Ob Elternteile den Unterhalt nicht zahlen können oder verweigern: Meist sind die Kinder die Leidtragenden. In einem aktuellen TV-Beitrag berichten Kinder von Unterhaltsverweigerern, wie es ihnen damit ergeht.
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22 % bekommen vereinbarten Betrag
Nachdem ein Beitrag über Kindesunterhalt und Unterhaltsverweigerer in der Fernsehsendung Stern-TV für viel Aufsehen sorgte, hat „Stern.de“ eine Umfrage durchgeführt. Mit dem Ergebnis: Nur 22 % der Befragten bekommen tatsächlich den vereinbarten Unterhaltsbetrag. Und dieser kann theoretisch auch unter dem Mindestunterhalt aus der Düsseldorfer Tabelle liegen, schließlich steht es den Parteien frei, bei einer privaten Vereinbarung den Unterhalt zu wählen.
Von 88 % der alleinerziehenden Mütter erhielt die Hälfte bisher gar kein Unterhalt und und 26 % bekommen nur sehr unregelmäßig den Betrag überwiesen. Ob die Verteilung ähnlich bei den 12 % der alleinerziehenden Väter aussieht, ist nicht bekannt.
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Viele Alleinerziehende haben große finanzielle Probleme und müssen jeden Monat schauen, wie sie ohne Unterhaltszahlungen über die Runden kommen. So berichten es auch die Eltern im Stern-TV-Beitrag. Für viele Familien sind das aber nicht die einzigen Schwierigkeiten. Oftmals brechen die Väter oder Mütter einfach den Kontakt ab – auch zu ihren Kindern.
„Dass ein Mensch wirklich so grausam sein kann und seinen Kindern sozusagen die Zukunft und Kindheit nimmt“, sagte der 15-jährige Marvin über seinen Vater, der den Kontakt zu seinen Kindern abgebrochen hat. Zwei seiner Brüder haben ihren Vater sogar wegen Unterhaltsverletzung angezeigt. Sein jüngerer Bruder, erkrankt an Tuberöser Sklerose, musste sogar therapeutisch behandelt werden.
Dem alleinerziehenden Vater Thomas W. geht es ähnlich: Seine Ex-Frau verweigert die Unterhaltszahlungen und hat jeglichen Kontakt zu den gemeinsamen Kindern abgebrochen. Ob sie den vollen Unterhalt zahlen könne, sei ihm dabei gar nicht so wichtig, aber nicht einmal ein „Taschengeld“ würden die Kinder von ihr bekommen.
Vater verweigert Unterhalt – aus gutem Grund?
Der Stern-TV-Beitrag zeigte auch einen Vater, der die Unterhaltszahlungen für seine Tochter ganz bewusst verweigerte. Aber nicht aus finanziellen Gründen. „Aber ich habe es einfach verweigert, weil ich meine Tochter nicht sehen darf“, so Wido S. Der 31-Jährige hatte über die Jahre hinweg immer wieder Briefe geschrieben, Pakete geschickt und angerufen. Aber keine Rückmeldung.
Dabei sah die Vereinbarung zwischen Mutter und Vater ursprünglich regelmäßige Treffen vor. Darüber hinaus steht dem Vater ein Besuchsrecht zu. Doch die Mutter verweigert diese – und Wido S. somit auch die Unterhaltszahlungen.
Dieser Fall zeigt auch, dass nicht nur Kinder ihre Eltern vermissen, sondern auch Eltern ihre Kinder. „Es ist meine Tochter. Und man träumt davon, dass es den Moment geben wird – ob sie nun zehn, acht, fünf oder 16 ist – dass sie zu dir läuft und dich in den Arm nimmt“, so Wido S.
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