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Den Abschluss einer Unfallversicherung sollten Sie nicht vorschnell machen. Oft wird das Risiko überschätzt, einen schweren Unfall zu haben, der eine Behinderung zur Folge hat. Und die Unfallversicherung ist eigentlich nur zur Abdeckung der Risiken von schweren Unfällen sinnvoll. Warum das so ist, lesen Sie jetzt.

Überblick

  • Welche Leistungen bringt die Unfallversicherung?
  • Die Versicherungssumme ist entscheidend
  • Invalidität und Invaliditätsgrad
  • Gliedertaxe
  • Progression
  • Risiko
  • Fazit

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Welche Leistungen bringt die Unfallversicherung?

Unfallversicherungen bezahlen im Schadensfall die Kosten, die unmittelbar aus einem Unfall entstehen: Das sind die medizinischen Kosten für die Erstversorgung, die Heilbehandlung nach dem Unfall und die Rehabilitation. Zusätzlich werden aber auch andere Kosten von der Unfallversicherung getragen, wenn sie mit dem Unfall zusammenhängen.

Das sind zum Beispiel Kosten für Krankentransport, Schmerzensgeld, Abgeltungen für Behinderungen und Betreuungskosten. Je nach Tarif zahlen die Versicherungen auch Umschulungen bei Berufsunfähigkeit, Versehrtenrenten und Sterbegeld für die Hinterbliebenen. Welche Leistungen Sie im Schadensfall von Ihrer Unfallversicherung erwarten können, hängt stark von dem gewählten Tarif ab.

Hier lohnt sich vor dem Abschluss einer Versicherung der Vergleich, denn gleiche Leistungen werden von den Versicherungsunternehmen zu sehr unterschiedlichen Preisen angeboten. Sehen Sie genau hin, bevor Sie unterschreiben!

Die Versicherungssumme ist entscheidend

Wie bei allen Versicherungen ist auch bei der Unfallversicherung die Versicherungssumme entscheidend: Sie haben jahrelang Ihre Beiträge bezahlt und wollen im Schadensfall eine optimale Versorgung. Wenn Sie den Versicherungsbeitrag so gering wie möglich halten wollen, vergleichen Sie besser die Angebote viele Anbieter, als bei der Versicherungssumme zu sparen.

Die Versicherungssumme oder Invaliditätssumme ist im Versicherungsfall die Berechnungsgrundlage für die Auszahlungssumme. Als Faustformel wird eine Versicherungssumme empfohlen, die das Zwei- bis Dreifache des Jahres-Bruttoverdienstes beträgt.

Interessant ist aber auch, das Alter der versicherten Person zu berücksichtigen.

Dabei werden für den Hauptverdiener einer Familie die folgenden Werte empfohlen:

  • mit 30 Jahren das Sechsfache seines Jahresbruttolohns
  • mit 40 Jahren das Fünffache seines Jahresbruttolohns und
  • mit 50 Jahren das Vierfache seines Jahresbruttolohns

Die Versicherungssumme sollte auf jeden Fall an Ihre Lebenssituation und die möglichen Versorgungslücken bei einem schweren Unfall angepasst sein.

Invalidität und Invaliditätsgrad

Bei einer Unfallversicherung spricht man von Invalidität, wenn nach einem Unfall ein Schaden zurückbleibt, der die Leistungsfähigkeit eines Menschen dauerhaft einschränkt. Dabei gelten sowohl geistige als auch körperliche Schäden durch den Unfall als Einschränkungen im Sinne einer Unfallversicherung. Nicht immer ist ein Mensch nach einem Unfall vollständig invalide.

Zur Berechnung der Leistungen aus der Unfallversicherung wird der Invaliditätsgrad herangezogen. Das ist ein prozentualer Wert der Einschränkungen, der in einem Gutachten von einem Arzt ermittelt und bestätigt wird. Damit es nicht zu überflüssigen Diskussionen mit der Unfallversicherung kommt, sind für viele Einschränkungen feste Invaliditätsgrade definiert. Was sich in diesem Zusammenhang hinter dem Begriff Gliedertaxe verbirgt, erfahren Sie jetzt.

