AusbildungBerufGehälter am

Interessieren Sie sich für eine Ausbildung in der Chemie? Diese Wachstumsbranche bietet viele spannende Karrieremöglichkeiten. Hier erfahren Sie mehr über den Chemikanten. Diese Ausbildung ist so beliebt, dass sie 2005 einen eigenen Ableger bekommen hat. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.

Überblick

  • Chemikant und Produktionsfachkraft Chemie
  • Arbeitsbereich von Chemikanten
  • Aufgaben von Chemikanten
  • Nachteile als Chemikant
  • Voraussetzungen für die Ausbildung zum Chemikanten
  • Ausbildung zum Chemikanten
  • Ausbildungsaufbau für Chemikanten
  • Berufsaussichten als Chemikant
  • Weiterbildungsmöglichkeiten für Chemikanten
  • Einkommen als Chemikant
  • Praktikum als Chemikant
  • Alternativen zum Chemikanten

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Chemikant und Produktionsfachkraft Chemie

Im Jahr 2005 wurde die Ausbildung zur Produktionsfachkraft Chemie neu eingerichtet. Sie ersetzt den Chemiebetriebsjungwerker, der seit 1978 Bestand hatte und ist als Alternative für diejenigen Schüler gedacht, die die hohen Anforderungen der Unternehmen an angehende Chemikanten nicht erfüllen. Damit kann die chemische Industrie mehr Bewerber ansprechen.

Chemikant und Produktionsfachkraft Chemie sind aber nicht einfach zwei Ebenen des gleichen Berufs. Sie unterscheiden sich auch inhaltlich. Deshalb ist das Ausbildungsniveau in beiden Berufen ähnlich anspruchsvoll.

Arbeitsbereich von Chemikanten

Als Chemikant arbeiten Sie vorzugsweise in Betrieben der chemischen Industrie. Sie werden je nach Betrieb abwechselnd oder ausschließlich an Fertigungsanlagen, im Labor oder bei der Produktionsplanung eingesetzt. Je größer der Betrieb, desto spezieller die Aufgaben eines Chemikanten. In kleineren Unternehmen kümmert er sich selbst um Wartung und Reparatur von Anlagen, in größeren beaufsichtigt er die Arbeit spezialisierter Techniker.

Aufgaben von Chemikanten

Auch in modernen Produktionsanlagen der Chemie ist nach wie vor viel Handarbeit gefragt. Zwischenprodukte müssen entnommen und geprüft werden, Sie müssen Mengen wiegen und Zusatzstoffe zu Mischungen hinzufügen. Dabei ist es meist aber nicht zielführend, wenn Sie nach Augenmaß und Gefühl vorgehen. Für jedes Produkt gibt es genaue Formeln und Abläufe, die Sie einhalten und nötigenfalls optimieren müssen.

Dafür brauchen Sie Ihr theoretisches Wissen und das Instrumentarium von Formeln und Berechnungsmöglichkeiten, das Sie während Ihrer Ausbildung erworben haben.

Nachteile als Chemikant

Da Anlagen in der chemischen Industrie rund um die Uhr laufen müssen, um ihre volle Auslastung zu erreichen, wird das Personal, das sich darum kümmert im Schichtbetrieb eingesetzt. Je nach Aufgabenbereich trifft das auch Sie als Chemikant.

In manchen Betrieben der chemischen Industrie bestehen erhebliche Gefahren für die Gesundheit, wenn Sie nicht die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen beachten. Da auch mit geeigneter Schutzausrüstung nicht immer komplett ausgeschlossen werden kann, dass Sie kleine Mengen schädlicher Stoffe aufnehmen, sollten Sie keine schwache Konstitution haben, wenn Sie als Chemikant arbeiten.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Chemikanten

Ausbildungsunternehmen stellen bevorzugt Schüler ein, die die allgemeine Hochschulreife besitzen. Besonders wichtig sind gute Noten in den Fächern Chemie und Mathematik. Damit fällt der Einstieg in die anspruchsvolle Ausbildung leichter.

