Studium am

In Deutschland versehen Hochschulen und Fachhochschulen bestimmte Studiengänge mit einem Numerus Clausus (NC), einer Zulassungsbeschränkung, um dem Zustrom von Studenten Herr werden zu können. Vor allem Studiengänge mit hoher Bewerberzahl oder niedrigen Kapazitäten werden mit einem NC belegt.

Für die Studieninteressierten bedeutet dies für gewöhnlich, dass sie gute Abschlussnoten mitbringen müssen – oder Geduld. Denn je weiter NC und Abschlussnote auseinander klaffen, desto länger kann die Wartezeit auf einen Studienplatz werden.

Für alle, die sich nicht auf einen zulassungsbeschränkten Studiengang bewerben möchten, bieten Hochschulen die Möglichkeit der NC-freien Studiengänge. Wir haben die besten zusammengestellt!

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Studieren ohne NC: Einfach zur Uni und sich einschreiben

Im Regelfall kann man sich bei Studiengängen ohne NC einfach zum jeweiligen Termin an der Universität einschreiben und nach Leistung eines Studienbeitrags die Immatrikulation erhalten. Bei Fachhochschulen oder Einrichtungen privater Träger sowie in bestimmten Fächern werden „Eignungstests“ durchgeführt oder Unterlagen verlangt, die das Interesse bestätigen – beispielsweise bei Design oder Architektur.

Bauingenieurwesen: Gute Jobchancen, gutes Gehalt

Wer sich künftig mit der Planung, Organisation und der Konstruktion von Bauwerken beschäftigen möchte und gleichzeitig einen Studiengang ohne NC sucht, sollte sich für Bauingenieurwesen entscheiden. Das Gute daran: In den vergangenen Jahren machten wenige Bauingenieure ihren Abschluss, gleichzeitig sind viele Beschäftigten in der Branche kurz vor dem Ruhestand, so dass Nachwuchs gesucht wird.

Darüber hinaus ist und bleibt die Baubranche eine der zentralen Wirtschaftsbereiche in Deutschland und weltweit, womit auch aus internationaler Sicht die Berufsaussichten sehr gut sind. Und deutsche Bauingenieure sind im Ausland nach wie vor gefragt. Mit einem Master-Abschluss erhält ein Bauingenieur bis zu 3.800 Euro als monatliches Einstiegsgehalt.

Maschinenbau bietet viele Fachrichtungen

Auch Maschinenbauingenieure sind nach dem Abschluss begehrt auf dem Arbeitsmarkt, denn sie sind künftig in einem wichtigen Zweig der Industrie tätig. Als Teil des Ingenieurswesen ist der Maschinenbau inhaltlich gar nicht so weit vom Bauwesen entfernt. Da die Tätigkeitsfelder im Maschinenbau sehr breit gefächert sind, spezialisiert man sich während des Studiums auf eine Fachrichtung – unter anderem Fertigungstechnik oder Leichtbau.

Wer sich bereits über seine Wunschrichtung im Klaren ist, kann diese direkt als Studiengang angehen, denn viele Bereiche wurden als eigenständige Studiengänge ausgegliedert – beispielsweise Verfahrenstechnik oder Energietechnik. Als Hochschulabsolvent des Maschinenbaus kann man mit einem Einstiegsgehalt von 3.700 Euro brutto monatlich rechnen.

Elektrotechnik: Gute Jobchancen, Einstiegsgehalt von ca. 38.000 Euro

Wer nicht nur mit seinem Smartphone im Internet surfen, einkaufen oder Fotos auf Instagram posten möchte, sondern auch wissen will, wie das Gerät funktioniert, ist in einem Studium der Elektrotechnik bestens aufgehoben. Das Beste: Der Studiengang wird an über 200 Hochschulen in Deutschland angeboten und ist für gewöhnlich ohne Zulassungsbeschränkung.

Bei Elektrotechnik hat man nicht nur gute Chancen auf einen Studienplatz, sondern gleichzeitig gute bis sehr gute Jobaussichten. Allein in 2015 sind 50.000 Elektrotechniker in den Ruhestand gegangen, und nur etwa 7.500 Studierende machen jedes Jahr ihren Abschluss. Die Einsatzmöglichkeiten des Elektrotechnikers sind sehr vielseitig. Berufseinsteiger können mit einem Jahresgehalt von 38.000 Euro rechnen (brutto).