Gliedertaxe

Wenn bei einem Unfall Körperteile verloren gehen oder dauerhaft nicht mehr benutzt werden können, ist die Leistungsfähigkeit eines Menschen eingeschränkt. Der Grad der Einschränkung wird als Invaliditätsgrad bezeichnet und als Prozentsatz ausgedrückt. Die Werte der Einschränkungen bei Verlust werden als Gliedertaxe bezeichnet.

Die Werte der Gliedertaxe liegen je nach dauerhaft verlorener Körperfunktionen zwischen 5 % und 70 %. Sind mehrere Körperteile oder -funktionen durch den Unfall betroffen, werden die Prozentsätze addiert. Allerdings kann die Summe der Invalidität niemals 100 % übersteigen. Bei der Schadensregulierung gelten für eine Unfallversicherung bei allen Versicherungen die gleichen Werte für die Gliedertaxe.

Aus dem gesamten Prozentsatz der Gliedertaxe ergibt sich dann auch die Auszahlsumme im Schadensfall auf Basis der Versicherungssumme: Bei einer Versicherungssumme von 200.000 Euro zum Beispiel werden bei einem Invaliditätsgrad von 20 % 40.000 Euro ausgezahlt. Wie Sie durch Progression bei schweren Unfallschäden eine deutlich bessere Leistung im Schadensfall bekommen, lesen Sie jetzt.

Progression

Die Progression in einer Unfallversicherung bewirkt eine höhere Auszahlsumme bei steigendem Invaliditätsgrad: Wird durch einen Unfall ein Invaliditätsgrad von 100 % erreicht, kann die Auszahlsumme durch die Progression das Vielfache der tatsächlichen Versicherungssumme betragen.

Ein Beispiel: Wenn Sie eine Versicherungssumme von 200.000 Euro ohne Progression abgeschlossen haben, bekommen Sie bei 100 % Invalidität die Versicherungssumme in Höhe von 200.000 Euro ausgezahlt. Haben Sie jedoch einen Vertrag mit einer Progression von 350 % abgeschlossen, bekommen Sie bei 100 % Invalidität eine Auszahlsumme in Höhe von 700.000 Euro.

Das ist dann das Dreieinhalbfache der Versicherungssumme. Allerdings wird bei der Auszahlsumme nicht immer der Höchstsatz der vereinbarten Progression verwendet. Vielmehr ist der Prozentsatz abhängig vom Grad der Invalidität: Je höher der Invaliditätsgrad, desto höher der Prozentsatz, der auf die Versicherungssumme angewendet wird. Das beginnt meist bei 100 % der Versicherungssumme bei Invaliditätsgraden bis 20 % und steigt auf den maximalen Wert bei 100 % Invalidität.

Wenn Sie die ausbezahlte Versicherungssumme im Schadenfall erhöhen wollen, können Sie bei den meisten Versicherungsunternehmen aus drei Progressionsstaffeln auswählen: 225 %, 350 % und 500 %. Das beste Kosten- Nutzen-Verhältnis ist in der Regel eine Progression von 350 %.

Risiko

Oft wird das Risiko eines schweren Unfalls überschätzt, so dass der Abschluss einer Unfallversicherung nicht für jeden sinnvoll ist. In den meisten Fällen sind Arbeitnehmer mit dem Abschluss einer Berufsunfähigkeits-Versicherung besser beraten. Extremsportler und Menschen, die risikoreiche Sportarten, wie Reiten oder Drachenfliegen ausüben, sollten in jedem Fall eine Unfallversicherung abschließen.

Fazit

Wenn Sie sich für eine Unfallversicherung entscheiden, vereinbaren Sie eine ausreichend hohe Grundinvaliditätssumme! Auch bei der Progression sollten Sie genau hinsehen: Zwei Unfallversicherungstarife mit zum Beispiel 350 Prozent Progression können auch bei gleicher Gliedertaxe ganz unterschiedliche Progressionskurven aufweisen und zahlen bei gleichem Invaliditätsgrad verschieden hohe Leistungen. Wichtig ist auch, dass die Leistungen aus der Unfallversicherung auch bei niedrigen Invaliditätsgraden ausreichend sind.

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