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Bislang kennt die Verschwendung keine Grenzen – und das obwohl 800 Millionen Menschen unvorstellbaren Hunger erleiden müssen. Selbst hier vor unserer Haustüre gibt es genug Armut. Ein Nachbarland hat sich diesem Problem nun mit einem äußerst interessanten Gesetz gestellt…

Übersicht

  • Pervers: Supermärkte und Hotels schmeißen täglich tonnenweise gutes Essen weg!
  • Überflussgesellschaft: Wenn es einem Land zu gut geht
  • Zahlen, die Sie umwerfen werden!
  • Frankreich wehrt sich gegen die Verschwendung
  • Wann setzt auch Deutschland ein Zeichen gegen Verschwendung?
  • Das kann jeder einzelne gegen Verschwendung tun!

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Pervers: Supermärkte und Hotels schmeißen täglich tonnenweise gutes Essen weg!

Fast eine Milliarde Menschen leiden täglich unerträgliche Hungerqualen. Währenddessen wandern bei uns in Deutschland täglich tausende Tonnen an Lebensmitteln in den Müll. Nicht etwa Abfälle, sondern Lebensmittel, die nicht „verkauft“ werden können. Beispielsweise Kartoffeln, die nicht rund genug sind, um sie dem Kunden anzubieten.

Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO wird rund ein Drittel aller produzierter Lebensmittel weggeworfen! Das sind rund 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr! Allein in Deutschland wandern rund 7 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Abfall. Überwiegend sind es Obst, Gemüse und Backwaren, aber auch Speisereste.

Pro Kopf: Was schmeißt der Deutsche weg?

Pro Kopf landen hochgerechnet etwa 82 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr im Mülleimer. Umgerechnet wären das zwei randvolle Einkaufswagen oder ca. 235 Euro an Warenwert.

Kranker Perfektionismus

Schon bei der Produktion werden Lebensmittel einfach aussortiert, weil sie festgelegte Standards nicht erfüllen. So zum Beispiel Kartoffeln, die zu klein oder nicht rund genug sind. Dieser kranke Perfektionismus ist ein großes Problem der Gesellschaft. Selbst die Bauern sagen, dass sie die zu kleinen oder „unförmigen“ Obst- und Gemüsestücke nicht verkaufen könnten. Es gäbe einfach kein Geschäft, dass diese haben wolle.

Überflussgesellschaft: Wenn es einem Land zu gut geht

Experten sehen das Problem in einem ganz wesentlichen Aspekt unserer Gesellschaft: Wir genießen ein Leben im Überfluss. Auch wenn einige wenige nicht ganz so viel besitzen oder abhängig von sozialen Leistungen sind, so hat dennoch beinahe jeder einen Fernseher, ein Dach über dem Kopf und ein warmes Bett. Eine vergleichbare Situation findet man kaum irgendwo anders auf der Welt.

Doch kommen wir zurück zu den Lebensmitteln:

Für die meisten von uns sind Lebensmittel ein ständig verfügbares Gut. Braucht man etwas, so muss man in der Regel nur wenige hundert Meter laufen und ist schon am nächsten Supermarkt. Dort erhalten wir dann unsere „Designer-Lebensmittel“. Perfekte Farbe, perfekte Form, mit Gütesiegel, etc.

Das alles sorgt dafür, dass wir das Bewusstsein dafür, wie kostbar Nahrung eigentlich ist, verlieren. Bemerkbar macht sich das dann darin, wie schlecht wir planen, bevor wir einkaufen gehen, wie schnell wir uns durch unnütze Sonderangebote verführen lassen und wie schnell wir Lebensmittel wegwerfen, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum kurz vor dem Ablauf steht. Und  natürlich heißt das noch lange nicht, dass das Produkt nicht mehr genießbar gewesen wäre.

Die Welt zahlt den Preis für die Verschwendung

In vielen Teilen der Welt ist die Vergeudung von Lebensmitteln längst nicht nur ein ethisches Problem. Auch die Umwelt wird dadurch erheblich belastet. Den Preis zahlt letztendlich die Menschheit selbst dafür.

Zahlen, die Sie umwerfen werden!

  • Um ein Kilogramm Brot herzustellen, benötigt man 1.000 Liter Wasser!
  • Um ein Kilogramm Käse herzustellen, benötigt man 5.000 Liter Wasser!
  • Für ein Kilogramm Rindfleisch benötigt, man 15.000 Liter Wasser!
  • In Deutschland landen jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll!

Frankreich wehrt sich gegen die Verschwendung

In Frankreich sollen Supermärkte nun Lebensmittel, die nicht verkauft wurden, nicht mehr wegschmeißen dürfen. Ein neues Gesetz sorgt dafür, dass die Lebensmittel stattdessen an karitative Einrichtungen gespendet werden. Zumindest gilt das nun für große Supermärkte mit einer Ladenfläche von 400 Quadratmetern und mehr. Nicht verkauftes Obst, Gemüse, Brot und mehr müssen sie nun spenden. Dabei können die Lebensmittel entweder an karitative Einrichtungen geliefert oder zu Tierfutter verarbeitet werden.

Die Mengen sind dabei nicht zu unterschätzen: Pro Einwohner Frankreichs landen etwa 30 Kilogramm an nichtverkauften Lebensmitteln im Müll. Bis zum Jahr 2025 will die französische Regierung damit die Verschwendung von Lebensmitteln halbieren.

