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Arbeitslose Empfänger von Hartz IV sollen laut Umfragen deutlich weniger zufrieden mit ihrem Leben sein als Beschäftigte. Kein Wunder, dass so viele Hartz-IV-Empfänger an Depressionen leiden. Dabei liegt ein besonders wichtiger Grund auf der Hand…

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Schlechte Integration

Die Bezieher von Hartz IV fühlen sich vergleichsweise schlecht integriert. Laut den Ergebnissen einiger Umfragen sollen Hartz-IV-Empfänger deutlich seltener mit sich und ihrem Leben zufrieden sein als Arbeitende. Einer der Gründe könnte sein, dass sie sich weniger leisten können.

Man muss Menschen nach ihrem Wohlbefinden fragen

Wie sich ein Mensch wirklich fühlt, kann man nur erfahren, wenn man ihn danach fragt und auch eine ehrliche Antwort bekommt. Laut einer neuen Studie fühlen sich die Bezieher von Hartz IV schlechter in die Gesellschaft integriert als Erwerbstätige. Das teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mit.

Auf einer Skala von eins bis zehn sollten die Befragten ihren eigenen Integrationsgrad schätzen. Es zeigte sich, dass sich Arbeitslose Leistungsbezieher bei einem Wert von etwa sechs einstuften. Erwerbstätige hingegen ordneten sich selbst bei einem Wert von etwa acht ein. Bezieher von ALG II, die nicht arbeiten, sind zudem auch seltener in Vereinen, in Gewerkschaften oder in Kirchen aktiv.

Hartz-IV-Empfänger verzichten freiwillig auf vieles

Es ist nicht nur schlimm, dass sich Hartz-IV-Empfänger in der Regel generell schlechter fühlen als Erwerbstätige. Durch das wenige Geld verzichten die Sozialhilfebedürftigen nämlich auch häufiger auf Dinge, die ihnen laut dem Regelsatz sogar eigentlich zustehen würden.

So zum Beispiel auf eine warme Mahlzeit am Tag. Auch bei der Winterkleidung sparen die Hartz-IV-Empfänger gerne Geld ein, dass sie dann für andere Dinge nutzen können. Selbst bei wichtigen medizinischen Leistungen, die zuzahlungspflichtig wären, sparen sich viele Hartz-IV-Empfänger lieber das Geld. Etwa 40 Prozent der arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger sträuben sich daher bei Brillen oder Zahnersatz.

Arbeitende Hartz-IV-Bezieher

Nun gibt es allerdings auch die arbeitenden Hartz-IV-Empfänger. Das sind Personen, die trotz einer Arbeitsstelle so wenig verdienen, dass ihnen das Restgeld auf Hartz-IV-Niveau aufgestockt werden muss. Sie liegen laut der Studie zwischen den nichtarbeitenden Hartz-IV-Beziehern und den allgemein Erwerbstätigen.

„Erwerbstätigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung für die soziale Teilhabe und ein individuelles Wohlbefinden“, so schlussfolgerte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Für die Umfrage „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ wurden im Jahr etwa 14.000 Personen in knapp 10.000 Haushalten befragt. Für die vorliegenden Analysen wurden die Daten von 4.096 Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren ausgewertet.

Vorurteil Hartz IV

Ab und zu sieht man im Fernsehen oder in der Zeitung einzelne, herausstechende Sozialleistungsempfänger. Es sind Schmarotzer, die gerne auf Kosten der anderen Leben und stolz heraus posaunen, dass sie nicht arbeiten gehen wollen, weil es ihnen doch gut gehe und an allem ausreiche.

Natürlich werden solche Fälle besonders gerne von den Medien aufgegriffen. Es handelt sich um gutes redaktionelles Material, das die Emotionen der Bevölkerung genau trifft.

„Die faulen Arbeitslosen, der auf unsere Kosten Hartz IV bekommen!“ Schnell wird ein pauschalisiertes Bild von dem Hartz-IV-Beziehern geschaffen. Gerade für Personen, die selbst mit ihrem Leben unzufrieden sind, kommt so etwas wie gerufen. Sie haben endlich wieder jemanden, auf den sie selbst herabblicken können.

Und so kommt es, dass in Deutschland leider alle Hartz-IV-Empfänger unter einen Hut gesteckt werden – egal ob sie am liebsten auch hart arbeiten würden, oder nicht. Hierfür dürfen wir uns bei unseren Medien bedanken. Insbesondere bei den großen Klatschblättern.

Die Wahrheit ist, dass es Unmengen von Hartz-IV-Beziehern gibt, die alles dafür tun würden, einen vernünftigen Job zu bekommen. Kaum jemand, der noch nicht Hartz IV bezogen hat, kann sich vorstellen, wie verzwickt die Situation sein kann. Kaum vernünftige Jobs im Angebot, schlechte Behandlung durch „Hartz IV“ im Lebenslauf und zudem auch noch der ständige Druck der Gesellschaft, die auf einen herunterblickt und einen bepöbelt. Das muss sich dringend ändern.

Bildquelle: © Thomas Reimer – Fotolia.com

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