Im Laufe des Berufslebens kann es passieren, dass man mit dem eignen Job nicht mehr zufrieden ist oder sich in diesem festgefahren hat. Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen oder auch gesundheitliche Aspekte können zu den Gründen für die Aufgabe der bisherigen Tätigkeit zählen.
Manchmal reich ein Wechsel innerhalb der Branche nicht mehr aus. Eine berufliche Neuorientierung in Form einer Umschulung ist für viele eine Lösung. Doch diese erfordert Mut und die Bereitschaft, Neues zu erlernen. Wir stellen Ihnen ausgewählte Umschulungsberufe mit Zukunft vor und erörtern die Verdienstmöglichkeiten.
Übersicht
- Was ist eine Umschulung
- Gründe für eine Umschulung
- Wie und wo kann man umschulen
- Umschulungsberufe mit Zukunft
- Die Verdienstmöglichkeiten bei Umschulungsberufen
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Was ist eine Umschulung
Eine Umschulung ist eine spezielle Form der Aus- bzw. Weiterbildung. Oft wird sie auch als Zweitausbildung bezeichnet, da im Rahmen der Umschulung eine andere Tätigkeit erlernt wird als die vorher ausgeübte oder erlernte Tätigkeit. Der Unterschied zu einer klassischen Ausbildung besteht also darin, dass man vor den Umschulungsmaßnahmen bereits einen anderen Beruf erlernt hat.
Gründe für eine Umschulung
Im Laufe des Berufslebens können Situationen eintreten, die eine Umschulung erforderlich machen können. Gründe für eine Umschulung können u. a. sein:
- eine längere Auszeit (Krankheit, Kindererziehung, usw.), die einen Wiedereinstieg in den alten Beruf verhindert
- gesundheitliche Gründe, z. B. eine Berufskrankheit
- keine ausreichende Nachfrage im alten Beruf
- Unzufriedenheit im alten Beruf
Wie und wo kann man umschulen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Umschulungen. Man kann zum Beispiel eine Abendschule besuchen oder bei einem privaten Bildungsträger eine Umschulung zu anderen Berufen machen.
Je nach gewünschtem Beruf unterscheidet man drei Formen der Umschulung:
- 1. Betriebliche Umschulung
Hier wird die Umschulung wie eine Ausbildung in einem Ausbildungsbetrieb absolviert und kann durch den Besuch einer staatlichen Schule ergänzt werden. Der Schulbesuch ist nicht verpflichtend, aber empfehlenswert. Der Lebensunterhalt wird in dieser Zeit entweder durch die Ausbildungsvergütung oder durch Unterhaltsleistungen des Leistungsträgers (Agentur für Arbeit, Rentenversicherung, etc.) finanziert. Es entstehen keine weiteren Kosten.
- 2. Schulische Umschulung
Hier findet die Umschulung an Berufsfachschulen statt. Praktika zählen meist zu der Ausbildung dazu. Eine Ausbildungsvergütung gibt es hier nicht. Neben den Unterhaltskosten sind evtl. noch weitere Kosten für den Schulbesuch o. Ä. abzudecken. Diese können von den Leistungsträger übernommen werden.
- 3. Überbetriebliche Umschulung bei einem Bildungsträger
Der Bildungsträger (oder auch Berufsförderungswerk (BFW) übernimmt hier die Funktion des Ausbildungsbetriebs. Der Beruf wird in Übungswerkstätten oder –firmen erlernt. Praktika in Betrieben sind Bestandteil der überbetrieblichen Umschulung. Die Bildungsträger erhalten für die Ausbildung eine monatliche Vergütung. Neben den Unterhaltskosten sind also auch diese zusätzlichen Kosten zu berücksichtigen. Sie können ebenfalls von den Leistungsträger übernommen werden.
Umschulungen werden oftmals nur dann gefördert und finanziert, wenn der Umschulungsberuf verwandt mit dem Beruf ist, in dem sie vorher tätig waren bzw. den sie erlernt haben. Dabei ist ein Urteil hierüber oft eine Ermessenssache des zuständigen Leistungsträgers. Die Übernahme der Kosten ist also nicht garantiert, aber durchaus möglich.
Umschulungsberufe mit Zukunft
Eins vorweg: Die Vielzahl an Umschulungsberufen ist groß. Wirtschaft, Technik, Handwerk oder sozialer Bereich – Umschulungen sind überall möglich.
Bei der Wahl eines geeigneten Umschulungsberufes können je nach Situation unterschiedliche Faktoren entscheidend sein. Für einige kommen keine Umschulungsberufe in Frage, die mit körperlicher Anstrengung verbunden sind. Andere wiederum legen Wert auf Aufstiegsmöglichkeiten, weil ihnen gerade diese im alten Beruf gefehlt haben.
Für viele ist es jedoch wichtig, einen Umschulungsberuf zu wählen, der Zukunftsperspektiven aufzeigt und gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bietet. Wir stellen Ihnen nachfolgend einige Umschulungsberufe mit Zukunft vor.
- Ganz weit oben auf der Liste stehen Umschulungsberufe im Bereich IT. Die IT-Branche ist stetig auf der Suche nach Fachkräften. Eine Umschulung ist hier zum Beispiel zum Fachinformatiker oder IT-Kaufmann.
- Ebenfalls sehr gefragt: Pflegepersonal. Der Beruf des Altenpflegers war schon immer wichtig. Durch den demografischen Wandel – die Menschen werden immer älter – hat er noch an Bedeutung gewonnen. Der Bedarf an Pflegekräften steigt, eine erfolgreiche Umschulung zum Altenpfleger ist quasi eine Jobgarantie. Auch die Nachfrage nach Krankenpflegern ist groß, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt gut.
- Die Umschulung zur Kindergärtnerin oder zum Kindergärtner wird sich auch auszahlen. Der Bedarf an Kinderbetreuung steigt, und mit ihm die Nachfrage nach Erziehern.
- Rückenschmerzen sind zu einer Volkskrankheit geworden. Immer mehr Menschen sind auf die Hilfe von Physiotherapeuten angewiesen. Bei der stetig ansteigenden Patientenzahl ist der Beruf des Physiotherapeuten eindeutig zukunftsträchtig.
- Auch Maschinenbauer, Mechatroniker oder Schweißer haben derzeit gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Das war nur eine kleine Auswahl an Umschulungsberufen, die derzeit als besonders zukunftsreich angesehen werden. Aber schon diese kleine Auswahl zeigt, wie viele Umschulungsmöglichkeiten es gibt. Wer eine Umschulung in Betracht zieht, sollte sich umfassend über das Angebot informieren, um den für ihn passenden Umschulungsberuf zu finden.
Die Verdienstmöglichkeiten bei Umschulungsberufen
So vielfältig das Angebot an Umschulungsberufen ist, so unterschiedlich sind auch die Verdienstmöglichkeiten. Um Ihnen einen Überblick über diese zu geben, nennen wir nachfolgend die Gehaltsstufen einiger der zuvor beschriebenen Umschulungsberufe.
- Bruttoeinstiegsgehalt Fachinformatiker: 2.300 – 2.400 Euro
- Bruttoeinstiegsgehalt Altenpfleger: 2.400 – 2.600 Euro
- Bruttoeinstiegsgehalt Erzieher: 1.200 – 2.000 Euro
- Bruttoeinstiegsgehalt Physiotherapeut: 1.600 – 2.600 Euro
- Bruttoeinstiegsgehalt Mechatroniker: 1.800 – 2.100 Euro
Die Angaben stellen nur Richtwerte dar. Die Gehälter können je nach Region, Aufgaben und Qualifikation nach oben und unten variieren.
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