehen Schneidwerkzeugmechanikern viele berufliche Optionen offen: Produktion von Schneidwerkzeugen, Papier- und Metallverarbeitungsmaschinen bis hin zu Rasenmähern und diversen Haushaltsgeräten.

Schneidwerkzeugmechaniker müssen wegen des ständigen technischen Fortschritts sich permanent weiterbilden. Möchten sie mehr Verantwortung übernehmen, können sie sich beruflich weiterentwickeln, indem sie sich zum Beispiel mit EDV in Metallbaubetrieben oder CAD-Technik fortbilden, den Weg zum Techniker für Betriebswissenschaft einschlagen oder sich zum Schneidwerkzeugmechanikermeister weiterbilden. Ebenso sind unter bestimmten Voraussetzungen verschiedene Hochschulstudiengänge möglich.

In vielen Unternehmen werden Schneidwerkzeugmechaniker benötigt, sodass die Beschäftigungslage ausgesprochen gut ist.

Fazit

Schneidwerkzeugmechaniker ist ein anerkannter Ausbildungsberuf mit guten Zukunftsaussichten. Abwechslungsreiche Aufgaben und anspruchsvolle Arbeitstechniken lassen keine Langeweile aufkommen. Es gibt vielfältige Arbeitsbereiche und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Bildquelle: © karepa – Fotolia.com

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