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Straßen, Häuser, Gebäude: All das und vieles mehr kann nicht ohne Baustoffe wie Asphalt, Beton oder Zement entstehen. Doch auch diese Baustoffe müssen erst einmal hergestellt werden. Genau das ist die Aufgabe von Verfahrensmechanikern in der Stein- und Erdenindustrie.

Wer als solcher tätig werden möchte, muss eine Ausbildung absolvieren. Erfahren Sie hier, wie eine solche aussieht und welches Gehalt und welche beruflichen Perspektiven Absolventen erwarten können.

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Übesicht:

  • Berufsbild Verfahrensmechaniker
  • Aufgaben von Verfahrenstechnikern
  • Ausbildung zum Verfahrenstechniker
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild Verfahrensmechaniker in der Stein- und Erdenindustrie

Wir bewegen uns auf ihnen, wir wohnen in ihnen und wir bestaunen sie, wenn sie besonders hoch und imposant sind: Straßen, Häuser und Gebäude. All das und vieles mehr zählt zu unserem täglichen Leben und macht unser Umfeld aus.

Nur selten fragt man sich, wie entsteht das alles eigentlich? Klar, Baustoffe wie Asphalt, Beton oder Zement kennt jeder und weiß, dass sie dazu notwendig sind. Doch wo diese Materialien eigentlich herkommen und wie sie hergestellt werden, das ist weniger bekannt. Dafür gibt es einen Beruf: Fachmann dafür ist nämlich der Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie.

Der Beruf verfügt über sechs Fachrichtungen:

  • Baustoffe
  • Transportbeton
  • Gipsplatten oder Faserzement,
  • Kalksandsteine oder Porenbeton
  • vorgefertigte Betonerzeugnisse
  • Asphalttechnik

Die Fachrichtung Asphalttechnik ist im Jahr 2004 neu hinzugekommen. Hintergrund war, dass die technische Entwicklung von Maschinen und Verfahren zur Verarbeitung von Asphalt stark zugenommen hatte und mit den bisherigen Fachrichtungen nicht abgedeckt werden konnte.

Verfahrenstechniker in der Stein- und Erdenindustrie arbeiten in Abbau- und Förderanlagen für die Gewinnung von Rohstoffen wie z. B. Kalksteinbrüche oder Zement-, Kalk- und Gipswerken. Vor allem in Lager- und Werkhallen sowie auf Leitständen, von wo aus sie die Produktionsanlagen bedienen.

Im Labor und Büro werden Messergebnisse ausgewertet. Zum Teil findet die Arbeit auch im Freien statt, wo Förderanlagen und Steinbrucharbeiten kontrolliert werden.

Aufgaben von Verfahrenstechnikern

Verfahrenstechniker in der Stein- und Erdenindustrie stellen Baustoffe wie Beton oder Zement aus mineralischen Rohstoffen her. Je nach Fachrichtung stellen sie auch andere Baustoffe aus den dazu nötigen Rohstoffen her, in der Asphalttechnik beispielsweise Asphalt aus Rohstoffen wie Sand, Schotter und Splitt. Der Bereich Baustoffe ist dagegen für die Produktion von Kalk und Zement zuständig.

In der Fachrichtung Gipsplatten oder Faserzement werden die namensgebenden Baustoffe erzeugt, im Bereich Kalksandsteine oder Porenbeton unter anderem Mauersteine und Mauerblöcke. Die Fachrichtung Transportbeton ist für die Erzeugung von Beton zuständig und in der Fachrichtung vorgefertigte Betonerzeugnisse werden Betonwaren und Betonfertigteile produziert.

Unabhängig von der gewählten Fachrichtung steuern und überwachen Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie den Herstellungsprozess, um mineralische Rohstoffe in Baustoffe zu verwandeln. Sie bedienen und steuern dafür spezielle Maschinen und Produktionsanlagen.

Ausbildung zum Verfahrenmechaniker

Wer als Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie tätig sein möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren.

Form und Dauer

Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie. Eine Verkürzung der Ausbildung ist auf 2 bzw. 2,5 Jahre grundsätzlich möglich.

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt.

Inhalte

Wer sich für die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie entscheidet, lernt Fertigungsanlagen zu bedienen und zu kontrollieren, die Rohstoffe aus der Erde zu Baustoffen verarbeiten.

Im Einzelnen lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man bei mechanischen Verfahrensabläufen, insbesondere Zerkleinern und Klassieren, mitarbeitet
  • welche Aufgaben und Verfahren der Steuerung von Aufbereitungs- und Produktionsprozessen von Steinen und Erden es gibt
  • wie man manuell und maschinell Werkstoffe bearbeitet (zum Beispiel Anreißen, Körnen, Sägen, Feilen, Schneiden, Entgraten, Bohren und Schleifen)
  • welche Gewinnungstechniken von Rohstoffen man anwenden kann
  • welche Verfahren der Trocken- und Nassaufbereitung es gibt
  • wie man Steuerungen auf Funktionsfähigkeit prüft und nach Anweisung in Betrieb nimmt
  • wie die Arbeits- und Umweltschutzbestimmungen und die rationelle Energieverwendung angewendet werden
  • wie man anwendungstechnische Untersuchungen der Baustoffe hinsichtlich der Möglichkeiten zur Verarbeitung, Dauerhaftigkeit und Maßtoleranzen durchführt
  • wie man Baustoffe zum Abfüllen, Verladen, Wiegen und Versand vorbereiten kann

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Verfahrenstechnik, Fertigungs- und Prüftechnik) sowie in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde.

Zugangsvoraussetzungen

Rein rechtlich gesehen ist keine schulische oder berufliche Vorbildung vorgeschrieben. Die meisten Betriebe stellen Auszubildende mit Real- oder Hauptschulabschluss ein.

Die Ausbildung erfordert eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit sowie handwerkliches Geschick und technisches Verständnis. Auch Organisationstalent, Entscheidungsfreude und eine gute Beobachtungsgabe sind gefragt. Wer Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie werden will, sollte sich auf Schichtarbeit einstellen

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 630 bis € 773
  • 2. Ausbildungsjahr: € 680 bis € 917
  • 3. Ausbildungsjahr: € 760 bis € 1.082

Nach der Ausbildung

Das Einstiegsgehalt als Verfahrensmechaniker liegt zwischen 1.800 und 2.100 Euro brutto pro Monat. Hinzu kommen meist noch Zulagen und Sonderzahlungen, da man beispielsweise auch Schichtarbeit verrichten muss.

Mit steigender Berufserfahrung lässt sich natürlich auch das Gehalt weiter steigern. So sind nach einiger Zeit und ein paar Jahren Berufserfahrung zwischen 2.500 und 2.900 Euro brutto im Monat drin.

Wem das nicht genug ist, der kann sein Gehalt durch Weiterbildungen – zum Beispiel als Techniker oder als Industriemeister – noch weiter steigern.

Berufliche Perspektiven

Wem die Ausbildung an sich nicht reicht, der kann durch Anpassungsweiterbildung seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Maschinen- und Anlagenbetrieb und -überwachung bis hin zu Steuerungstechnik.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Industriemeister der Fachrichtung Kalk/Zement abzulegen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Baustoffingenieurwissenschaft erwerben.

Bildquelle: © wellphoto – Fotolia.com

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