Rein rechtlich gibt es aber keine Voraussetzung an die Schulbildung, die Sie vorweisen müssen.

Ausbildung zum Chemikanten

Die Ausbildung zum Chemikanten dauert 3,5 Jahre und findet im dualen System statt. Die Ausbildung ist in Deutschland nach dem Berufsbildungsgesetz anerkannt und wird dem Berufsfeld Chemie, Physik und Biologie zugerechnet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Produktionstechnik. Die Vorgängerbezeichnung für diesen Beruf war Chemiefacharbeiter.

Es handelt sich um einen Monoberuf, bei dem Sie sich während Ihrer Ausbildung nicht auf einzelne Spezialgebiete festlegen können. Trotzdem ist eine gewisse Flexibilität gewährleistet, indem Wahlqualifikationen angeboten werden.

Ausbildungsaufbau für Chemikanten

Die Abschlussprüfung bei Chemikanten ist in zwei Abschnitte unterteilt, wobei der erste am Ende des 2. Lehrjahres stattfindet und die Zwischenprüfung ersetzt. Diese Prüfung wird mit 40 % gewichtet. Der zweite Teil der Abschlussprüfung beendet die Ausbildung und enthält die Themenbereiche Produktionstechnik, Prozessleittechnik sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Im praktischen Teil der Prüfung müssen Sie eine Aufgabe zu einem Produktions- und Verarbeitungsprozess lösen sowie eine Anlage montieren und warten.

Berufsaussichten als Chemikant

Etwa 70 % der Auszubildenden beenden ihre Ausbildung erfolgreich. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung haben Sie hervorragende Aussichten auf eine schnelle Anstellung bei Ihrem Ausbildungsunternehmen oder bei einem anderen Betrieb aus der chemischen Industrie.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Chemikanten

Als Chemikant sind Sie es gewohnt in einer Laborumgebung zu arbeiten. Diese Erfahrung können Sie nutzen, um Ihr Wissen auf andere Bereiche zu erweitern. Dabei reicht das Spektrum vom Bierbrauer bis zum Pharmakanten.

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen Karriere machen wollen, wird für führende Positionen häufig die Ausbildung zum Industriemeister in der Fachrichtung Chemie vorausgesetzt.

Sie können sich auch zum Techniker weiterbilden oder Chemie studieren.

Einkommen als Chemikant

In der chemischen Industrie können Sie ein vergleichsweise hohes Gehalt erwarten. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Ausbildungsvergütung bei 850 bis 900 Euro. Sie steigt pro Jahr um durchschnittlich 50 Euro, so dass Sie am Ende Ihrer Ausbildung bei 1.000 bis 1.150 Euro liegen.

Das Einstiegsgehalt ist ebenfalls höher als in vielen anderen Branchen. Das Durchschnittsgehalt liegt bei 2.700 bis 3.200 Euro.

Praktikum als Chemikant

Sie sollten unbedingt ein Praktikum in einem Betrieb der chemischen Industrie machen, um sich eine Vorstellung davon machen zu können, was Sie dort eigentlich erwartet. Das Bild vom Chemiker als verrückter Professor, der den ganzen Tag im Laborkittel herumläuft entspricht nur in den seltensten Fällen der Realität.

In der Regel werden Praktika bei einem Unternehmen nicht speziell für einen einzelnen Beruf angeboten, so dass Sie herausfinden können, was es neben dem Chemikanten noch so alles gibt.

Alternativen zum Chemikanten

In der Chemie wartet eine große Zahl spannender Berufe auf Sie. Sie können sich von Anfang an auf ein bestimmtes Gebiet wie die Umwelt- oder Lebensmittelsicherheit spezialisieren oder sich auf breiter Ebene ausbilden lassen.

Außerdem ist die Chemie-Branche international und wenn Ihr Profil zu einem Unternehmen passt, können Sie überall auf der Welt arbeiten.

Bildquelle: © jolopes – Fotolia.com

2 Bewertungen
3.00 / 55 2