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Sie möchten einmal als Sozialassistent beruflich tätig sein, es fällt Ihnen aber schwer sich umfassend zu informieren? Dass ist sicherlich ein Problem beim Sozialassistenten, denn der Beruf ist bundesweit nicht einheitlich geregelt. Verschiedene Qualifikationsprofile und die oftmals falsche Verwendung der Berufsbezeichnung erschweren die Suche nach Informationen zum Berufsbild, der Ausbildung und den Perspektiven. Wir haben für Sie die wichtigsten Aspekte rund um den Sozialassistenten zusammengetragen: Lesen Sie einfach weiter!

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Übersicht:

  • Allgemeines zum Berufsbild
  • Berufsausbildung als Basis
  • Berufliche Perspektiven für Sozialassistenten
  • Weiterbildung durch Ausbildung & Studium
  • Gehalt nach der Weiterbildung

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Berufsbild: Was ist überhaupt ein Sozialassistent?

Bei vielen Menschen herrscht Verwirrung: Ist der Sozialassistent nur eine Hilfskraft, die in Kindertagesstätten das Essen zubereitet und bei der Betreuung unterstützt, oder ist er eine Fachkraft mit ergänzender Tätigkeit?

Diese Frage kann man im Grunde nur unter Berücksichtigung der jeweiligen Landesverordnungen beantworten, denn in einigen Bundesländern gilt der Sozialassistent als eigenständiger Beruf, in anderen ist er zwingende Voraussetzung für die Zulassung zur Erzieherausbildung.

Grundsätzlich handelt es sich beim Sozialassistenten – staatlich geprüft – um einen Ausbildungsberuf mit den Schwerpunkten „Persönliche Assistenz“ oder „Sozialpädagogik“.

Die schulische Ausbildung an Berufsfachschulen befähigt zur Tätigkeit in Wohn- und Pflegeheimen, in ambulanten Diensten, in Kindergärten und Tagesstätten sowie in Privathaushalten, wenn betreuungsbedürftige Personen die Unterstützung benötigen.

Berufsausbildung als Basis

Die Berufsausbildung zum Sozialassistenten dauert in der Regel zwischen zwei und drei Jahren. Das hängt in erster Linie vom Schulabschluss (Hauptschule, Mittlere Reife) und dem persönlichen Engagement ab.

Die aus einem theoretischen und praktischen Teil bestehende Ausbildung ist jener für Erzieher durchaus sehr ähnlich, allerdings kann der Sozialassistent meist nur unterstützend und häufig nicht selbstständig tätig werden. Der Unterschied zwischen den beiden Berufsausbildung liegt demnach vor allem in den Verantwortlichkeiten.

Als eigenständiger Beruf ist der Sozialassistent unter anderem in folgenden Bundesländern anerkannt:

  • Hamburg mit schwerpunktmäßiger Beschäftigung in sozialpädagogischen Einrichtungen für Kinder
  • Hessen mit Fokus der Ausbildung auf Kinderpflege, Kindergärten, Krabbelgruppen sowie Heilerziehung für Werkstätten und Wohnheime für Menschen mit Behinderung
  • Niedersachsen mit Schwerpunkt Erziehung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie Menschen mit Behinderung
  • Schleswig-Holstein mit Fokus auf Sozialpädagogik für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre sowie Einrichtungen für Kinder mit Behinderung
  • Thüringen mit Ausbildungsschwerpunkten für sozialpädagogische Einrichtungen für Familien, Kinderpflege, Wohngruppen für Menschen mit Behinderung und Privathaushalte

In den übrigen Bundesländern existiert der Beruf als eigenständige Ausbildung nicht. In einigen Ländern wie etwa Nordrhein-Westfalen besteht lediglich die Möglichkeit die Sozialassistenz als schulisches Praktikum kennen zu lernen, was wiederum als Voraussetzung für die Berufsausbildung zum Erzieher gilt.

Berufliche Perspektiven für Sozialassistenten

Damit kommen wir auch direkt zu den beruflichen Perspektiven für Sozialassistenten. Für gewöhnlich ist der Abschluss als staatlich geprüfter Sozialassistent (z.B. in Niedersachsen) nicht der letzte.

