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Den falschen Weg eingeschlagen? In dieser Zwickmühle befinden sich weitaus mehr Studenten, als man vermuten mag. Rund 25 Prozent der Studenten hängen das Studium an den Nagel. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, was Sie bei einem Studienabbruch unbedingt beachten sollten.

Wenn das Studium in den Sand gesetzt wird

Für viele Studenten endet das Studium nicht mit dem Abschluss, sondern mit einem Wechsel in der eigenen Lebensplanung. Zu Anfang beobachtet man dieses Verhalten nur bei seinen Kommilitonen. Doch irgendwann kann der Zeitpunkt kommen, an dem man selbst in der äußerst unangenehmen Situation steckt, einen Entschluss fassen zu müssen: Macht es Sinn, das Studium durchzuziehen, oder ist ein Abbruch die Lösung, um sich neu zu sortieren?

Die Entscheidung ist nicht ganz einfach. Eine falsche Wahl könnte den beruflichen Werdegang enorm belasten. Kein Wunder, dass man sich da erst einmal Rat einholen möchte. Doch wer kann einem in einer derartigen Situation bei der Entscheidung eine Hilfe sein?

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Mit den Eltern ist es sehr häufig schwierig über einen Abbruch zu sprechen. Sie entstammen einer anderen Generation. Sie würden es sicher nicht verstehen, wenn man ihnen Beispiele von erfolgreichen CEOs nennt, die auch ohne Studium Karriere gemacht haben. Die Kommilitonen wollen meist, dass man bleibt. Und die engsten Freunde sagen „ja“ zu allem, was man sie fragt. Wer bleibt da noch als Ansprechperson übrig? Und vor allem, was muss man beachten, wenn man sein Studium abbrechen möchte?

Bis zum bitteren Ende durchhalten?

Kein Geld, keine Lust oder keine Chance: Die Gründe für einen bevorstehenden Studienabbruch könnten unterschiedlicher nicht sein. Begleitet wird der Vorgang dabei aber immer von einer zentralen Frage:

Soll ich mein Studium wirklich abbrechen?

Ob Sie es glauben oder nicht: Diese Frage stellt sich die Mehrheit der Studenten im Laufe ihres Studiums. Und zwar zu Recht. Die Gründe, welche die Zweifel bereiten, sind oft gar nicht so abwegig. Viele Studenten, die ihr Studium abbrechen, tun dies, weil sie sich auf ganz besondere Jobs bewerben, weil sie sich selbstständig machen möchten, oder aber weil sie festgestellt haben, dass das Studium sie nicht in die gewünschte Richtung bringt. Teilweise erwägen sie auch eine klassische Berufsausbildung.

Wie viele Studenten brechen ab?

Studienabbrüche sind ein Massenphänomen und damit kein Einzelschicksal. Laut Statistiken liegt die Quote der abbrechenden Studenten bei rund 25 Prozent. Das ist eine ganze Menge. Die Studie stammt aus dem Jahr 2003 und wurde von der HIS (Hochschul-Informations-System GmbH) durchgeführt.

Typische Gründe für einen Abbruch des Studiums

Wer sein Studium abbricht, verspricht sich daraus meist einen Vorteil für seine persönliche Zukunft. Den Außenstehenden sind die Gründe für einen Abbruch oftmals alles andere als ersichtlich. Doch wer in der Situation steckt, der weiß genau, was gemeint ist:

Studium deckt sich nicht mit den Erwartungen

Sehr häufig erleben die Studenten bereits während der ersten Semester, dass das Studium ihnen alles andere bietet als das, was sie sich erhofft haben. Diese Erkenntnis trifft den Studenten oftmals sehr plötzlich wie ein Schlag ins Gesicht. Der Gedanke, dass man den falschen Weg eingeschlagen hat, ist alles andere als leicht verdaut. Und gerade in der heutigen Zeit gibt es Dinge, die neben Geld einen besonders hohen Stellenwert einnehmen: Selbstverwirklichung, Freiheit und Identifikation mit dem Job. Wofür lebt man, wenn man 40 Jahre einem Job nachgehen muss, der einem nicht gefällt?

Den Leistungs-Erwartungen nicht gerecht geworden

Zu schlecht für einen Studiengang: Auch das passiert wahrscheinlich sehr viel häufiger als Sie denken. Zahlreiche Studenten müssen das Studium zwangsweise aufgeben, da sie dem hohen Leistungsstandard einfach nicht gerecht werden können. Dabei entsteht ein äußerst niederschmetterndes Gefühl. Der Betroffene hat das Gefühl, versagt zu haben oder nicht gut genug zu sein.

Private Probleme senken Leistungsfähigkeit

Ebenfalls ein Klassiker: Private Probleme wie beispielsweise Beziehungsstress können auch der Auslöser einer Kettenreaktion sein, an deren Ende der Abbruch des Studiums steht.

Kann ein Abbruch auch Vorteile haben?

Tatsächlich ergeben sich aus einem Studienabbruch von Fall zu Fall auch einige Menge Vorteile. Ein Abbruch muss noch lange nicht das Ende einer möglichen Karriere bedeuten – die abgesehen davon ja noch nicht einmal begonnen hat!