Die entsprechenden Mittel, um die Lebensmittel einzusammeln und an die Bedürftigen zu verteilen, gibt es bereits. Das berichtet das „Greenpeace-Magazin“. Bürokratische Hürden soll es daher auch nicht geben. Auch zusätzliche Investitionen seien nicht wirklich notwendig, um die Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Der großartige Beschluss kostet den Steuerzahler damit also nicht einmal Geld. Warum nicht also auch in Deutschland?

Wann setzt auch ein Deutschland ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung?

In Deutschland landen ebenfalls tonnenweise gute Lebensmittel im Abfall, weil sie nicht im Handel verkauft werden. Allerdings gibt es in Deutschland bereits eine Organisation, sich darum kümmert, dass nicht verkaufte Waren nicht gänzlich im Abfall landen. Es ist die bekannte „Tafel“. Anstatt Speisen wie Äpfel, Brot, Marmelade und Käse wegzuschmeißen reicht diese Organisation die Lebensmittel an arme Menschen weiter.

Und trotzdem werden in Deutschland jedes Jahr 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Wert von rund 25 Milliarden Euro einfach weggeworfen. Viele nur deswegen, weil beispielsweise das Mindesthaltbarkeitsdatum gerade überschritten wurde.

Dabei bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum noch lange nicht, dass eine Speise ungenießbar wäre. Es heißt schließlich MINDEST-Haltbarkeitsdatum und nicht Verfallsdatum. Ob ein ähnliches Gesetz wie in Frankreich auch in Deutschland bald verabschiedet werden könnte ist eher fraglich. Allerdings kann jeder bereits heute seinen ganz eigenen Teil zur Bekämpfung der Verschwendung beitragen…

Das kann jeder einzelne gegen Verschwendung tun!

Jeder einzelne kann einen entscheidenden Beitrag gegen die Verschwendung in Deutschland beitragen. Pro Kopf landen hierzulande immerhin mehr als 82 Kilogramm Lebensmittel im Müll – und das jedes Jahr aufs Neue. Das sind fast 7 Kilo im Monat. Nun denken Sie mit Sicherheit, dass niemand monatlich 7 Kilo an Lebensmitteln in den Müll wirft.

Doch es ist eine Hochrechnung, in der auch die Lebensmittelverschwendung der Supermärkte, der Restaurants und Hotels mit einfließt. In Kantinen und Restaurants beispielsweise fallen jährlich fast 24 Kilo Lebensmittelabfälle pro Besucher an.

Was kann man nun gegen die Verschwendung tun?

Es gibt viele Möglichkeiten. Zum Beispiel sollte man bei jedem Restaurantbesuch nach kleinen Portionen fragen. Denn wie häufig bestellt man sich einfach nur die größere Portion, die 1,50 Euro mehr als die mittlere kostet?

Gier kennt keine Grenzen

Es ist ein psychologisches Phänomen, mit dem die Verschwendung auf den Gipfel der Vorstellungskraft getrieben wird: „Für nur 1,50 Euro mehr erhalten Sie die XL-Portion.“ Und schon kaufen alle die nächstgrößere Portion.

Selbst dann, wenn sie diese nicht aufzuessen schaffen oder sie in sich hineinzwingen müssen, sodass einem anschließend übel wird. Keinem ist damit geholfen – außer dem Verkäufer. Er hat es geschafft, seinen Besuchern mehr zu verkaufen und mehr Geld einzunehmen.

Warum verhalten wir uns so? Im Prinzip wollen wir Geld sparen, und kaufen daher die größere Portion. Es ist die Gier in uns, die durch ein verlockendes Angebot geweckt wird. Selbst dann, wenn wir die Portion nicht schaffen, fühlen wir uns wie Gewinner. Dabei haben wir auf ganzer Länge versagt, denn:

  • Wir haben mehr gegessen, als wir können
  • Wir haben Lebensmittel verschwendet, selbst wenn wir alles brav „heruntergewürgt“ haben
  • Wir haben die Umwelt unnötig belastet, denn die Produktion von Lebensmitteln ist ebenfalls eine enorme Zumutung für die Umwelt
  • Wir haben uns eventuell „überfressen“
  • Wir haben im Endeffekt mehr Geld ausgegeben und nicht wirklich gespart

Eine mittlere Portion wäre pro 100g zwar teurer, doch hätten wir damit 1,50 Euro weniger ausgegeben. Und dennoch fühlen wir uns wie intelligente Sparer und Gewinner. Ist es nicht eigenartig, wie schnell man uns einen Streich spielen kann?

Das beste Beispiel hierfür sind All-You-Can-Eat-Buffets. Man zahlt mehr Geld, einfach nur um die Gewissheit zu haben, dass man theoretisch so viel essen kann, wie man möchte. Während des Essens steht dann plötzlich nicht mehr der Genuss im Vordergrund, sondern allein die Fragen, wie viel man noch essen muss, um im Plus zu sein.

Tipp: Sie leisten einen entscheidenden Beitrag für die Umwelt, wenn Sie Portionen bestellen, die Sie auch wirklich essen möchten. Den Rest können Sie sich einpacken lassen und nach Hause mitnehmen.

Bildquelle: © Phils Photography – Fotolia.com

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