AusbildungBerufGehälter am

Firmen sind auf ihre Kunden angewiesen. Ohne sie ist kein Geschäft möglich. Von daher zählt neben der reinen Ware auch der Service eine zunehmende Rolle. Guter und zuverlässiger Service sorgt für zufriedene Kunden, die dem Unternehmen meist lange treu bleiben. Als Bindeglied zwischen Firmen und Kunden fungieren immer öfter so genannte Servicefahrer. Sie liefern Waren nicht nur aus, sondern übernehmen auch weitere Serviceleistungen, wie zum Beispiel das Aufbauen und/oder erklären der gelieferten Ware.

Was noch zu den Aufgaben von Servicefahrern gehört, wie die Ausbildung, die Verdienstmöglichkeiten und die beruflichen Perspektiven aussehen, erfahren Sie hier.

✅⟹ Aktuelle Ausbildungen: Jetzt Ausbildung finden

✅⟹ Produkttester werden: Jetzt Produkttester werden

Übersicht:

  • Berufsbild Servicefahrer
  • Aufgaben von Servicefahrern
  • Ausbildung zum Servicefahrer
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Berufsbild Servicefahrer

Der Beruf „Servicefahrer“ wurde im August 2005 als Ausbildungsberuf anerkannt. Damit ist der Beruf ein noch relativ junger.

Als Servicefahrer fungiert man als Bindeglied zwischen Unternehmen und Kunden. Das bedeutet: Servicefahrer übernehmen einen großen Teil der Aufgaben zwischen Firma und Kunden, die sonst auf mehrere Personen verteilt sind. Der Vorteil hierbei ist, dass der Verwaltungsaufwand auf einer Person ruht und alles aus einer Hand kommt.

Da Servicefahrer immer eine zusätzliche Serviceleistung für oder beim Kunden erbringen, unterscheidet sich der Beruf der Servicefahrer erheblich vom Beruf der Kurier-, Express- und Postdienstleister, die Waren nur zustellen.

Arbeit finden Servicefahrer bei allen Firmen, die einen Lieferservice für ihre Kunden anbieten – von Automatenaufstellern bis Zulieferdiensten in der Logistikbranche.

Aufgaben von Servicefahrern

Servicefahrer bieten Kunden alles aus einer Hand. Sie…

  • liefern Waren aus,
  • planen ihre täglichen Routen,
  • beladen ihre Fahrzeuge und
  • liefern die Waren beim Kunden aus.

Teilweise stellen sie auch Geräte bei Kunden auf oder warten sie. In jedem Fall erbringen Servicefahrer zusätzliche Serviceleistungen beim Kunden, was sie von Kurier-, Express- und Postdienstleistern unterscheidet. Denn diese liefern Waren nur aus.

Ausbildung zum Servicefahrer

Wer als Servicefahrer tätig sein möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Die Ausbildung kann man in den verschiedensten Branchen absolvieren.

Form und Dauer

Servicefahrer ist ein 2-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) in Industrie und Handel.
Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Inhalte

Servicefahrer erhalten während ihrer Ausbildung ein breites Grundwissen, das je nach Bedarf weiter vertieft werden können. Zum Beispiel: Buchhaltung, Disposition, Logistik und EDV-Grundkenntnisse für die firmeninterne Nutzung, Grundkenntnisse der Kommunikation und des Service, damit auch der Umgang mit dem Kunden gewährleistet ist, des Weiteren in Bereichen des Gefahrenguts, der Ladungssicherung, der Lagersicherung und vielem mehr.

Laut dem Berufsinformationsportal der Bundesagentur für Arbeit lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:

  • wie man Termine mit Kunden abstimmt und Aufträge entgegennimmt
  • was bei der Tourenplanung zu beachten ist und wie man Straßenkarten liest
  • was bei der Annahme von Waren und beim Be- und Entladen von Fahrzeugen wichtig ist
  • wie man Daten eingibt, sichert und pflegt und was man über den Datenschutz wissen muss
  • wie man Warenbestände und Warenzustand prüft, Ablauffristen berücksichtigt, Fehlbestände ergänzt und Waren rückführt
  • wie man Waren austauscht, Rückführungen kontrolliert und vorsortiert, Waren verteilt und einordnet
  • was hinsichtlich der Verkehrs- und Betriebssicherheit der Fahrzeuge und Transporthilfsmittel zu beachten ist
  • wie man Kunden über die gelieferten Waren informiert und sie in die Bedienung von Geräten einweist, wie Beratungsgespräche mit Kunden geführt
  • werden und wie man mit Beschwerden und Reklamationen umgeht
  • wie man Zahlungen entgegennimmt und abrechnet
  • wie Dokumente und Warenrückführungen weitergeleitet werden

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Rein rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger mit Hauptschulabschluss ein.

Zum Teil wird von den Betrieben die Fahrerlaubnis Klasse B und ein Mindestalter von 18 Jahren als Zulassungsvoraussetzung angegeben.

Des Weiteren spielen auch andere Aspekte eine Rolle. Als Servicefahrer sollte man körperlich fit sein und gut anpacken können. Es wird auch Organisationstalent und Kommunikationsstärke gefordert.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Servicefahrer während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2014):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 546 bis € 602
  • 2. Ausbildungsjahr: € 615 bis € 672

Nach der Ausbildung

Servicefahrer werden nicht selten nach dem Tarifregister bezahlt. Nach diesem steht einem ein Stundenlohn von ungefähr 11 Euro zu. Bei einer 40 Stunden Woche verdient man damit rund 1.800 Euro brutto im Monat.

Mit zunehmender Berufserfahrung steigert man sich in höhere Gruppen und kann sein Gehalt deutlich steigern. Im Durchschnitt liegt das Gehalt von Servicefahrern mit Berufserfahrung bei monatlich 2.400 Euro brutto.

Ist das Unternehmen, bei dem man beschäftigt ist, nicht an den Tarif gebunden, so kann das Gehalt aber auch niedriger ausfallen.

Berufliche Perspektiven

Nach der Ausbildung zum Servicefahrer hat man die Möglichkeit, diverse Zusatzqualifikationen, Weiterbildungen und Aufstiegsausbildungen zu absolvieren.

So kann man nach abgeschlossener Ausbildung zum Beispiel eine Weiterbildung zum geprüften Fachkaufmann für Einkauf und Logistik machen. Hierbei handelt es sich um einen Abschluss auf Meisterebene, der einen zu mehr kaufmännischen Tätigkeiten berechtigt.

Ein weiterer Abschluss auf Meisterebene ist der zum Verkehrsfachwirt. Auch hier lernt man mehr kaufmännische Angelegenheiten kennen. Als Verkehrsfachwirt ist man befähigt, im Güterverkehr, im Personenverkehr oder in der Verkehrsinfrastruktur eigenständig bei der Steuerung von Unternehmen der Verkehrswirtschaft mitzuarbeiten.

Anschließend an eine kaufmännische Weiterbildung kann man auch noch einen Betriebswirt machen. Hierbei handelt es sich um eine höhere kaufmännische Qualifikation. Als Betriebswirt kann man innerhalb eines Unternehmens Führungsaufgaben übernehmen und bekommt ein höheres Gehalt.

Mit einer Hochschulzugangsberichtigung kann man auch studieren, beispielsweise Logistik. Mit einem Studium eröffnen sich nicht nur neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch bessere Verdienstmöglichkeiten.

Bildquelle: © Rawpixel.com – Fotolia.com

2 Bewertungen
5.00 / 55 2