Die meisten Menschen streben anschließend eine Berufsausbildung als Erzieher an oder absolvieren eine andere Ausbildung im Bereich Sozialpädagogik. Um im Beispiel von Niedersachsen zu bleiben: Hier ist die Ausbildung zum Sozialassistenten Teil der Ausbildung zum Erzieher.

Davon unabhängig berechtigt der Abschluss den Besuch einer Fachschule, um andere Qualifikationen zu erlangen. Dies ist vor allem dann hilfreich, wenn man zum Beispiel nur einen Hauptschulabschluss hat und im Sozialwesen tätig sein möchte.

Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, sich mit relativ geringem Schulabschluss konsequent weiterzubilden und möglicherweise ein Studium abzuschließen – vorausgesetzt die entsprechenden Qualifikationen wurden erzielt.

Weiterbildung durch Ausbildung & Studium

Mit dem Abschluss als Sozialassistent kann man die Berufsausbildung zum Erzieher absolvieren. Anschließend steht einem die Option offen für Erzieher passende Aufstiegsfortbildungen zu belegen, um die Karriereleiter und damit auch in den Gehaltsaussichten hoch zu steigen.

Hier hat man zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Fachwirt für Erziehungswesen
  • staatlich geprüfter Fachwirt für Organisation und Führung (Schwerpunkt Sozialpädagogik)
  • Betriebswirt für Sozialwesen
  • Qualitätsbeauftragter Gesundheits- und Sozialwesen
  • Spezialgebiet Motopädie
  • Spezialgebiet Ergotherapie
  • Staatlich anerkannter Heilpädagoge
  • Tierpsychologie
  • Theaterpädagogik

Als Fachwirt für Erziehungswesen ist man zum Beispiel befähigt leitende Tätigkeiten in Kindergärten und Kinderkrippen oder Wohnheimen für Jugendliche zu übernehmen. In dieser Funktion muss man sowohl betriebswirtschaftliche Aspekte überblicken und beurteilen können als auch Besprechungen leiten und mit Behörden arbeiten.

Diese Aufstiegsfortbildung dauert in der Regel zwischen 12 und 15 Monate und kann neben dem Beruf als Erzieher absolviert werden. Die Prüfung als Fachwirt für Erziehungswesen wird nicht vor den Industrie- und Handelskammern abgelegt, im Gegensatz zum Fachwirt für Sozial- und Gesundheitswesen.

Ein Studium ist nach dem Fachwirt für Erziehungswesen durchaus möglich. Allerdings hängt es vom jeweiligen Bundesland und der Hochschule ab, ob dieses auch ohne Hochschulreife absolviert werden kann.

In Nordrhein-Westfalen genügt beispielsweise der Abschluss der Berufsausbildung zum Erzieher. Ist ein Bachelorstudium möglich, bieten sich zum Beispiel klassische Pädagogik oder Sozialpädagogik als Studiengänge an.

Eine Weiterbildung – insbesondere ein abgeschlossenes Studium – bietet früheren Sozialassistenten die einmalige Chance führende Positionen zu übernehmen, beispielsweise größere Einrichtungen zu leiten. Selbstverständlich verändern sich mit einem Bachelorabschluss, oder Masterabschluss, auch die Gehaltsaussichten.

Das Gehalt nach der Weiterbildung

Sozialpädagogen mit Bachelorabschluss können sich über ein vernünftiges Einstiegsgehalt in Höhe von etwa 2.700 Euro brutto freuen. Sonderzahlungen sind hier nicht berücksichtigt. Zum Vergleich: Der Sozialassistent kann mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1.900 Euro brutto rechnen. In der Regel liegt das Gehalt darunter.

Abhängig ist das Monatsgehalt des Sozialpädagogen unter anderem von der Tätigkeit: So erhalten Sozialpädagogen in weiterführenden Schulen etwa 2.400 Euro brutto im Monat und Kollegen in öffentlichen Verwaltungen rund 3.200 Euro.

Für Sozialpädagogen in Kindergärten verdienen etwa 2.700 Euro, jene in Wohnheimen rund 3.100 Euro. Gehaltssteigerungen sind in der Selbstständigkeit möglich, wenn man als Sozialpädagoge beispielsweise beratend für Einrichtungen tätig ist.

Bildquelle: © Sergey Nivens – Fotolia.com

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