Den richten Weg einschlagen

Manchmal können die schwierigen Umstände auch einfach ein Zeichen dafür sein, dass man seine berufliche Bestimmung in einer anderen Richtung suchen muss. Wichtig ist im Beruf, dass man seine persönlichen Stärken einbringen kann, aber auch, dass man Freude am Thema hat. In diesem Punkt ist sich die Wissenschaft einig.

Sehr oft bemerkt man erst während einer Tätigkeit, dass sie einem doch keine Freude bereitet. Oftmals liegt es tatsächlich daran, dass die eigenen Stärken in einem ganz anderen Bereich liegen, den man erst noch entdecken muss.

Erfahrungen sammeln

Erfolgreiche Unternehmer sind sich sicher: Man lernt mehr aus seinen Fehlern, als aus seinen Erfolgen. Scheitern werde in unserer Gesellschaft viel zu negativ bewertet. In Amerika beispielsweise werden „gescheiterte“ Unternehmer sehr häufig für reifer erachtet. Sie wissen wie es ist, ein Unternehmen an die Wand zu fahren, und haben aus den Fehlern sehr wahrscheinlich gelernt. Auch ein abgebrochenes Studium ist eine wertvolle Erfahrung. Und zwar gerade dann, wenn man schon einige Klausuren mitgeschrieben hat.

Was sollte man beachten?

Wirklich beachtenswert ist es, sich möglichst nicht an dem Studienabbruch aufzuhalten, sondern weiter nach vorne in die berufliche Zukunft zu blicken und sich neu zu formieren. Die Formalien sind da weniger interessant als die Einstellung, mit der man seinen Weg in seine Zukunft fortsetzt.

Besonders wichtig ist allerdings, keine überhastete Entscheidung zu fällen. In einigen Fällen kann ein Studienabbruch dazu führen, dass man sich auf lange Wartezeiten für einen neuen Studiengang oder eine Ausbildung einlässt.

Entscheidungshilfen

Wer mit seinem Studium nicht zufrieden ist, der sollte einen Studienabbruch wirklich nur dann in Erwägung ziehen, wenn er sich der Konsequenzen vollkommen bewusst geworden ist. Folgende Denkansätze können dabei eine gute Entscheidungshilfe sein:

Liegt es am Studienfach?

Unter Umständen kann es ausreichen, das Studienfach zu wechseln. In diesem Fall würden einem gegebenenfalls einige Kurse und Scheine anerkannt werden. Die bisherigen Mühen wären nicht komplett vergebens. Nicht immer muss gleich ein kompletter Abbruch her.

Liegt es an der Hochschule?

Manchmal ist man als Student auch einfach mit der Hochschule nicht zufrieden. In diesem Fall könnte man darüber nachdenken, sich nach alternativen Hochschulen umzuschauen und dort sein Studium fortzuführen.

Liegt es am Studieren?

Ein ebenfalls weit verbreiteter Fall: Viele Menschen haben ein Problem damit, Inhalte auf theoretische Weise zu erlernen. Sie benötigen die Berufspraxis, um Schritt für Schritt berufsspezifische Erfahrungen zu sammeln. In einem derartigen Fall kann es sinnvoll sein, einen direkten Berufseinstieg zu wählen.

Wie weit ist der Abschluss noch entfernt?

Wer kurz vor seinem Abschluss steht, der sollte sich genau überlegen, ob er wirklich abbrechen möchte. Kurz vor dem Ziel oder Zwischenziel einen Rückzug zu starten wäre ziemlich sinnlos. Lieber sollte man das Zwischenziel mitnehmen und dann in die richtige Richtung einschlagen. Durchhalten ist angesagt.

Wie soll man sich outen?

Besonders kritisch sehen Studienabbrecher Situationen, in denen sie den Abbruch ihres Studiums rechtfertigen müssen. Nicht nur vor Freunden, sondern auch vor dem potenziellen Arbeitgeber. Wie soll man dem zukünftigen Chef klarmachen, dass es einem einfach nicht gefallen hat, dass einem die nötige Motivation fehlte oder dass man es einfach nicht geschafft hat?

Tipp: Genau so! Ehrlichkeit währt am längsten. Und Entschlossenheit überzeugt! Der beste Rat besteht darin, sich nicht für das, was passiert ist, zu schämen, sondern überzeugt zur eigenen Historie zu stehen. Wenn es einem nicht gefallen hat, dann darf man dies gerne zugeben. Gut, wenn man dies früh genug festgestellt hat. Wenn einem die Motivation fehlte, dann ist das ein eindeutiges Zeichen dafür gewesen, dass man sich für andere Dinge interessiert. Wenn man es nicht geschafft hat, dann kann man auch darüber lachen und sagen, dass die eigenen Stärken einfach in anderen Bereichen liegen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang natürlich auch, zu wissen, in welchen anderen Bereichen die eigenen Stärken vorhanden sind.

Bildquelle: © drubig-photo – Fotolia.com

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