Pflege / Gesundheitsmanagement: Hohe Jobsicherheit

Der Gesundheitssektor beklagt sich seit einigen Jahren über Fachkräftemangel. Das gilt sowohl für Ärzte als auch für Pflegepersonal z.B. in Altenheimen. Wer sich für den Gesundheitssektor interessiert, nicht aber zwingen Mediziner werden möchte, findet im Bereich Pflege- und Gesundheitsmanagement Studiengänge ohne NC, die die Medizin bzw. Pflege mit der Betriebswirtschaftslehre vereinen.

An rund 100 Hochschulen sind verschiedene Studienformen zu finden (z.B. Vollzeit, Berufsbegleitend). Zwar liegen die Durchschnittsgehälter bei allen Pflegeberufen zusammen bei rund 2.400 Euro brutto, womit sie nicht gerade hoch sind, doch die Sicherheit der Jobs im Pflegebereich ist daher sehr hoch. Schätzungen zufolge werden 2050 rund 4,35 Millionen Menschen in Deutschland Altenpflege benötigen.

Hinzu kommt der Bedarf für Pflegepersonal in Krankenhäusern, Hospizen oder Psychiatrie. Grundsätzlich sollte man sich auf einen harten Job, sowohl körperlich als auch mental, einstellen, der einen nicht zum Millionär macht, dafür aber menschlich sehr erfüllend ist.

Wirtschaftsmathematik: Anspruchsvolles Studium, aber gute Berufsaussichten 

Angesichts der vergangenen Krisen auf dem Finanzmarkt sind gute Analysten stark gefragt. Das sind gute Voraussetzungen für Studenten der Wirtschaftsmathematik. Neben Analysis, Algebra, Softwareprogrammierung und Stochastik sollten auch Mikroökonomie und Makroökonomie zu den Interessen des Studenten zählen, andernfalls könnte das Studium der Wirtschaftsmathematik sehr herausfordernd werden.

Hat man das Studium erfolgreich abgeschlossen, stehen dem Absolventen recht gute Berufsaussichten bevor. Die Einsatzgebiete sind sehr vielseitig und mit einem Einstiegsgehalt von rund 35.000 Euro sind die Verdienstmöglichkeiten als Wirtschaftsmathematiker nicht schlecht.

Informatik: Vielseitiges Berufsbild mit Nachwuchsmangel

Die Informatik spielt nicht nur bei Computern, sondern insbesondere bei Softwareprogrammen eine entscheidende Rolle, denn diese Systeme sind sowohl im Krankenhaus als auch im Kraftfahrzeug von Bedeutung. Als Informatiker kann man demnach in sehr verschiedenen Bereichen für den reibungslosen Ablauf der IT sorgen.

Und der Bedarf seitens der Wirtschaft und Industrie ist da, wenn es um Nachwuchskräfte geht. Rund 43.000 Stellen sollen laut Branchenverband Bitkom zu besetzen sein. Doch gibt es viele Studenten, die das Studium der Informatik abbrechen. Von circa 51.000 eingeschriebenen Studenten machen nur etwa 50% den Abschluss.

Somit entsteht ein Mangel an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt, der für Absolventen gute Berufsaussichten bringt. Und mit 40.000 bis 44.000 Euro (brutto) verdienen Absolventen der Informatik durchschnittlich kein geringes Einstiegsgehalt.

Fazit: Ingenieurs- und Technikstudiengänge sind lohnenswert

Seit vielen Jahrzehnten gehören technische Berufe zu den wichtigsten und beliebtesten auf dem Arbeitsmarkt. Und daran scheint sich nicht viel geändert zu haben. Universitäten bieten insbesondere in diesen Bereichen, die sehr anspruchsvoll und damit bei der breiten Masse weniger gefragt sind, verschiedene Studiengänge ohne NC an. Und da diese Berufe aktuell auf dem Arbeitsmarkt stark gefragt sind, haben Studenten gute Aussichten auf lukrative Verdienstmöglichkeiten und sichere Arbeitsplätze.

Bildquelle: © DOC RABE Media – Fotolia.com

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